Netzpolitik ist Wirtschaftspolitik - Wirtschaftsjournal
Netzpolitik ist Wirtschaftspolitik - Wirtschaftsjournal
Netzpolitik ist Wirtschaftspolitik - Wirtschaftsjournal
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Gesundheitswirtschaft<br />
Wirtschaftskraft Krankenhaus<br />
Investitionen in Krankenhäuser machen nicht nur Patienten wieder fit, sondern auch die regionale Wirtschaft<br />
Dr. Stephan Helm, Geschäftsführer der<br />
Krankenhausgesellschaft Sachsen.<br />
Foto: KGS<br />
wirtschaftsjournal.de/id12112701<br />
Dr. Andreas Schubert (links) und<br />
Chr<strong>ist</strong>opher Oelkrug wollen dringend<br />
notwendige Ergebnisse der Krebsforschung<br />
in marktreife Produkte umwandeln.<br />
Foto: Fraunhofer IZI<br />
wirtschaftsjournal.de/id12112702<br />
Sachsen verfügt über 80 Krankenhäuser mit 25.000<br />
Betten und 45.000 Beschäftigten. „Jede dieser Stellen<br />
sichert ein bis zwei Arbeitsplätze im Umfeld”,<br />
veranschaulicht Dr. Stephan Helm, Geschäftsführer<br />
der Krankenhausgesellschaft Sachsen an einem Beispiel<br />
die Wirtschaftskraft dieser Einrichtungen.<br />
Krankenhäuser sind also nicht nur Institutionen, die sich ein<br />
Staat im Sinne der Gesundheitsversorgung le<strong>ist</strong>en muss und<br />
Geld kosten. Sie generieren auch Kraft, treiben die Technologieentwicklung<br />
voran, binden wissenschaftliche Koryphähen<br />
und bilden nicht zuletzt einen positiven Standortfaktor.<br />
Vor diesem Hintergrund führte am 1. November die<br />
Krankenhausgesellschaft die Diskussion mit Sachsens Staatsmin<strong>ist</strong>erin<br />
für Soziales und Verbraucherschutz, Chr<strong>ist</strong>ine<br />
Clauß. „Wir haben in Sachsen – unabhängig von Trägerschaft<br />
und Rechtsform – effizient wirtschaftende Krankenhäuser,<br />
die stationäre Le<strong>ist</strong>ungen in hoher Qualität erbringen“,<br />
sagte die Min<strong>ist</strong>erin. „Um dieses positive Ergebnis<br />
Die Oncotrition GmbH <strong>ist</strong> aus dem Fraunhofer-Institut<br />
für Zelltherapie und Immunologie in Kooperation<br />
mit der Universität Leipzig ausgegründet worden.<br />
Ziel <strong>ist</strong> die Erforschung diätischer Ernährungsstrategien<br />
zur Verhinderung von Kachexie und<br />
die Entwicklung tumorpräventiver Strategien.<br />
Unter Kachexie versteht man eine krankhafte, sehr starke<br />
Abmagerung, die mit Funktionsverlusten der inneren Organe<br />
einhergehen kann. Diese Stoffwechselstörung kann u.a.<br />
zu erreichen, wurden seit 1991 rund fünf Milliarden Euro<br />
Fördermittel in unsere sächsischen Krankenhäuser investiert.<br />
Davon kamen allein drei Milliarden Euro vom Fre<strong>ist</strong>aat<br />
Sachsen.“ Der Entwurf für den kommenden Doppelhaushalt<br />
sieht eine Investitionssumme von 101 Millionen<br />
Euro pro Jahr vor. „Das <strong>ist</strong> aber viel zu wenig, um die Krankenhäuser<br />
wirklich zukunftsfähig zu entwickeln“, so Helm.<br />
Nötig wären nach seiner Ansicht 200 bis 250 Millionen Euro<br />
jährlich. Um diese Summe aufbringen zu können, müssen<br />
neben Land und Krankenkassen weitere Finanzierungsquellen<br />
erschlossen wären. Das erfordert wiederum die<br />
Änderung gesetzlicher Rahmenbedingungen. Vertiefend<br />
wird das Thema noch einmal auf der Landespressekonferenz<br />
am 22. November behandelt. CH<br />
Leben verlängern und Geld verdienen<br />
Ausgründung des Fraunhofer IZI vermarktet Ergebnisse der Krebsforschung<br />
bei Krebspatienten als Folge ihrer Erkrankung auftreten und<br />
gilt als ein Grund für die hohe Sterberate. Etwa 500.000<br />
neue Krebserkrankungen jährlich machen die Forschung in<br />
diesem Bereich dringender notwendig denn je. »Daher erforschen<br />
und entwickeln wir am Fraunhofer-Institut für Zelltherapie<br />
und Immunologie seit einigen Jahren diätische<br />
Ernährungskonzepte zur Verhinderung von Kachexie sowie<br />
tumorpräventive Strategien«, betont Chr<strong>ist</strong>opher Oelkrug.<br />
Im Juli 2012 wurde die Oncotrition GmbH ausgegründet<br />
mit dem Ziel, die erfolgversprechendsten Kandidaten dieser<br />
Bemühungen zur Marktreife weiterzuentwickeln. »Mit<br />
einem ersten marktreifen Produkt rechnen wir Anfang 2013«,<br />
sagt Dr. Schubert. Professor Utz Dornberger von der Universität<br />
Leipzig fungiert als Mentor und unterstützt das<br />
junge Unternehmen vor allem beim Markteinstieg. Begleitet<br />
wird dieses Vorhaben durch die Projektträger Jülich<br />
(EXIST-Gründerstipendium) sowie durch die Ex<strong>ist</strong>enzgründerinitiative<br />
SMILE.medibiz der Universität Leipzig.<br />
PM/CH<br />
<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | November 2012<br />
27