Istrien - Istria
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Epizentrum<br />
des Tourismus<br />
Nach Poreč fahren alle, die was erleben<br />
wollen. »Hier gibt es alles, was Spaß<br />
macht und das 24 Stunden am Tag«, sagt<br />
einer, der von Anfang an dabei war. 34.000<br />
Hotelbetten gibt es in und um Poreč, noch<br />
einmal so viele in Appartements und bei<br />
Privatvermietern, und das alles bei nur<br />
14.000 Einwohnern. Dass trotzdem alles<br />
harmonisch bleibt, liegt wohl an der Toleranz<br />
der Menschen der Stadt, die in 2.000<br />
Jahren Geschichte schon viele Invasionen<br />
erlebt hat. Oder daran, dass die wenigsten<br />
Touristen überhaupt ins wirkliche, historische<br />
Poreč kommen, sondern in einer<br />
der schön gelegenen Ferienanlagen außerhalb<br />
wohnen.<br />
Dominiert wird die Altstadt von der<br />
Euphrasius-Basilika, benannt nach derem<br />
Geldgeber. Bischof Euphrasius ließ 554 zu<br />
Ehren des Schutzheiligen der Stadt, Bischof<br />
Maurus, die dreischiffi ge Basilika<br />
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an der Stelle errichten, an der Maurus den<br />
Märtyrertod starb. Zusammen mit dem<br />
Bischofspalast und den fantastischen<br />
Mosaiken wurde der Komplex 1997 von<br />
der UNESCO in das Weltkulturerbe aufgenommen.<br />
Ein Hort der inneren Einkehr<br />
inmitten der quirligen Stadt.<br />
Wer aus dem Kirchenkomplex heraustritt,<br />
fi ndet sich unvermittelt in der<br />
Gegenwart wieder. Vor allem in der Flaniermeile<br />
Decumanus pulsiert das Leben.<br />
Gotische Häuser im venezianischen<br />
Stil haben sich als Boutiquen, Cafés oder<br />
Restaurants verkleidet. Es gibt alles, was<br />
man will (oder auch nicht): Gipsköpfe und<br />
nachgemachte Mosaiken, Sonnenbrillen<br />
und Strandtücher, venezianische Mode<br />
und Juwelen, Muscheln und Bilder vom<br />
Meer, Spitze, Klamotten, Keramik und<br />
Kitsch. Für jeden etwas. Sliwowitz wird<br />
aus dem offenen Fenster heraus verkauft,<br />
Poreč<br />
Poreč kennt jeder: Sonne, Meer, Camping und FKK. Ferien<br />
pur. Doch dass die Altstadt von Poreč auch mit ihrer<br />
Euphrasius-Basilika UNESCO-Weltkulturerbe ist, wissen<br />
die wenigsten. Text: Lilo Solcher<br />
Olivenöl in Haustüren. Schwerer Parfümduft<br />
liegt über den Gassen.<br />
Millionen von Schuhpaaren haben die<br />
Pfl astersteine blank poliert. Man spaziert<br />
durch alte Tore und winzige Gässchen<br />
und hat immer wieder neue Perspektiven<br />
auf nostalgische Häuser, von denen<br />
der Verputz blättert, auf üppig blühende<br />
Rosenbüsche und pastellfarben herausgeputzte<br />
Fassaden.<br />
Gleich neben der Basilika haben sich<br />
Porečs Katzen einen verwilderten Park<br />
zum Paradies erkoren. Hier sonnen sich<br />
kleine Tiger auf den Steinen, räkeln sich<br />
schwarze Kater im Gras und kullern putzige<br />
Katzenkinder über die Baumwurzeln.<br />
Nur ein paar Minuten entfernt, auf<br />
dem Trg Marafor, herrscht babylonische<br />
Sprachvielfalt. Eine Schul klasse umlagert<br />
schnatternd einen Eis stand. Hier sind die<br />
Menschen wieder unter sich.<br />
Zur Einstimmung ein Gläschen Malvazija auf dem Trg<br />
Marafor, dem antiken Forum. Danach ein Bummel über<br />
die »Klunkerstraße« (so wird die Flaniermeile wegen<br />
ihrer Häufung von Juwelierläden auch genannt) zur<br />
Euphrasius-Basilika mit den wunderbaren Bodenmosaiken<br />
aus den frühchristlichen Vorgängerbauten und<br />
den wertvollen Apsismosaiken.Vom Glockenturm aus<br />
hat man einen herrlichen Überblick über die Altstadt,<br />
die Küste und die Inseln. Krönender Abschluss ist ein<br />
Spaziergang entlang der Uferpromenade und zu den<br />
Resten der mittelalterlichen Stadtmauer.<br />
<strong>Istrien</strong> Magazin<br />
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