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MITTEILUNGEN - Rudolf Steiner Schule Basel

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Hossdorf wurden diesem Modell an<br />

verschiedenen Stellen der Decke<br />

Gewichte angehängt. An den statisch<br />

kritischen Stellen waren Dehnungsmessstreifen<br />

angebracht zur Feststellung<br />

der tatsächlichen statischen<br />

Kräfte. Die Saaldecke wurde in nur<br />

8 cm dickem Beton ausgeführt. Nun<br />

mussten die Schalungspläne für den<br />

Baumeister angefertigt werden. Da<br />

ergab sich eine höcht interessante<br />

Zusammenarbeit mit <strong>Rudolf</strong> Lauri,<br />

der Mathematiklehrer an der <strong>Rudolf</strong><br />

<strong>Steiner</strong> <strong>Schule</strong> und auch Assistent an<br />

der Universität war. Deshalb hatte er<br />

Zugang zum ersten Grosscomputer<br />

von <strong>Basel</strong>, allerdings jeweils nur<br />

nachts von 1 bis 3 Uhr. Nun entwickelten<br />

Herr Leu und Herr Lauri in<br />

wochenlanger Arbeit ein Programm,<br />

auf Grund dessen der Computer<br />

Angaben lieferte, nach denen man<br />

die Schalungspläne erstellen konnte.<br />

Heute heisst dieses Verfahren C.A.D.<br />

Als die Pläne dem Zimmermann vorgelegt<br />

wurden, studierte er sie lange,<br />

darauf sagte er, ja, man könne das<br />

machen, aber dann sei er nicht mehr<br />

Zimmermann. Nach solchen Plänen<br />

zu arbeiten, schien ihm nicht den<br />

Regeln seines Handwerks zu entsprechen.<br />

Der Baumeister beruhigte<br />

ihn jedoch und sicherte zu, dass die<br />

Schalungen in der Zimmerei nach<br />

den Plänen abgerichtet werden<br />

könnten. Es wurde eine tadellose<br />

Arbeit geleistet.<br />

Für die Klassenzimmer wurde eine<br />

Schalung konstruiert, die man in die<br />

Zimmer ein- und ausfahren konnte,<br />

so dass man nur eine Schalung für<br />

die vielen Zimmer brauchte.<br />

Nicht mit restlos ungetrübter Freude<br />

erinnert sich Herr Leu an die Fassadengestaltung.<br />

Er wollte unbedingt<br />

Holzfassaden und brachte Dr. Ott<br />

immer wieder neue Holzmuster, die<br />

dieser annahm und in der Ciba<br />

einem Bewitterungsapparat aussetzte,<br />

worauf er sie jeweils nach wenigen<br />

Tagen in eher traurigem Mausgrau<br />

zurückbrachte. Schliesslich<br />

musste sich Herr Leu damit abfinden,<br />

dass die Fassaden aus Metall<br />

gebaut wurden.<br />

Eine Besonderheit dieses Baues war,<br />

dass man die Bauformen nicht auf<br />

eine architektonische Nachbarschaft<br />

abstimmen musste, da es gar keine<br />

gab. So konnte man sich ganz darauf<br />

konzentrieren, das Gebäude mit dem<br />

Gelände in Einklang zu bringen.<br />

Nun folgt noch das Schlusswort der<br />

damaligen Redaktion, von Beat<br />

Brodbeck:<br />

Was wollen wir dem Schulhaus zum<br />

Geburtstag wünschen? Viele gute<br />

Wünsche könnten wir formulieren.<br />

Wir wollen uns auf einen beschränken:<br />

Dass in ihm der Erziehungsimpuls<br />

<strong>Rudolf</strong> <strong>Steiner</strong>s mit Hingabe<br />

weitergepflegt werde. Damit können<br />

wir bestimmt auch den Menschen<br />

den schönsten Dank abstatten, die<br />

ihre Kräfte für das Zustandekommen<br />

dieses Baues eingesetzt haben.<br />

<strong>Schule</strong> aktuell<br />

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