Glückauf - Georgsmarienhütte GmbH
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Der menschliche Faktor<br />
glück auf: Obwohl ein neues technisches<br />
Konzept größtenteils umgesetzt<br />
ist, musste BALO Personal abbauen.<br />
Peter Schnittfeld: Leider. Anfang<br />
2005 waren wir noch 78 Mitarbeiter.<br />
Als Zeitverträge ausliefen,<br />
ist die Mitarbeiterzahl im Laufe<br />
des Jahres gesunken – aber nicht<br />
ausreichend. Also mussten wir<br />
elf weitere Stellen abbauen. Ende<br />
2005 wird die Mitarbeiterzahl bei<br />
54 liegen.<br />
Betriebsrat und Geschäftsführung<br />
hatten einen Sozialplan und Interessensausgleich<br />
ausgearbeitet.<br />
Schnittfeld: Richtig, neben der Restrukturierung<br />
der BALO war wichtiger<br />
Bestandteil die Gründung einer<br />
Transfergesellschaft.<br />
Wie kam es dazu?<br />
Schönheit: Die schwierige Frage<br />
war: Was tun mit den gekündigten<br />
Mitarbeitern? Uns standen ja<br />
keine Mittel zur Verfügung. Trotzdem<br />
beschlossen wir mit dem Betriebsrat,<br />
eine Transfergesellschaft<br />
einzuschalten. Wir wollten so den<br />
betroffenen Mitarbeitern ermöglichen,<br />
sich für den ers ten Arbeitsmarkt<br />
weiterzuqualifizieren und<br />
leichter eine Anschlussbeschäftigung<br />
zu finden.<br />
Die Wahl fiel auf die Firma CE-<br />
Consult Curt Ebert <strong>GmbH</strong> & Co. KG<br />
aus Dortmund, ein eher kleines Unterneh<br />
men der Branche. Weshalb?<br />
Schnittfeld: Damit unsere Ehemaligen<br />
nicht in der Masse großer<br />
Transfergesellschaften unter gehen.<br />
So standen die Mitarbeiter von<br />
CE-Consult jederzeit für Probleme<br />
oder zur Beratung zur Verfü gung.<br />
Sie haben auch innerhalb der GMH-<br />
Gruppe nach freien Stellen gesucht.<br />
Schönheit: Ja, das gehörte auch<br />
zu unserem regionalen Personalclearing.<br />
Zwei Mitarbeiter konnten<br />
ein Probearbeitsverhältnis mit der<br />
Dieckerhoff Guss in Gevelsberg ein-<br />
GUSS<br />
BALO-MOTORTEX · Wirtschaftliche Umstände zwangen BALO, Mitarbeiter zu<br />
entlassen. glückauf sprach darüber mit Geschäftsführer Peter Schnittfeld und<br />
Personalleiterin Stefanie Schönheit:<br />
INTERVIEW<br />
Mit weniger Handarbeit<br />
zu mehr Produktivität<br />
Neben Druckguss- und Kokillengussteilen<br />
fertigt MWK Aluminiumteile<br />
für den Maschinen- und<br />
Anlagenbau im Sandgießverfahren.<br />
Hauptprodukte, die daraus<br />
hergestellt werden, sind Gehäuse<br />
für Hochspannungsschaltanlagen<br />
der Elektroindustrie sowie Kurbel-<br />
und Getriebegehäuse für Kettenfahrzeuge<br />
und Schiffsantriebe.<br />
Die Stückgewichte der Serienteile<br />
liegen zwischen 50 und 350 kg,<br />
bei Einzelteilen bis zu 4.500 kg.<br />
Die Sandgussteile wurden bisher<br />
im Kaltharzverfahren und<br />
ausschließlich von Hand geformt.<br />
2005 hat man in eine neue Blockformanlage<br />
investiert – und damit<br />
Produktivität und Wettbewerbsfähigkeit<br />
der Sandgießerei erhöht.<br />
Die nur 500.000 Euro teure Fertigungslinie<br />
hat zwei Besonderheiten:<br />
Zum einen wurde sie in Eigenregie<br />
entworfen und zum anderen<br />
besteht sie aus „Gebrauchtteilen“:<br />
