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Aktuelle Ausgabe - RiQ DAS MAGAZIN

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Menge dessen erzeugen, was letzten<br />

Endes bei uns ankommt – so hoch<br />

sind beim Strom die technischen Verluste.<br />

Ich nenne ein Lampenbeispiel:<br />

Für 80 Watt Nutzlicht aus Niedervoltleuchten<br />

müssen im Kraftwerk über<br />

3.000 Watt produziert werden. So<br />

können wir nicht weitermachen. Wir<br />

brauchen eine Effizienzsteigerung bei<br />

den Technologien.<br />

Wie können denn diese enormen<br />

Verluste reduziert werden?<br />

Karmann: Ein erster und wichtiger<br />

Schritt ist die maximale Ausnutzung<br />

des Energie trägers. Das gelingt besonders<br />

gut bei der Kraft-Wärme-Kopplung<br />

(KWK). Hier wird durch die eingesetzte<br />

Energie Strom erzeugt und<br />

gleichzeitig die Abwärme einer Nutzung<br />

zugeführt. Das funktioniert im<br />

Kleinen hervor ragend. Wir beraten<br />

eine Stadt, die hat 18 Anlagen in Betrieb<br />

und Erfahrung seit acht Jahren.<br />

Stichwort Wärme – ein in der allgemeinen<br />

Energie-Debatte eher<br />

untergeordneter Bereich …<br />

Karmann: Keinesfalls, denn ebenso<br />

steht die Wende für eine drastische<br />

Reduzierung des Wärmebedarfs. Ich<br />

weiß, darüber wird kaum gesprochen.<br />

Dabei ist dieses Thema, bei dem es<br />

um die massive Senkung des Wärmeverbrauchs<br />

in Gebäuden geht, weitaus<br />

komplexer. Da gibt es in den Gemeinden<br />

noch relativ wenige Aktivitäten auf<br />

Bürgerebene. Eine von der Kommune<br />

angebotene Energieberatung reicht da<br />

nicht aus.<br />

Die Ökostromproduzenten legen<br />

zu, der Bau der dafür notwendigen<br />

Stromleitungen stockt. Was<br />

läuft da schief?<br />

Karmann: Wir brauchen da eine gesamtdeutsche<br />

Lösung, denn es kann<br />

nicht angehen, dass im Norden kräftige<br />

Winde die Stromgewinnung antreiben,<br />

andere Landesteile wegen fehlender<br />

Verbindungen aber nicht versorgt<br />

werden können. Es war von Anfang an<br />

klar, dass mit dem Energieschwenk<br />

eine andere Infrastruktur einhergehen<br />

wird. Eine Änderung, die wegen unse-<br />

rer veralteten Netze ohnehin fällig<br />

würde. Wenn die Trassen – man benutzt<br />

das Monsterwort Stromautobahnen<br />

– bereits jetzt abgelehnt werden,<br />

dann sage ich dazu: Hätten unsere<br />

Großväter eine solche Einstellung gehabt,<br />

dann gäbe es heute weder mehrspurige<br />

Straßen noch Eisenbahnlinien.<br />

Deren Enkel, nämlich wir, profitieren<br />

von diesen mutigen Entscheidungen.<br />

Das warenBeschlüsse<br />

für mehrereGenerationen.<br />

Und<br />

da kann man halt nicht kleinkariert<br />

nur an die nächste Legislatur- oder<br />

Wahlperiode denken.<br />

Energie für die Zukunft<br />

- Beratung, Verkauf und Montage<br />

- Neuinstallation<br />

- Anlagenüberwachung<br />

- Servicearbeiten<br />

- Beratung zum Thema<br />

Eigenstromnutzung und<br />

Dachverpachtung<br />

Terravoltaik<br />

Photovoltaikanlagen<br />

rufen Sie<br />

uns doch<br />

unverbindlich<br />

an!<br />

WirtSCHaFt UNd tECHNiK | 103<br />

Schule macht keine Energiewende.<br />

Dazu gehört, wie gesagt, mehr. Neben<br />

einem effizienten Umgang und dem<br />

Einsparen von Energie muss auch der<br />

gesamte Wärmeverbrauch gesenkt<br />

werden. Lassen Sie mich betonen:<br />

Dazu gehört auch, dass wir die regionalen<br />

Ressourcen sinnvoll und maßvoll<br />

nutzen. Wir dürfen mit den erneuerbaren<br />

Energien nicht so verschwen-<br />

derischumgehen, wie<br />

wir das mit<br />

Öl und Gas<br />

g e m a c h t<br />

h a b e n .<br />

Wenn wir<br />

alte Gebäude mit regionaler Biomasse<br />

beheizen, haben wir noch lange nichts<br />

gewonnen. Als weiteres Beispiel sei der<br />

Mais genannt. Da muss man sensibel<br />

und behutsam vorgehen und nicht eine<br />

ganze Bauernlandschaft einfach umkrempeln.<br />

Eine PV-Anlage gehört aufs<br />

Hausdach oder auf ein Industriegebäude.<br />

Man kann sie auf ungenutzten<br />

Brachflächen installieren, aber nicht<br />

unbedingt auf hochwertiges Ackerland<br />

stellen. Ich würde einer Kommune<br />

raten, dafür Kiesgruben oder verfüllte<br />

Mülldeponien herzunehmen.<br />

Abgesehen davon brachte die Energiegewinnung<br />

in der Geschichte schon<br />

immer Eingriffe in die Natur und<br />

Landschaft mit sich, egal ob es sich um<br />

„Hätten unsere Großväter eine solche<br />

ablehnende Haltung gehabt, dann<br />

würde es heute weder Autobahnen<br />

noch Eisenbahnlinien geben“<br />

Manche Kommunen sind mitunter<br />

schneller als das bindende bayerische<br />

Energiekonzept. In vorauseilendem<br />

Gehorsam verschandeln<br />

sie ihr idyllisches Umland mit<br />

ausladenden Photovoltaik-Großanlagen.<br />

Ist das die Lösung?<br />

Karmann: Wenn eine Gemeinde eilig<br />

zwei Windräder aufstellt, einen Windpark<br />

eröffnet und sagt, wir sind ganz<br />

toll und wollen jetzt eine Auszeichnung<br />

dafür haben, dann ist das absolut<br />

nicht die Energiewende. Auch ein<br />

gedämmter Kindergarten oder eine<br />

anzeige<br />

Geschäftsführer: Benedikt Maier<br />

Schloßstraße 48 - 86485 Biberbach/Markt<br />

Tel.: 0 82 71 / 41114 - Mobil: 0179 / 9674128<br />

www.terravoltaik.de<br />

<strong>RiQ</strong> – Das Magazin Nr. 1 | 2013

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