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Aktuelle Ausgabe - RiQ DAS MAGAZIN

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32 | laNd UNd lEUtE<br />

Szenen aus dem Kurzfilm „leben!“ von Carolin Färber mit Mirco Kreibich, anna Böger und Pegah Ferydoni. Kamera: Jonas Ziegler<br />

Junge Filmemacherin kommt aus Gottmannshofen<br />

Carolin Färber reicht ihren Kurzfilm „leben!“ bei großen Filmfestivals ein<br />

Ein Dreivierteljahr brauchte Carolin<br />

Färber für die Produktion ihres ersten<br />

Kurzfilms. Jetzt wird er den Jurys der<br />

weltweit größten Festivals – beispielsweise<br />

der Berlinale und des Sundance<br />

Filmfestivals – vorgestellt. Mit dem<br />

Thema und der Rollenbesetzung habe<br />

sie, wie die 31-Jährige selbst sagt, eine<br />

gute Wahl getroffen. Deshalb hofft die<br />

gebürtige Wertingerin auf einen Erfolg.<br />

Der würde ihr helfen, in der Filmwelt<br />

Fuß zu fassen. Das Drehbuch hat<br />

sie selbst geschrieben. Es handelt sich<br />

um einen jungen, gut ausgebildeten<br />

Mann, der, obwohl erfolgreich im Be-<br />

<strong>RiQ</strong> – Das Magazin Nr. 1 | 2013<br />

ruf, große Probleme mit Ängsten und<br />

einer Zwangsstörung hat. Er muss sich<br />

ständig die Hände waschen und meidet<br />

den Kontakt zu Menschen, lässt<br />

sich nicht einmal mehr von seiner<br />

Freundin berühren. Sein Leben ist die<br />

Hölle. Wie er dem unerträglichen Zustand<br />

entfliehen kann, zeigt Carolin<br />

Färber in berührender Weise auf. Das<br />

Ende hat sie bewusst offen gelassen,<br />

jedoch mit einem positiven Nachklang<br />

versehen.<br />

Fragen an Carolin Färber:<br />

<strong>RiQ</strong>: Wie kommen Sie auf so ein<br />

schwieriges Thema?<br />

Färber: Ich kenne jemanden in meinem<br />

Umfeld, der an dieser zwanghaften<br />

Krankheit leidet. Ich weiß deshalb<br />

viel darüber. Mir war es ein Anliegen,<br />

im Film über das Leben eines solchen<br />

Menschen zu berichten. Psychisch<br />

Kranke werden in unserer Gesellschaft<br />

schnell stigmatisiert. Ein solcher<br />

Film kann dazu beitragen, mehr<br />

Verständnis zu wecken.<br />

War es schwierig, die geeigneten<br />

Schauspieler zu finden?<br />

Färber: Nein. Über eine Freundin<br />

kam ich an Mirco Kreibich heran. Ihn<br />

reizte die Rolle des kranken Ben sehr.<br />

Die geniale Anna Böger und Pegah<br />

Ferydoni wurden über eine Agentur<br />

vermittelt. Sie alle spielten ohne Gage.<br />

Wie lang ist der Film?<br />

Färber: 16 ½ Minuten und 1 ½ Minuten<br />

Abspann, alles in allem 18 Minuten.<br />

Verraten Sie uns Ihren Lieblingsfilm?<br />

Färber: „Traffic“, ein amerikanischer<br />

Film von Steven Soderbergh. Beeindruckender<br />

Stoff, grandiose Schauspieler.<br />

Wollten Sie schon als Kind<br />

zum Film?<br />

Färber: Nein. Der Wunsch kam bei<br />

mir eigentlich erst spät auf. Mit 18<br />

interessierte ich mich erstmals fürs<br />

Theater. Nach dem Abitur arbeitete<br />

ich zunächst als Inspizientin in der<br />

Komödie im Bayerischen Hof in München.<br />

Danach wurde ich am Max-<br />

Reinhardt-Seminar in Wien für den<br />

Studiengang Regie aufgenommen. Dazwischen<br />

arbeitete ich als Lektorin in<br />

Australien bei der Produktionsfirma<br />

Ozzywood Films. Dort wurde ich so<br />

neugierig auf Film, dass ich Gasthörerin<br />

in Michael Hanekes Regieklasse<br />

wurde. Ja, und so ist man auf einmal<br />

mittendrin. bs

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