– Die Sandmischer kommen von<br />
der Walter Hundhausen <strong>GmbH</strong>.<br />
– Förderstrecke und Transferwagen<br />
stammen aus dem eigenen Haus.<br />
Sandfördersystem (Hersteller:<br />
Gat Gießerei- und Anlagentechnik),<br />
Wende-Abhebemaschine,<br />
gehen, ein anderer absolviert ein<br />
sechs monatiges Praktikum beim<br />
Bochumer Verein. Auch an dere<br />
Schwesterfirmen haben bei uns<br />
nachgefragt. Aber leider konnten<br />
wir nicht immer den passenden<br />
Mitarbeiter vermitteln, da die Berufsbilder<br />
zu un terschiedlich waren.<br />
Und wo wurden Sie darüber hinaus<br />
noch fündig?<br />
Schönheit: Einen Prak tikumsplatz<br />
fanden wir bei der Deutschen<br />
Bergbau Technik, einer Tochter<br />
der Ruhrkohle AG. Voraussichtlich<br />
wird er zum 1. Januar 2006<br />
in einen Dauerarbeitsplatz umgewandelt.<br />
Ob das Unternehmen<br />
noch weitere Mitarbeiter aus der<br />
Transfergesellschaft übernimmt,<br />
entscheidet sich erst später. Ein<br />
Essener Unter nehmen hat einen<br />
weiteren Mitarbeiter eingestellt. Er<br />
wird gerade weiterqualifiziert, da er<br />
voraussichtlich in einem Jahr eine<br />
Nieder lassung in Polen als Werksleiter<br />
übernehmen soll.<br />
MWK · Handarbeit ist gut, aber teuer. Deshalb haben die Metallwerke Kloß<br />
<strong>GmbH</strong> aus Maulbronn in eine neue Blockformanlage investiert – und der<br />
Kosten wegen auf geeignete Gebrauchtteile zurückgegriffen.<br />
Die neue Blockformanlage: Wende-Abhebemaschine mit Doppelform.<br />
Manipulator (Hersteller: beides<br />
Impianti Macchine Fonderia) und<br />
kleinere Anlagenteile sind neu.<br />
MWK kann jetzt Formen mit<br />
einem maximalen Ballenmaß von<br />
2.500 x 1.700 x 600/600 mm fertigen.<br />
Die Leistung liegt bei vier Ballen<br />
pro Stunde. Die Dimensionen<br />
der Formballen können individuell<br />
den einzelnen Bauteilen angepasst<br />
werden – was unnötigen Sandverbrauch<br />
unterbindet.<br />
Für einen Teil der Serienbauteile<br />
haben die Mitarbeiter Mehrfach-Einrichtungen<br />
erstellt. Sind<br />
große Abmessungen oder kleine<br />
glück auf · 4/2005 ......... 38<br />
Peter Schnittfeld (Geschäftsführer BALO-MOTORTEX)<br />
Ihre Zwischenbilanz?<br />
Schnittfeld: Jetzt, Anfang November,<br />
freuen wir uns sagen zu können:<br />
Die Mitarbeiter, die von der<br />
betriebsbedingten Kündigung<br />
betroffen waren und in die Transfergesellschaft<br />
gewechselt sind,<br />
haben zum großen Teil ein Praktikum<br />
bzw. Probearbeitsverhältnis<br />
in nerhalb der GMH-Gruppe oder<br />
bei anderen Firmen erhalten. Auch<br />
für die Mit arbeiter mit Zeitvertrag,<br />
die in den Prozess des regionalen<br />
Personalclearings ein gebunden<br />
waren, konnten zum großen Teil<br />
Anschlussarbeitsver hältnisse geschlossen<br />
werden.<br />
Stückzahlen gefragt, lassen sich<br />
die vorhandenen Modell-Einrichtungen<br />
mit geringem Aufwand<br />
auf die Belange des Blockformens<br />
umbauen.<br />
Die Fertigung verlangt jetzt weitaus<br />
weniger Handarbeit als bisher,<br />
nicht zuletzt, weil der Transport<br />
der Leerkästen entfällt. Die Modell-<br />
Einrichtungen können teilweise<br />
