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Glückauf - Georgsmarienhütte GmbH

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Die China-Aktivitäten der <strong>Georgsmarienhütte</strong>Unternehmensgruppe<br />

haben sich 2005 erfreulich<br />

entwickelt. Dabei werden<br />

die einzelnen Gesellschaften seit<br />

einem Jahr von der Repräsentanz<br />

der <strong>Georgsmarienhütte</strong> Holding<br />

<strong>GmbH</strong> in Peking unterstützt.<br />

Es geht dabei weniger um die<br />

Geschäfte, die Friedrich Wilhelms-<br />

Hütte, Schmiedewerke Gröditz,<br />

Pleissner Guss, Energietechnik Essen<br />

oder Windhoff Bahn- und Anlagentechnik<br />

bereits getätigt haben.<br />

Von Interesse sind vielmehr die<br />

zahlreichen Projekte, die sich aktuell<br />

für die verschiedenen Geschäftsbereiche<br />

der Gruppe anbahnen.<br />

Es gibt in den diversen chinesischen<br />

Wirtschafts- und Industriezweigen<br />

gute Ansatzpunkte, um<br />

Produkte aus der GMH-Gruppe<br />

weiter zu verbreiten.<br />

Ein Beispiel dafür ist die Schwerindustrie,<br />

insbesondere der Bereich<br />

der Energie-Industrie. Hier geht der<br />

Trend zu größeren Einheiten wie<br />

600-MW-Turbinen/Generatoren.<br />

Das gleiche Szenario gilt sowohl für<br />

die Automobilindustrie als auch für<br />

das chinesische Eisenbahnwesen.<br />

Dort wendet sich die chinesische<br />

Staatsbahn sehr der in Deutschland<br />

verwendeten Technik zu.<br />

Im chinesischen Schiffsbau<br />

gibt es schon seit einiger Zeit eine<br />

ähnliche Entwicklung: Besonders<br />

deutsche Reeder lassen vermehrt<br />

Schiffe nach GL-Spezifikation auf<br />

chinesischen Werften fertigen. Dabei<br />

schreibt die Maklerliste vor, kritische<br />

Komponenten nur von bestimmten,<br />

im Voraus festgelegten<br />

und international erprobten Lieferanten<br />

zu verwenden.<br />

Dabei kommen dann viele deutsche<br />

Hersteller ins Spiel, unter anderem<br />

Unternehmen wie die Gröditzer<br />

Kurbelwelle Wildau mit ihren<br />

Schiffsdiesel-Kurbelwellen. Da<br />

dieser Trend eher noch zunimmt,<br />

ist auch beim Schiffsbau mit steigenden<br />

Aktivitäten der GMH-<br />

Gruppe zu rechnen.<br />

Die ungebremste industrielle Expansion<br />

in China bietet aber auch<br />

Chancen für andere GMH-Produkte:<br />

zum Beispiel Generatorwellen.<br />

HOLDING<br />

In seiner letzten Amtswoche als Regierungschef empfing Gerhard Schröder den chinesischen Ministerpräsident Hu Jintao<br />

im Kanzleramt. Ihm zu Ehren gab der scheidende Kanzler ein Essen, zu dem auch Dr. Jürgen Großmann geladen war.<br />

