Aktuelle Ausgabe - RiQ DAS MAGAZIN
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90 | JUGENd<br />
[Kevin]<br />
UnD Wie Geht es UnseRen<br />
BeRUfsstARteRn im JoB?<br />
Die [ju:red] hat vier Jugendliche aus der Region auf ihrem Weg ins<br />
Berufsleben begleitet. In dieser und der nächsten <strong>Ausgabe</strong> erfahrt ihr,<br />
welche Erfahrungen die Berufseinsteiger gemacht haben.<br />
Kevin Janova<br />
17 Jahre, Wertingen<br />
arbeitet seit 01.08.2012 in der Firma<br />
Elektro Ertl als auszubildender zum<br />
Elektriker.<br />
Kevin kommt mit einem breiten<br />
Grinsen im Gesicht auf mich zu – er<br />
fühlt sich in seinem Betrieb sichtlich<br />
wohl – mein Eindruck täuscht mich<br />
nicht, wie er mir im interview auch<br />
gleich bestätigt.<br />
Kevin erzählt: „An meinem Beruf<br />
gefällt mir am besten, dass ich an einem<br />
tag bei vielen verschiedenen<br />
Kunden bin und dann mal nur einen<br />
tag lang im Betrieb. die abwechslung<br />
ist wirklich großartig.“ Es gibt eigentlich<br />
nichts, was ihm gar nicht gefalle,<br />
allerdings sind manche tätigkeiten<br />
teilweise sehr anstrengend, wie „das<br />
ewige Über-Kopf-arbeiten, z. B. beim<br />
lampen einbauen, das kann ganz<br />
schön mühsam sein“, erklärt Kevin.<br />
„ich habe nicht damit gerechnet, dass<br />
es tatsächlich so hart ist (*lacht*). ich<br />
wusste schon, dass es körperlich<br />
schwer sein wird, aber es kommt immer<br />
härter, als man es sich vorstellen<br />
kann. aber zum Glück gibt es ja nicht<br />
nur die „schweren dinge“, sondern<br />
auch ganz viel, was mir leicht von der<br />
Hand geht, wie etwa löten, Kabel verlegen<br />
und in Kabelkanäle verlegen,<br />
lampen installieren.“ Mit den Kollegen<br />
ist er von anfang an gut klargekommen,<br />
die atmosphäre unter ihnen<br />
ist „großartig“.<br />
<strong>RiQ</strong> – Das Magazin Nr. 1 | 2013<br />
Auf meine Frage hin, was die krasseste<br />
Veränderung im Vergleich zur<br />
Schule sei, nennt der Elektriker-azubi<br />
die offensichtlichen Punkte: „längere<br />
arbeitszeiten, weniger Ferien, aber<br />
das ist, glaub ich, bei jedem Beruf<br />
gleich.“ auch in der Berufsschule geht<br />
es Kevin gut: „ich gehe in lauingen<br />
zur Berufsschule. Bis jetzt hab ich nur<br />
klasse lehrer, es ist (noch) nicht allzu<br />
schwer, und lauingen ist eine schöne<br />
Stadt für Mittagspausen. der Umbau<br />
des Schulgebäudes ist jedoch noch<br />
nicht fertig, und wir als Elektriker kommen<br />
natürlich in den Neubau, wo es<br />
mit der Elektronik noch nicht so recht<br />
klappen will.“<br />
Kevin grinst schon wieder, als ich ihn<br />
frage, ob er sich „erwachsener fühle“,<br />
seit er arbeite: „Nein, noch lange nicht.<br />
Von den meisten Kollegen werde ich<br />
eh noch als Grünschnabel betrachtet.“<br />
Wenn er noch mal entscheiden<br />
könnte, würde sich der 17-Jährige<br />
sofort wieder für diesen Beruf und<br />
diesen Betrieb entscheiden. Es hört<br />
sich ganz danach an, als hätte Kevin<br />
für sich definitiv die richtige Berufswahl<br />
getroffen.<br />
Abschließend möchte ich natürlich<br />
noch wissen, wofür der angehende<br />
Elektriker seinen ersten lohn ausgegeben<br />
hat, und bekomme nur die antwort:<br />
„Für gar nichts. Wird gespart für<br />
ein eigenes auto!“