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Istrien - Istria

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Limfjord<br />

Der Limski-Kanal zwischen Vrsar und Rovinj ist ein falscher<br />

Fjord, aber so schön wie ein echter. Und er vermischt<br />

»Süßes und Salziges« zum Lieblingsgewässer von Fischen und<br />

Meeresfrüchten. Text: Karin Hauenstein<br />

Vor langer Zeit versank die Karstschlucht<br />

Draga zur Hälfte im Meer. Zehn<br />

Kilometer Tal verwandelten sich in eine<br />

langgezogene Bucht und der Limski-Kanal<br />

war geboren. Weil »Kanal« in unserer<br />

Sprache aber nicht wirklich abenteuerlich<br />

klingt, hat ein fi ndiger Schreiber den gefl<br />

uteten Taleinschnitt irgendwann Lim-<br />

Fjord genannt, was bis heute haften blieb,<br />

obwohl es in <strong>Istrien</strong> nie einen Fjorde bildenden<br />

Gletscher gab. Unberührte, wilde<br />

Karstlandschaft beherrscht hier die Szenerie<br />

und wer den Aussichtspunkt oberhalb<br />

des Lim-Fjordes anpeilt, genießt ein<br />

traumhaftes 360-Grad-Panorama. Nur<br />

52 <strong>Istrien</strong> Magazin<br />

Naturparadies<br />

zwei direkte Wege führen zum Ufer des<br />

Naturschutzgebietes: Der Seeweg (organisierte<br />

Bootsfahrten von www.mein-kroatien.info/Vrsar,<br />

Vrsar, Poreč oder Rovinj)<br />

und eine schmale Straße im Tal, die von<br />

der Verbindungsstraße zwischen Vrsar<br />

und Rovinj abzweigt. Hier fi ndet sich auch<br />

ein Parkplatz – der Startpunkt für einen<br />

kurzen, aber recht schweißtreibenden<br />

Fußweg zur Romualdo-Höhle.<br />

Lesetipp: Der Limski-Kanal spielt eine wesentliche<br />

Rolle in Jules Vernes Roman »Mathias Sandorf«, neu<br />

aufgelegt im Wieser Verlag.<br />

Foto: Gottfried Chmelar<br />

Abenteuer Steinzeithöhle<br />

Keine andere Höhle (www.mein-kroatien.info/Kroatien)<br />

Kroatiens hat eine solche Geschichte und es lohnt sich,<br />

diese in Begleitung eines kundigen Führers (während der<br />

Saison: 11 bis 18 Uhr) zu erforschen. Festes Schuhwerk<br />

und Jacke leisten dabei gute Dienste (Höhlentemperatur<br />

14 °C). Mit Schutzhelmen und Lampen ausgestattet, geht<br />

das Abenteuer sofort los, denn die ersten Meter zwingen<br />

mit rund 70 cm Höhe zum Kriechgang. So geschützt haben<br />

bereits frühe Steinzeitmenschen in den imposanten<br />

Höhlenräumen gelebt. Auch der heilige Romualdo von<br />

Ravenna konnte dort ungestört als Einsiedler hausen,<br />

weil die Einheimischen im Höhleninneren böse Geister<br />

und Dämonen vermuteten. Ein Zufl uchtsort ist die<br />

Romualdo-Höhle übrigens noch heute: 3.000 vom Aussterben<br />

bedrohte Myotis-Fledermäuse haben sich dort<br />

angesiedelt.<br />

Frischer geht’s nicht<br />

Im Jahr 543 wurde die Hafenstadt Poreč von Bischof<br />

Euphrasius regiert, der auch die nach ihm benannte<br />

Basilika (UNESCO-Weltkulturerbe) erbauen ließ. Der<br />

Geistliche hegte nebenbei eine eher irdische Schwäche<br />

für Meeresfrüchte und erklärte den Lim-Fjord deshalb<br />

kurzerhand zu seinem Privateigentum. Tatsächlich ist der<br />

Fischreichtum dort besonders groß. Das Süßwasser des<br />

Baches »Lim« vermischt sich mit dem eindringenden<br />

Meerwasser – ein idealer Lebensraum für Austern, Muscheln<br />

und Fische, die den geringen Salzgehalt und die<br />

hohe Sauerstoffkonzentration schätzen. Natürlich bieten<br />

sich dadurch auch hervorragende Zuchtmöglichkeiten. Im<br />

Fischrestaurant Viking, am Ende des Fjordes, lassen sich so<br />

die vielleicht frischesten Austern <strong>Istrien</strong>s schlürfen.<br />

D_ART_Mag_<strong>Istrien</strong>_S48_69_def.indd 52 10.12.2007 12:06:01 Uhr

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