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Netzpolitik ist Wirtschaftspolitik - Wirtschaftsjournal

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KulTour Mitteldeutschland<br />

Vernetzte Kunst<br />

Zum 125. Geburtstag des Kunstkritikers Will Grohmann zeigt eine Sonderschau Werke seiner Künstlerfreunde<br />

Kandinsky, Kirchner, Klee – eine hochkarätige Sammlung<br />

von Bildern und Skulpturen namhafter Künstler der Moderne<br />

werden derzeit in einer Sonderausstellung der Staatlichen<br />

Kunstsammlungen Dresden gezeigt. Alles verbindendes<br />

Element <strong>ist</strong> der in Bautzen geborene Kunstkritiker<br />

Will Grohmann, der in diesem Jahr 125 Jahre alt geworden<br />

wäre. Ihm wird nachgesagt, er sei einer der stilsichersten<br />

deutschen Kunstschriftsteller der 1920 bis 1960er Jahre<br />

gewesen. Seine Rezensionen schrieben Kunstgeschichte,<br />

seine Monografien und Werkverzeichnisse sind bis heute<br />

Standardwerke. Er entdeckte Künstler und förderte sie,<br />

berühmte Sammlungen wurden durch seine Beratung und<br />

seinen Einfluss geprägt. Die Ausstellung im Dresdner Lipsiusbau<br />

thematisiert Grohmanns jahrzehntelanges Wirken<br />

im Spannungsfeld von Künstlern, Galer<strong>ist</strong>en, Museen und<br />

Öffentlichkeit. Er unterhielt umfangreiche Korrespondenzen<br />

zu über 2500 Personen und Institutionen weltweit –<br />

ein schier unglaubliches Netzwerk in Zeiten, in denen das<br />

Internet noch völlig unbekannt war.<br />

Mit über 200 Werken von Künstlern, für die Will Grohmann<br />

sich einsetzte, führt die Ausstellung die Kunstentwicklung<br />

der Moderne des 20. Jahrhunderts vor Augen. Das<br />

Spektrum reicht von der Künstlergruppe Die Brücke über<br />

Sachsen rührt in der Schweiz die Werbetrommel für Kulturreisen<br />

in den Fre<strong>ist</strong>aat. Anlässlich eines Gastspiels des<br />

Gewandhausorchesters Leipzig in Luzern machten die Tourismus<br />

Marketing Gesellschaft Sachsen (TMGS), die Leipzig<br />

Tourismus- und Marketing Gesellschaft (LTM) sowie der<br />

Tourismusverband Vogtland e. V. einmal mehr aufmerksam<br />

auf Sachsen als Kulturreiseziel Nummer 1 der deutschen<br />

und ausländischen Gäste. Etwa 40 Reiseveranstalter des<br />

Alpenlandes informierten sich über die kulturellen Höhepunkte<br />

und Erlebnismöglichkeiten, die Sachsen im Jahr 2013<br />

zu bieten hat.<br />

Das Gewandhausorchester Leipzig unter der Leitung von<br />

Gewandhauskapellme<strong>ist</strong>er Riccardo Chailly trat im Rahmen<br />

seiner Festival-Tournee durch Europa beim Lucerne-Festival<br />

im Kultur- und Kongresszentrum in Luzern auf.<br />

„Die Schweiz <strong>ist</strong> für Sachsen allgemein und speziell für Dresden<br />

und Leipzig einer der wichtigsten Märkte im europäi-<br />

56 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | November 2012<br />

das Bauhaus bis zum Informel. Präsentiert werden Gemälde,<br />

Skulpturen, Grafiken, Fotografien und eine Videoarbeit<br />

- darunter zahlreiche bedeutende Leihgaben öffentlicher<br />

und privater Sammlungen aus Brasilien, England, Frankreich,<br />

Italien, der Schweiz, den Niederlanden und den USA.<br />

In die Ausstellungsarchitektur integrierte Medienstationen<br />

mit Multitouch-Anwendungen, die in Zusammenarbeit mit<br />

der TU Dresden und der HTW entwickelt wurden, leiten<br />

durch die Ausstellung und führen uns die Person Grohmann<br />

und seine Zeit virtuell vor Augen. Lesungen, Konzerte, Podiumsdiskussionen,<br />

Filmvorführungen und Vorträge runden<br />

die Präsentation ab. Simone Pflug<br />

Schweizer kommen gern nach Sachsen<br />

Werbetrommel in der Schweiz für Kulturreisen in den Fre<strong>ist</strong>aat gerührt<br />

schen Ausland", weiß Ines Nebelung von der TMGS. So stieg<br />

die Zahl der Schweizer Gäste in Sachsen im letzten Jahrzehnt<br />

um nicht weniger als 70 Prozent auf 52.939. Die Zahl<br />

der von ihnen in Anspruch genommenen Übernachtungen<br />

erhöhte sich um 66 Prozent auf zuletzt 116.876. Die Alpenrepublik<br />

<strong>ist</strong> damit nach den USA und den Niederlanden der<br />

drittgrößte ausländische Quellmarkt für das im Südosten<br />

Deutschlands gelegene Bundesland.<br />

Kunst- und Kultur- sowie Städtereisen sind bei den<br />

Schweizern besonders beliebt. Für Leipzig sind die Schweizer<br />

Tour<strong>ist</strong>en mit über 12.000 Gästeankünften und 23.000<br />

Übernachtungen im Jahr 2011 die zweitwichtigste Zielgruppe<br />

beim Incoming aus Europa. Für Dresden <strong>ist</strong> die<br />

Schweiz mit über 25.000 Gästen und knapp 60.000 Übernachtungen<br />

das europäische Land, aus dem im vergangenen<br />

Jahr die me<strong>ist</strong>en Gäste kamen.<br />

Wolfgang Baltzer<br />

Im Netzwerk der Moderne. Kirchner,<br />

Braque, Kandinsky, Klee ... Richter,<br />

Bacon, Altenbourg und ihr Kritiker Will<br />

Grohmann. Blick in die Ausstellungsräume<br />

der Kunsthalle im Lipsiusbau. Sie<br />

sind bis zum 6. Januar 2013, täglich<br />

außer montags 10 bis 18 Uhr geöffnet.<br />

Foto: Herbert Boswank, Staatliche<br />

Kunstsammlungen Dresden<br />

wirtschaftsjournal.de/id12115601<br />

wirtschaftsjournal.de/id12115602

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