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von Info Retica erhalten den «Prellbock - Rhätische Bahn

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KLUGE KÖPFE SCHÜTZEN SICH!<br />

Von Roald Hofmann<br />

Um es vorweg zu nehmen … im Moment<br />

sind wir bei <strong>den</strong> BU-Zahlen voll auf Zielkurs<br />

und das in allen Geschäftsbereichen. Das ist<br />

erfreulich und ich möchte allen, die mit ihrem<br />

umsichtigen V<strong>erhalten</strong> täglich dazu beitragen<br />

ganz herzlich danken.<br />

Diese erfreulichen Zahlen dürfen uns jedoch<br />

nicht dazu verleiten, uns auf dem Erreichten<br />

auszuruhen, <strong>den</strong>n wer rastet, rostet ja bekanntlicherweise<br />

… Wo gearbeitet wird, sind<br />

immer auch mehr oder minder grosse Gefahrenpozentiale<br />

vorhan<strong>den</strong>. Eines der größten<br />

haben wir im Moment beim Rangierdienst.<br />

Durch kurze Beschleunigungs- und Bremswege<br />

sowie Kurven mit geringen Radien entstehen<br />

– trotz der subjektiv als gering eingestuften<br />

Geschwindigkeiten – bei jeder einzelnen<br />

Fahrt sehr grosse Kräfte, die sich bei einem<br />

Anschlagen des ungeschützten Kopfes an eine<br />

Wagen- / Containerkante oder an ein Ladegut,<br />

resp beim Ausgleiten / Sturz <strong>von</strong> einem Trittbrett<br />

verheerend auswirken können.<br />

Durch solche äusseren Krafteinwirkungen zugefügte<br />

Kopfverletzungen führen im Normalfall<br />

zu gewaltigen gesundheitlichen Beeinträchtigungen.<br />

Diese können die Lebensqualität der<br />

Betroffenen nach dem Unfallereignis sehr stark<br />

und meistens legenslänglich einschränken.<br />

Schwere Kopfverletzungen en<strong>den</strong> oftmals<br />

auch tödlich. Die Wiedereingliederung bei<br />

Kopfverletzungen ist mit Abstand die am<br />

längsten dauernde Unfallrehabilitation und<br />

ist in allen Fällen immer mit enormen Kosten<br />

verbun<strong>den</strong>.<br />

Allerdings sind nicht nur die Kosten entschei<strong>den</strong>d.<br />

Das mit einer schweren Kopfverletzung<br />

Vollkommener auf <strong>den</strong> Punkt bringt es nur noch das Motto:<br />

«Kluge Köpfe schützen sich».<br />

einhergehende Leid für <strong>den</strong> Betroffenen und<br />

die Angehörigen ist oftmals weit gravierender<br />

und mit Worten kaum zu beschreiben.<br />

Diese Ueberlegungen haben die Geschäftsleitung<br />

dazu bewogen, auf <strong>den</strong> 15. Juni beim<br />

Rangierdienst ein Helmobligatorium einzuführen.<br />

Auch wenn wir gegenüber <strong>den</strong> SBB<br />

über ein anderes Kupplungssystem verfügen<br />

und uns nicht wir unsere Kollegen unter <strong>den</strong><br />

Puffern hindurchzwängen und dabei jedesmal<br />

riskieren müssen, <strong>den</strong> Kopf anzuschlagen<br />

– entschei<strong>den</strong>d sind die grossen Kräfte die bei<br />

der rauhen Arbeit des Rangierens auftreten.<br />

Das beiliegende Bild eines Helms der SBB<br />

nach einer Kollision eines Mitarbeiters mit<br />

einem Masten spricht für sich: Der Mitarbeiter<br />

begleitete eine Rangierfahrt und stand dazu<br />

auf einem offenen Güterwagen, welcher einen<br />

Grosscontainer gela<strong>den</strong> hatte. Von einer<br />

Notbremsung überrascht, verlor er seinen<br />

Stand und wurde kopfvoran nach vorne an<br />

die Stirnwand des Containers katapultiert.<br />

Die Verletzungen hielten sich im Rahmen; der<br />

Mitarbeiter gehört heute zu <strong>den</strong> überzeugten<br />

Helmträgern.<br />

Eine weitere Unfallmeldung, im Originalton:<br />

«Ich war mit der Bm 4/4 No. 18423 und 9 Autowagen<br />

am Rangieren in Gleis 14 und machte<br />

mich auf dem Trittbrett bereit zum Abkuppeln<br />

der Wagen nach Anhalten der Wagengruppe.<br />

Da spürte ich am Hinterkopf einen sehr starken<br />

Schlag auf meinen Helm und Kopf. Ich<br />

schlug mit dem Hinterkopf an einen Masten.<br />

Der erste Gedanke war, mich unbedingt an der<br />

Lok weiterhin festzuhalten. Durch die Wucht<br />

des Schlages riss es mich trotzdem auf <strong>den</strong><br />

Bo<strong>den</strong> hinunter». Der Mitarbeiter verdankt<br />

sein Leben und seine körperliche Integrität<br />

dem Schutzhelm und führt seine ursprüngliche<br />

Arbeit wieder aus.<br />

45<br />

IR 02/2007

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