epd Dokumentation online - Der Deutsche Koordinierungsrat der ...
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48 10/2007 <strong>epd</strong>-<strong>Dokumentation</strong><br />
»Das Land ist ihm im tiefsten Sinn eigen eben nur<br />
als Land seiner Sehnsucht, als – heiliges Land.<br />
Und darum wird ihm sogar, wenn es daheim ist,<br />
wie<strong>der</strong>um an<strong>der</strong>s als allen Völkern <strong>der</strong> Erde, dies<br />
volle Eigentum seiner Heimat bestritten: Es selbst<br />
ist nur ein Fremdling und Beisaß in seinem Lande:<br />
»mein ist das Land« sagt ihm Gott; die Heiligkeit<br />
des Landes entrückt das Land seinem unbefangenen<br />
Zugriff, solange es zugreifen konnte; sie<br />
steigert seine Sehnsucht nach dem Verlorenen ins<br />
Unendliche und lässt es hinfür<strong>der</strong> in keinem an<strong>der</strong>en<br />
Land mehr ganz heimisch werden.« 32<br />
Anmerkungen:<br />
1<br />
W. Laqueur, <strong>Der</strong> Weg zum Staat Israel. Geschichte des Zionismus,<br />
Wien 1972<br />
2<br />
T. Segev, Die siebte Million, Reinbek 1999<br />
3 F. Rosenzweig, <strong>Der</strong> Stern <strong>der</strong> Erlösung, Ffm. 1993, S. 338<br />
4<br />
F. Rosenzweig, Die Schrift, Aufsätze, Übertragungen und Briefe,<br />
Königstein 1976, S. 108<br />
5<br />
F. Rosenzweig, Die Schrift, Königstein 1976, S.227<br />
6<br />
F. Rosenzweig, Hegel und <strong>der</strong> Staat, München und Berlin 1920<br />
7<br />
F. Rosenzweig, Die »Gritli«-Briefe . Briefe an Margrit Rosenstock<br />
- Huessy, herausgegeben von I. Rühle und R. Mayer. Mit<br />
einem Vorwort von r. Rosenzweig, Tübingen 2002<br />
8<br />
a.a.O. S. 607<br />
9<br />
a.a.O. S. 611<br />
10<br />
a.a.O. S. 614<br />
11<br />
a.a.O. S. 628<br />
12<br />
a.a.O. S. 629<br />
13 a.a.O. S. 638<br />
14 a.a.O.<br />
15<br />
a.aO. S. 791<br />
16<br />
a.a.O. S. 645<br />
17<br />
a.a.O. S. 743<br />
18<br />
a.a.O. S. 664<br />
19<br />
a.a.O. S.686<br />
20<br />
a.a.O. S. 723<br />
21<br />
a.a.O. S.732<br />
22<br />
a.a.O. S. 731<br />
23 F. Rosenzweig, Die Schrift, a.a.O. S. 223<br />
24 a.a.O.<br />
25 a.a.O. S. 223/224<br />
26 a.a.O. S. 229<br />
27<br />
a.a.O. S.228<br />
28<br />
a.a.O. S.229<br />
29<br />
G. Scholem, 95 Thesen über Judentum und Zionismus, in : P.<br />
Schäfer(G. Smith (Hg.) Zwischen den Disziplinen, Ffm. 1995, S.<br />
294<br />
30<br />
F. Rosenzweig, <strong>Der</strong> Stern <strong>der</strong> Erlösung, Ffm. 1921, S. 507<br />
31 a.a.O. S. 413<br />
32<br />
Rosenzweig a.a.O. S. 378<br />
Franz Rosenzweig zwischen Judentum und Christentum<br />
Von Prof. Dr. Martin Stöhr<br />
Franz Rosenzweig (1886–1929) – Leben und<br />
Werk als Herausfor<strong>der</strong>ung für Juden und<br />
Christen heute. Tagung <strong>der</strong> Buber-Rosenzweig-<br />
Stiftung e.V. und <strong>der</strong> Konrad-Adenauer-Stiftung<br />
e.V., Wesseling, 16.–18.10. 2006<br />
Prof. Dr. Simon Schoon, Kampen,<br />
in Freundschaft gewidmet<br />
I. Das Modell eines jüdisch-christlichen<br />
Lehrhauses<br />
Wer denkt, die vier Worte »...zwischen Judentum<br />
und Christentum« bezeichneten Rosenzweigs<br />
Position, <strong>der</strong> hätte ihn gründlich missverstanden.<br />
Er steht nicht zwischen beiden. »Ich bleibe Jude«<br />
– so hatte er dezidiert entschieden, nachdem er,<br />
aus einem assimilierten Elternhaus stammend,<br />
noch einmal – dazu fährt er nach Berlin – die<br />
hohen jüdischen Feiertage mitfeierte. Vorher, im<br />
Juli 1913 neigt er dazu, nach dem langen nächtlichen<br />
Gespräch mit Eugen Rosenstock, Christ zu<br />
werden. Rosenstocks Argumente weisen u.a. auf<br />
die Universalität des Christentums hin, dessen<br />
Wahrheit folglich alle Menschen angehe und<br />
verpflichte. Aber Rosenzweig will diesen zunächst<br />
ins Auge gefassten Weg nicht als Heide<br />
gehen, son<strong>der</strong>n als Jude und deswegen die jüdische<br />
Gemeinschaft ganz ernst nehmen, bevor er<br />
sich von ihr löst. Und er bleibt Jude – gerade<br />
auch in seiner eigenständigen Interpretation des<br />
Judentums und in seinem lebenslangen, kritischen<br />
Gespräch mit dem Christentum. Eine Herausfor<strong>der</strong>ung<br />
ist und bleibt er für beide. Er steht<br />
nicht »...zwischen...«, er steht »draußen«, nicht in<br />
<strong>der</strong> Nähe o<strong>der</strong> am Rande des Christentums, son<strong>der</strong>n<br />
gerade in <strong>der</strong> Intensität und Offenheit seiner