MITTEILUNGEN - Rudolf Steiner Schule Basel
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46<br />
<strong>Schule</strong> intern<br />
Zur Erinnerung an Johan<br />
van Laer (1912 – 2007)<br />
Johan van Laer hat während vieler<br />
Jahre (von 1951 – 1976) an der Basler<br />
<strong>Schule</strong> gearbeitet und den Kunstunterricht<br />
im Bereiche des bildnerischen<br />
Gestaltens entscheidend mitgeprägt.<br />
Er hat sich mit grosser<br />
Begeisterung für seine verschiedensten<br />
Aufgaben eingesetzt und an der<br />
Oberstufe vor allem Malen, Zeichnen,<br />
aber auch Schnitzen und Plastizieren<br />
unterrichtet. Johan van Laer<br />
war durch und durch Künstler, doch<br />
musste er seine persönlichen Bedürfnisse<br />
und Interessen immer wieder<br />
zurückstellen zu Gunsten seiner vielfältigen<br />
Tätigkeiten als Lehrer und<br />
Kollege. Für seine eigene künstlerische<br />
Arbeit blieb wenig Zeit. Da er<br />
seinen Unterricht minutiös und jedes<br />
Mal wieder neu und stundenlang<br />
vorbereitete, fand das malerische<br />
Schaffen nur in den Ferien Raum.<br />
Dieser Verzicht fiel ihm schwer. Es<br />
war ein grosses Opfer, das er für die<br />
<strong>Schule</strong> brachte. Im Unterricht aber<br />
waren seine schöpferischen Fähigkeiten<br />
deutlich spürbar. Er hatte eine<br />
grosse Frische im Umgang mit Menschen.<br />
Bis zu seinem Lebensende<br />
behielt er die Kraft des humorvollen<br />
Spielens in der freien Kreativität. Da<br />
drückte sich seine Originalität aus.<br />
Als Schülerin schätzte ich vor allem<br />
seine Toleranz und freilassende Art.<br />
Da ich mich nicht gerne einengen lassen<br />
wollte und meine eigenen Ideen<br />
hatte, liess er mich gewähren und<br />
gestand mir sogar ein Sonderprogramm<br />
zu, an dem ich während<br />
mehrerer Monate arbeitete. Johan<br />
van Laer unterrichtete uns vor allem<br />
in der Technik des Aquarellierens<br />
und brachte uns die Feinheiten der<br />
Pinselführung bei. Besonders begeisterten<br />
mich die chinesischen Tuschzeichnungen,<br />
die wir stundenlang<br />
nachzuahmen versuchten.<br />
«Erster Ton, zweiter Ton, dritter<br />
Ton», das waren seine Worte, die mir<br />
heute noch in den Ohren klingen.<br />
Das bedeutete das differenzierte<br />
Abstufen verschiedener Farbtöne<br />
vom Dunkeln zum Hellen. Zu seiner<br />
Unterrichtstätigkeit gehörten auch<br />
Kunstreisen und Inszenierungen von<br />
Klassenspielen. Eines der markantesten<br />
Erlebnisse von Johan van Laer<br />
war die Aufführung des Puppenspiels<br />
«Doktor Faustus». Obwohl er<br />
noch gar keine Erfahrung mit Marionnettenspielen<br />
hatte, machte er sich<br />
voller Freude an die Arbeit. Mit viel<br />
Geschick beschäftigte er die Jugendlichen<br />
nach ihren Begabungen: sie<br />
schnitzten Hände, Charakterköpfe<br />
und entwarfen das Bühnenbild.<br />
Seine Begeisterung riss alle mit, so<br />
dass die Aufführung ein grosser