Aktuelle Ausgabe - RiQ DAS MAGAZIN
Aktuelle Ausgabe - RiQ DAS MAGAZIN
Aktuelle Ausgabe - RiQ DAS MAGAZIN
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Fotos: © Econ Verlag; fotolia.com: K.-U. Häßler, Guido thomasi, chris74<br />
Mut zur Umkehr<br />
Politik und Standesvertreter müssten<br />
dieser Entwicklung Einhalt gebieten.<br />
Doch die Warnungen unabhängiger<br />
Wissenschaftler, Umweltorganisationen<br />
und Tierschutzverbände bleiben<br />
bislang ungehört. Die geforderte Agrarwende<br />
mit einer Abkehr von der<br />
industriellen Landwirtschaft, zeigt<br />
Wege auf, aus diesem perfiden System<br />
auszuscheren und zu menschen-, tier-<br />
und umweltgerechten Produktionsmethoden<br />
zurückzukehren. Bauernhöfe<br />
statt Agrarfabriken. Deshalb brauchen<br />
die Landwirte unserer Region Unterstützung.<br />
Rickelmann hält zu Recht auch den<br />
Verbrauchern den Spiegel vor, für die<br />
meist nur der günstigste Preis zählt,<br />
wenn sie an den Fleischtheken der<br />
Supermärkte stehen und Billigware<br />
aus aller Welt, deren Produktion auf<br />
einem System der Ausbeutung beruht,<br />
beim Discounter kaufen.<br />
<strong>RiQ</strong> möchte seine Leser ermuntern,<br />
die regionalen Erzeuger, die Direktvermarkter<br />
und den Handel, der regionale<br />
Produkte anbietet, zu unterstützen.<br />
Leisten Sie Ihren Beitrag zur<br />
Stärkung unserer noch verbliebenen<br />
Reste der bäuerlichen Lebens- und<br />
Wirtschaftsform.<br />
Charlotte Buhl ist Mitherausgeberin<br />
des riQ-Magazins und Vorsitzende<br />
der Charlotte und Hermann Buhl-<br />
Stiftung.<br />
Tödliche Ernte<br />
von richard rickelmann<br />
iSBN-13: 9783430201254<br />
18 Euro, 320 Seiten, Econ Verlag<br />
Zahlen und Fakten<br />
Der allgegenwärtige Produktions-<br />
und Subventionswahnsinn:<br />
• 40 % der globalen Getreideernte werden als Futtermittel<br />
verbraucht<br />
• Etwa 12 Millionen tiere sterben jährlich in deutschland<br />
während der Mast an den Haltungsbedingungen<br />
• rund 400.000 Schweine erreichen nach Expertenschätzungen<br />
nur tot den Schlachthof<br />
• Von 1997 bis 2007 hat sich der Export von Hühnerfleisch<br />
von 100.000 auf 400.000 tonnen vergrößert – gefördert mit<br />
Exportsubventionen<br />
• Jeder vierte Euro, der an Steuern gezahlt wird, fließt in die<br />
Unterstützung des agrarsektors<br />
• 60 Milliarden Euro an EU-Subventionen gehen jährlich an<br />
landwirtschaft und agrarindustrie<br />
• 44 Milliarden der EU-Subventionen wurden 2010 für landwirtschaftliche<br />
Flächen gewährt. im EU-Schnitt 260 Euro pro<br />
Hektar, in deutschland je nach Bundesland zwischen 300<br />
und 340 Euro pro Hektar<br />
• EU-Gelder auch an aristokratische landbesitzer: 500.000 Euro<br />
pro Jahr für die Queen, 521.000 Euro zwischen 2002 und<br />
2006 für Baronin Karin von Ullmann für ihr Galopper-Gestüt<br />
Schlenderhan bei Köln<br />
• die höchsten Summen aus dem EU-agrartopf werden<br />
nicht für Produkte der Bauern, sondern für die der großen<br />
Genossen schaften und der Ernährungsindustrie gezahlt,<br />
beispielsweise nicht für die Mastbullen ab Hof, sondern für<br />
die Schlachthälften aus den Großschlachtereien<br />
• die Zuckerindustrie mit weltweit riesigen Plantagen wird<br />
hoch subventioniert: Frankreich 10 Milliarden Euro 2010,<br />
deutschland 7 Milliarden Euro 2010<br />
NatUr UNd laNdlEBEN | 45<br />
(Quelle: rickelmann)<br />
<strong>RiQ</strong> – Das Magazin Nr. 1 | 2013