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Istrien - Istria

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köstliche Ziele<br />

das »Milan« und das »Vela Nera« dazu – beide<br />

Fischrestaurants befi nden sich ebenfalls<br />

in <strong>Istrien</strong>s größter Stadt Pula.<br />

Wirklich gut leben konnte ja nur ein<br />

Wirtshaus mit Jahresbetrieb oder eines, das<br />

unweit der italienischen Grenze lag und Triestiner<br />

Gäste anzog. Die Triestiner entdecken<br />

alles, was unter der istrianischen Sonne gedeiht<br />

und schmeckt. So war es ein Triestiner<br />

Geschäftsmann, der mir vor sechs Jahren<br />

den »Geheimtipp deines Lebens« vorstellte:<br />

Die »Toklarija« in den ruhigen Bergen zwischen<br />

dem Trüffeldorf Livade und der Bergstadt<br />

Buzet. Zugegeben, nicht einfach zu fi nden,<br />

zugegeben, der Wirt Nevio Sirotić ein<br />

schwieriger Typ, zugegeben, das Essen nicht<br />

einfach, doch das Gesamtkunstwerk war<br />

schon beeindruckend. »Konoba« heißt das<br />

Zauberwort für gute Gaststätte in <strong>Istrien</strong>.<br />

Wie die »Osteria« in Italien: Die Feinschmecker-Szene<br />

lernt das einfache Wirtshaus am<br />

Land kennen, wo Oma noch die Fuži wickelt,<br />

wo Mama den Küchenton angibt und wo im<br />

besten Fall Söhne oder Töchter nach jahrelangen<br />

Saison-Tingeleien durch berühmte<br />

europäische Hotels nach Hause kehren und<br />

hier auf die pralle Tradition treffen.<br />

Heute zeigt sich die Gastro-Szene in<br />

<strong>Istrien</strong> in einem schon relativ wohlgeordneten<br />

Stil: Das »Valsabbion« hat beeindruckend<br />

Linie gefunden und behält die<br />

auch, die berühmten Fischtempel wie<br />

»Damir e Ornela« oder »Milan« gehen<br />

ihren Weg der frischen Ware und hohen<br />

Kochkunst unbeirrt weiter, die Konobas<br />

schießen wie Pilze aus der Erde<br />

und so manche ist dann wirklich das<br />

Maß aller Dinge geworden. Wie überall<br />

auf unserer kulinarischen Welt,<br />

machen der Wirt oder die Wirtin das<br />

Rennen, die Traditionalität und Kreativität<br />

vereinen können. <strong>Istrien</strong> verfügt über<br />

tolle Grundprodukte: Fisch, Meeresfrüchte,<br />

Lamm, Wild, Kalb und Schwein, die Trüffel<br />

aus dem Mirnatal, die Weine und die<br />

Olivenöle. Nichts ist üppig, aber doch in<br />

Fülle vorhanden.<br />

Da ist es dann die »Konoba«, die dem Gast<br />

das einheimische Genießen lehrt. »Astarea«<br />

oder »Buscina«, »Malo Selo« (alle nahe Buje)<br />

oder »Pineta« bei Labin wurden zu Schlemmer-Tempeln.<br />

Sowohl für Fleisch, Fisch und<br />

Trüffel.<br />

Trüffel und Olivenöle haben in der Skala<br />

der Begehrlichkeit atemberaubend hohe<br />

Plätze eingenommen: Im »Marino« ist und<br />

Eine ungemeine Vielfältigkeit prägt die Gastroszene<br />

<strong>Istrien</strong>s. Urige Traditionskonobas wie »Astarea«,<br />

wo auch noch am offenen Feuer gekocht wird 1|,<br />

gehören ebenso dazu wie Spitzenrestaurants vom<br />

Format eines »Monte« 2|, »Valsabbion« 3| oder<br />

»Zigante« 4|.<br />

Fotos: Petr Blaha<br />

Text: Peter Lexe<br />

BUCHTIPP<br />

Genießen<br />

bleibt das Trüffel-Speisen ein herbstliches<br />

Erlebnis der Extraklasse. Jetzt hat die Familie<br />

Zigante – die Giganten des istrianischen<br />

Trüffelgeschäfts – einen Teil des erworbenen<br />

Geldes in den Ausbau ihres Restaurants<br />

in Livade gesteckt. So hat <strong>Istrien</strong> jetzt<br />

zwei Augenweiden in der Restaurant-Szene:<br />

Das durchgestylte »Valsabbion« und das elegante<br />

»Zigante«. Küchenchefs und Sommeliers<br />

wechseln, doch in beiden Fällen ist es<br />

den Wirtsleuten gelungen, die Qualität immer<br />

gleich zu halten.<br />

Der »Konoba« gehört die Zukunft, wenn<br />

es den Wirtsleuten gelingt, das Landestypische<br />

hochzuhalten. Geschmort wird im<br />

Aschentopf (peka), gegrillt wird am offenen<br />

Feuer und auf den Tisch kommen Lebensmittel,<br />

die bei Bauern der Um gebung eingekauft<br />

wurden. Das ist der wahre Reichtum<br />

<strong>Istrien</strong>s.<br />

Peter Lexe (Text) und Ferdinand Neumüller (Fotos):<br />

ISTRIENS KÖSTLICHE ZIELE<br />

Verlag Carinthia, Neuauflage 2007,<br />

ISBN 853786208, € 26,00<br />

Ein unentbehrliches Buch für das kulinarische <strong>Istrien</strong><br />

mit zahlreichen Rezepten, Tipps und<br />

vor allem Adressen der besten Restaurants,<br />

Gasthäuser, Konobas und Weingüter.<br />

<strong>Istrien</strong> Magazin<br />

D_ART_Mag_<strong>Istrien</strong>_S24_47_def.indd 31 10.12.2007 11:44:05 Uhr<br />

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