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epd Dokumentation online - Der Deutsche Koordinierungsrat der ...

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60 10/2007 <strong>epd</strong>-<strong>Dokumentation</strong><br />

Franz Rosenzweigs Stimme in seinen Briefen<br />

Textauswahl zusammengestellt von Prof. Dr. Berndt Schaller<br />

Franz Rosenzweig (1886 – 1929) – Leben und<br />

Werk als Herausfor<strong>der</strong>ung für Juden und<br />

Christen heute. Tagung <strong>der</strong> Buber-Rosenzweig-<br />

Stiftung e.V. und <strong>der</strong> Konrad-Adenauer-Stiftung<br />

e.V., Wesseling, 16.10.–18.10. 2006<br />

Einführung<br />

»...ich kann ja gar kein ‚Buch‘ mehr schreiben,<br />

mit wird jetzt alles zum Brief, ich muß eben den<br />

‚an<strong>der</strong>n‘ sehen.« Dieses für Franz Rosenzweig<br />

typische Aperçus aus einem Mitte Januar 1920<br />

kurz nach seiner Verlobung mit Edith Hahn an<br />

diese gerichteten Brief (Nr. 623) lässt ahnen,<br />

welchen Rang das Briefschreiben in seinem<br />

Selbstverständnis eingenommen hat.<br />

Franz Rosenzweig war sein kurzes Leben lang ein<br />

ebenso emphatischer wie exzessiver Briefschreiber.<br />

Er hat sich dieses Mediums <strong>der</strong> Kommunikation<br />

nicht nur bedient, als seine unheimliche<br />

Krankheit dazu führte, dass er nur noch schwer<br />

und am Ende gar nicht mehr sprechen konnte. Er<br />

hat von früh an Briefe über Briefe verfasst, an die<br />

Eltern – insbeson<strong>der</strong>e die Mutter, an Verwandte<br />

und Freunde, an Fachgenossen und sonstige Zeitgenossen.<br />

Überkommen sind nahezu 2500 Stück,<br />

die meisten davon auch inzwischen veröffentlicht:<br />

Bereits 1935 erschien im Schocken Verlag<br />

Berlin eine erste Sammlung mit über 500 Briefen,<br />

ausgewählt und herausgegeben von Rosenzweigs<br />

Frau Edith unter Mitwirkung von Ernst Simon;<br />

eine erweiterte, auf 1275 Nummern angewachsene<br />

Zusammenstellung kam 1979 im Rahmen <strong>der</strong><br />

Gesammelten Schriften heraus, zusammen mit<br />

Bernhard Casper verantwortet von Rachel Rosenzweig<br />

und Edith Rosenzweig-Scheinmann 1 , und<br />

2002 schließlich wurde von Inken Rühle und<br />

Reinhold Mayer nochmals ein Konvolut von über<br />

1000, bis dahin unter Verschluss gehaltenen<br />

Briefen veröffentlicht, die so genannten Gritli<br />

Briefe 2 , gerichtet hauptsächlich an die Frau seines<br />

Freundes Eugen Rosenstock-Huessy Margrít, mit<br />

<strong>der</strong> ihn über Jahre hinweg ein beson<strong>der</strong>s enges<br />

Verhältnis verband.<br />

All diese Briefe sind nicht nur eine grundlegende<br />

Quelle für die lei<strong>der</strong> noch immer ausstehende<br />

Biografie Franz Rosenzweigs, weithin enthalten<br />

sie auch wesentliche Begleittexte zu Rosenzweigs<br />

literarischem Gesamtwerk. Sie bieten einzigartige<br />

Einblicke insbeson<strong>der</strong>e in die Entstehung des<br />

»Stern <strong>der</strong> Erlösung«, spiegeln aber auch darüber<br />

hinaus in vielfältiger Weise seine Gedanken- und<br />

Lebenswelt wi<strong>der</strong>.<br />

Die hier vorgelegte Auswahl ist die Frucht einer<br />

kursorischen Lektüre und bietet entsprechend ein<br />

ganz nach eigenem Gefallen und Geschmack<br />

zusammengestelltes Potpurri. Ich hoffe, dass es<br />

dennoch gelungen ist, Rosenzweigs Stimme wenigstens<br />

ein Stück weit zu Gehör bringen und auf<br />

diese Weise auch den Nichtfachkundigen einen<br />

Zugang zu seinem facettenreichen Werk zu eröffnen.<br />

3<br />

Glie<strong>der</strong>ung<br />

I. Über sich selbst<br />

I.1 An Gertrud Frank (17.12.1902)<br />

I.2 An die Eltern (22.10.1905)<br />

I.3 An Hans Ehrenberg (8.11.1909)<br />

I.4 An Hans Ehrenberg (1.11.1911)<br />

I.5. An Rudolf Ehrenberg (Ende Februar 1916)<br />

I.6 An die Eltern (5.3.1917)<br />

I.7 An Martin Buber (Ende August 1919)<br />

I.8 An Edith Hahn (13.10.1920)<br />

II. Über an<strong>der</strong>e Personen<br />

II.1 An die Mutter (13.8.1918): Heinrich und<br />

Thomas Mann<br />

II.2 An Martin Buber (24.12..1922): Karl Barth<br />

III. Über Judentum und Christentum<br />

III.1 An Eugen Rosenstock (7.11.1916)<br />

III.2 An Mawrik Kahn(26.12.1919)<br />

IV. Über Judentum und Deutschtum<br />

IV.1 An Helene Sommer (16.1.1918)<br />

IV.2 An Rudolf Hallo (Ende Januar 1923]<br />

V. Über innerjüdische Zustände<br />

V.1 An Hedwig Cohn-Vohssen (7.3.1918)<br />

V.2 An Jakob Rosenheim (21.4.1927)<br />

V.3 An Benno Jacob (17.5.1927)<br />

VI. Über die eigene Krankheit<br />

VI.1 An Gertrud Oppenheim (14.3.1922)<br />

VI.2 An die Mutter (14.9.1923)<br />

VI.3 An Hans Trüb (16.3.1927)<br />

VI.4 An Hans Trüb (11.6.1928)<br />

VI.5 An Gertrud Oppenheim (30.9.1929)<br />

VI.6 An Martin Buber (9.12.1929)

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