MITTEILUNGEN - Rudolf Steiner Schule Basel
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6<br />
Aktuell: Neues Logo<br />
Reduktion auf das Wesentliche – auf der Suche nach dem Wesen …<br />
Zur Entstehung des<br />
neuen Logos<br />
Wer kennt das noch? Du nimmst<br />
einen Brief aus dem Kasten und<br />
weisst, wer ihn geschrieben hat. Du<br />
musst ihn nicht umdrehen und den<br />
Absender lesen. Die Schrift der<br />
Adresse verrät den Schreiber … Diese<br />
unverkennbare Handschrift verschwindet<br />
heute im gesichtslosen<br />
Mailverkehr. Das ist der Zoll, den wir<br />
für die schnellen Botschaften zahlen.<br />
Doch im Druckverkehr hat sich die<br />
persönliche Signatur halten können:<br />
Eine kleine, aber sehr bedeutende<br />
Enklave ist ihr geblieben: Das Logo<br />
auf dem Briefumschlag, das Zeichen<br />
im Briefkopf. Die Logos überbringen<br />
ihre Botschaft schneller als eine grössere<br />
Summe von Buchstaben. Sie<br />
sprechen eine andere Sprache, richten<br />
sich nicht an den Kopf sondern an die<br />
Sinne, mit denen wir Kunst wahrnehmen<br />
und geniessen. Das Gefühl ist<br />
angesprochen, der Gleichgewichtssinn,<br />
der Bewegungssinn, der Farbensinn,<br />
der alles umfassende ästhetische<br />
Sinn. Man sollte einmal aus dem<br />
Briefverkehr in Gedanken die Logos<br />
streichen und die Veränderung der<br />
Stimmung beobachten. Was ist, wenn<br />
die Sinnesorgane, die mit dem Gefühl<br />
verbunden sind, ins Leere greifen,<br />
nicht angesprochen werden, keine<br />
Aufgabe mehr bekommen?<br />
Die <strong>Rudolf</strong> <strong>Steiner</strong> <strong>Schule</strong> <strong>Basel</strong> hatte<br />
seit 40 Jahren ein Logo. Die Initiative<br />
zu einem solchen Zeichen ging damals<br />
von unserem Lehrer Günther von<br />
Negelein aus. Der Künstler Walther<br />
Roggenkamp konnte für die Aufgabe<br />
gewonnen werden. Er lieferte den so<br />
charakteristischen Entwurf: Eine einzige<br />
geschleifte Linie, welche die<br />
geheimnisvolle Ausstrahlung eines<br />
Labyrinthes hatte und doch so einfach<br />
anmutete. Sie erschien auf allen Briefen,<br />
Plakaten und Zeugnissen. In<br />
Golddruck auf tiefrotem Grund<br />
schmückte sie eine Zeugnissammelmappe.<br />
Sie war unverkennbar auf den<br />
ersten Blick. Für eine nicht mehr zu<br />
überschauende Zahl von Menschen,<br />
die sich mit der <strong>Schule</strong> in diesen vielen<br />
Jahren verbanden, wurde sie – wie das<br />
Schulhaus selbst – zu einem Zeichen<br />
der Identifikation. Und dieses Zeichen<br />
sollte nun verschwinden? Was wirft<br />
man ihm vor? War es nicht immer eine<br />
zutreffende Beschreibung dessen, was<br />
an diesem Ort geschieht? Ein Weg zu<br />
sich selbst. Aus der Peripherie kommend,<br />
und nach manchen Umwegen,<br />
bei denen man den Raum auslotet, bei<br />
sich endend – in einer umhüllten<br />
Keimform. Dann die sich bildende<br />
Gesamtform, ein beschwingter, ermutigender<br />
Hinweis auf die Zukunft.