mehrfach belegt werden. Zudem<br />
werden Formen, Wenden, Ziehen<br />
und Transportieren der Formballen<br />
automatisch miteinander verkettet.<br />
All diese Vorteile haben die<br />
Form- und Handlingszeiten um bis<br />
zu 30 Prozent reduziert.<br />
In den Fertigungsablauf ist eine<br />
Rüttelstation integriert. Sie ermöglicht,<br />
die Sandverdichtung für jede<br />
Ballengröße und speziell für schwierige<br />
Formgeometrien gezielt einzustellen.<br />
Dadurch wird sich nicht<br />
nur die Formqualität verbessern,<br />
sondern auch der Aufwand fürs<br />
PERSONALIA<br />
Be triebs ju bi läen 4. Quar tal<br />
Kann man eigentlich sagen, dass BA-<br />
LO jetzt über dem Berg ist?<br />
Schnittfeld: Es liegt noch ein hartes<br />
Stück Arbeit vor uns. Aber wenn<br />
alle BALO-MOTORTEXANER mit<br />
anpa cken, können wir bald wieder<br />
positiver in die Zukunft schauen.<br />
Ich möchte mich übrigens – auch<br />
im Namen des Betriebsrates – bei<br />
allen Kollegen und Unternehmen<br />
für die fachliche und vor allem<br />
moralische Unterstützung herzlich<br />
bedanken. Das hat uns in diesen<br />
sehr schwierigen Monaten wirklich<br />
geholfen.<br />
Vielen Dank für das Gespräch.<br />
Schleifen und Putzen reduzieren.<br />
Die Arbeitsplätze sind zudem ergonomisch<br />
besser denn je. Die Mitarbeiter<br />
stehen jetzt auf Podesten,<br />
von denen aus sie Kühleisen und<br />
Speiserhilfsstoffe in Arbeitshöhe<br />
zuführen können. Ein Manipulator<br />
erleichtert das Schlichten und<br />
Zulegen der Formen erheblich, da<br />
die bis zu 2,5 t schweren Formhälften<br />
nicht mehr mit Muskelkraft gewendet<br />
werden müssen.<br />
Mit der neuen Blockformanlage<br />
haben die Metallwerke Kloß auch<br />
die Grundlage für die geplante Aluminiumgießerei<br />
geschaffen. Denn<br />
die Formstrecke ist „offen“ konzipiert:<br />
Eine Erweiterung in die Nebenhalle<br />
mit weiteren Automatisierungsstufen<br />
ist jederzeit möglich.<br />
Somit steht einer Ausweitung des<br />
Geschäftsfeldes Sandguss nichts<br />
mehr im Wege.<br />
Karl Mohr und Uwe Komp<br />
Lie be Mit ar bei te rin nen und Mit ar bei ter,<br />
lie be Kol le gin nen und Kol le gen,<br />
die Ge schäfts füh run gen und Be triebs rä te der Un ter neh men des Gussbereiches<br />
gra tu lie ren al len Mit ar bei te rin nen und Mit ar bei tern herz lich<br />
zu ih rem Be triebs ju bi lä um. Wir wün schen ih nen für die Zu kunft bes te<br />
Ge sund heit und viel Er folg.<br />
Friedrich Wilhelms-Hütte <strong>GmbH</strong><br />
35 Jahre: Fausto Santos do Carvalho (Fertigputzer G 3)<br />
und Wolfgang Näther (Vorarbeiter Krantransport G 3)<br />
Walter Hundhausen <strong>GmbH</strong><br />
35 Jahre: Johann Drac (Materialwirtschaft), Jasko Jovanovski<br />
(Kernmacherei) und Norbert Trapp (Vertrieb)<br />
25 Jahre: Allal Bali (AF IV) und Ali Cengiz (Glüherei)<br />
Pleissner Guss <strong>GmbH</strong><br />
25 Jahre: Harald Bartholomäus (Versand), Günter Diedrich (Abnahme),<br />
Gabriele Körbl (Vertrieb), André Lauffenburger (Putzerei Edelstahl),<br />
Udo Merten (Materialverwaltung)<br />
40 Jahre: Klaus-Peter Pfeiffer (Mechanische Bearbeitung)