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Aktuelle Ausgabe - RiQ DAS MAGAZIN

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„Sic transit gloria mundi – so vergeht der Ruhm der Welt“<br />

Dass es in Fultenbach einmal ein<br />

stattliches Kloster mit herrlicher<br />

Abteikirche gab, ist nur wenigen<br />

bekannt. Kein Wunder, denn von<br />

dem klösterlichen Gemeinwesen<br />

ist nicht viel übrig geblieben.<br />

Heute gibt es kaum noch Hinweise,<br />

die an das Stift im Zusamtal<br />

erinnern.<br />

Als der Ort Fultenbach noch nicht mal<br />

existierte, prägten dort schon stolze<br />

Gebäude und eine Klosterkirche das<br />

Zusamtal, umgeben von satten Wiesen<br />

und weitläufigen Wäldern. Das Dorf<br />

selbst entstand erst zu Beginn der<br />

Neuzeit im Umfeld des gleichnamigen<br />

Benediktinerklosters, dessen Ursprung<br />

wohl auf das Jahr 739 n. Ch. zurückgeht.<br />

In einem Dokument gewährte<br />

Papst Clemens VII. im Jahr 1739 zum<br />

<strong>RiQ</strong> – Das Magazin Nr. 1 | 2013<br />

1000-jährigen Bestehen des Klosters<br />

vollkommenen Ablass. Mit der Säkularisation<br />

und der Übernahme durch<br />

den Staat im Jahre 1802 endet die lange<br />

und wechselvolle Geschichte des<br />

Konvents. Was über Jahrhunderte<br />

geistiges, handwerkliches und landwirtschaftliches<br />

Zentrum des oberen<br />

Zusamtals war, wurde in nur wenigen<br />

Jahren dem Erdboden gleichgemacht.<br />

Es war die Zeit des Umbruchs nach<br />

der Französischen Revolution, in der<br />

sich der Gedanke einer säkularen<br />

Staatsräson, also Trennung von Kirche<br />

und Staat, rasant ausbreitete. Eine<br />

Konsequenz dieser Politik und des gesellschaftlichen<br />

und geistigen Wandels<br />

war die Zerstörung zahlreicher klösterlicher<br />

und kirchlicher Gebäude. So<br />

blieb auch vom Leben und dem kulturellen<br />

Erbe der Benediktiner im Ful-<br />

tenbacher Tal nichts mehr übrig, nur<br />

die Erinnerung, die immer mehr zu<br />

verblassen droht.<br />

Bewegte Vergangenheit<br />

Einer, der die Erinnerung an das Kloster<br />

wachhält, ist Johann Käsbohrer.<br />

Der Landwirt aus Fultenbach lässt die<br />

Geschichte der Benediktiner in seinem<br />

Ort für Interessierte gerne noch mal<br />

aufleben. Ihm ist es wichtig, dass diese<br />

geschichtsträchtige Vergangenheit<br />

Fultenbachs nicht in Vergessenheit gerät.<br />

Deshalb hat sich Johann Käsbohrer<br />

ein umfassendes Wissen über die<br />

Entstehung und den Untergang des<br />

Konvents angeeignet. Bereits sein Onkel<br />

Georg Käsbohrer, ein Buchdruckereibesitzer,<br />

der in München lebte, hat<br />

sich der Geschichte seiner Heimat angenommen<br />

und eine Chronik über das

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