Ein Markt der Möglichkeiten<br />

GMH Holding · Chinas Wirtschaft wächst weiterhin rasant<br />

Unter Global Playern<br />

Seoul · GMH Holding auf internationalem Parkett<br />

Das International Iron and<br />

Steel Institute (IISI) ist einer<br />

der weltweit größten und dynamischsten<br />

Industrieverbände<br />

überhaupt, seine jährliche Jahrestagung<br />

das wichtigste Forum für<br />

die internationale Stahlindustrie.<br />

Dieses Jahr fand sie Anfang Oktober<br />

in Seoul/Korea statt.<br />

Keine andere Veranstaltung ist<br />

so geeignet, frühzeitig das Gespür<br />

für Entwicklungen auf internationaler<br />

Ebene zu schärfen – sei es bei<br />

Fragen der Technik, des Marktes<br />

oder möglicher Konzentrationsentwicklungen.<br />

Seit ihrem Neuanfang im Jahre<br />

1993 ist die <strong>Georgsmarienhütte</strong><br />

Unternehmensgruppe mit<br />

einer Delegation unter Führung<br />

von Dr. Jürgen Großmann stets<br />

auf den jährlichen Konferenzen<br />

vertreten. Damit zeigt sie als ein<br />

dynamischer mittelständischer<br />

Anbieter von Spezialstählen im<br />

Umfeld auch größter internationaler<br />

Unternehmen Flagge – und<br />

verbessert damit den Zugang zu<br />

den internationalen Netzwerken<br />

der Industrie.<br />

Die Rolle der Gruppe wird nicht<br />

zuletzt dadurch gekennzeichnet,<br />

dass Dr. Jürgen Großmann seit<br />

Jahren auch Mitglied des Executive<br />

Committee und damit dem<br />

inneren Kreis der weltweit führenden<br />

Unternehmen verbunden ist.<br />

Schwerpunkte der dreitägigen Kon-<br />

Sie könnten zwar technisch ebenso<br />

gut von heimischen Gießereien<br />

und Schmieden gefertigt werden<br />

– und dazu noch wesentlich kostengünstiger<br />

als in Deutschland.<br />

Doch der enorme Bedarf an derartigen<br />

Teilen hat die chinesischen<br />

Produktionskapazitäten bereits erschöpft.<br />

Sehr gute Chancen bestehen<br />

auch für höher legierte Werkzeugstähle.<br />

Einheimische Produkte<br />

erfüllen entweder nicht die hohen<br />

Qualitätsanforderungen oder es<br />

gibt Kapazitätsengpässe.<br />

Verstärkend wirkt auf die Nachfrage,<br />

dass immer mehr Qualitätsprodukte<br />

oder Vormaterialien mit<br />

hohem Qualitätsanspruch vor Ort<br />

produziert werden – sei es im Rahmen<br />

von Joint-Venture-Geschäften<br />

mit ausländischen Partnern, sei es<br />

von ausländischen Gesellschaften<br />

mit Sitz und Produktion in China.<br />

Der chinesische Markt bietet<br />

also in Zukunft ein interessantes<br />

Handlungsfeld für die Gesellschaften<br />

der <strong>Georgsmarienhütte</strong> Unternehmensgruppe.<br />

Hartmut Heine<br />

ferenz waren die Bewertung der<br />

mittelfristigen Aussichten für die<br />

Industrie, Fragen der Rohstoffversorgung<br />

und die Verminderung des<br />

Energieeinsatzes bei der Produktion.<br />

Eingehend beleuchtet wurden<br />

auch verschiedene neue technische<br />

Entwicklungen, darunter die<br />

Erfahrungen von Nucor mit ihrer<br />

Castrip-Technologie, einer hochinteressanten<br />

neuartigen Form von<br />

Dünnbandguss.<br />

Das Gastgeberland Korea nahm<br />

2004 mit einer Rohstahlproduktion<br />

von über 47 Millionen Tonnen<br />

weltweit den fünften Rang ein. Die<br />

Dynamik des Landes spiegelt sich<br />

in der rasanten Entwicklung der<br />

Hauptstadt in den letzten Jahren.<br />

Die perfekt organisierte und liebevoll<br />

gestaltete Tagung gab vielfältige<br />

Gelegenheiten, neue Kontakte<br />

zu knüpfen und langjährige persönliche<br />

Beziehungen zu vertiefen.<br />

Dr. Walter Klosterfelde<br />

glück auf · 4/2005 ........... 8<br />

Wertarbeit sticht<br />

Billigangebot aus<br />

BVV · Der 20. Februar 2004 war für die Bochumer<br />

Verein Verkehrstechnik <strong>GmbH</strong> ein ungemein<br />

wichtiges Datum: Es markiert den Einstieg des<br />

Unternehmens in den chinesischen Markt.<br />

An diesem Tag wurde der erste<br />

Liefervertrag mit dem chinesischen<br />

Eisenbahnministerium geschlossen.<br />

Dabei ging es um eine<br />

Stückzahl von 1.500 Rädern für<br />

die Lokomotivfabriken in China.<br />

Im Laufe der Monate folgten<br />

weitere große Vertragsabschlüsse,<br />

unter anderem über die Lieferung<br />

von 30.000 Rädern für Frachtwaggons<br />

und über die Lieferung von<br />

4.000 Rädern für den Hochgeschwindigkeitsbereich.<br />

Zum Ende<br />

des Geschäftsjahres 2005 addierten<br />

sich die abgeschlossenen Verträge<br />

zu einer Gesamtsumme von 57.000<br />

Rädern im Werte von 37,1 Mio. Euro.<br />

Der Bochumer Verein ist das<br />

einzige ausländische Unternehmen,<br />

das Eisenbahnräder an das<br />

chinesische Eisenbahnministerium<br />

liefert. Das Unternehmen<br />

hatte sich im Wettbewerb gegen<br />

osteuropäische Billigproduzenten<br />

durchgesetzt, weil es mit Qualität,<br />

Liefertreue und Kundennähe überzeugen<br />

konnte. Das Ministerium<br />

hat übrigens inzwischen die Deutsche<br />

Bahn AG in der Kundenliste<br />

überflügelt und liegt auf Platz eins.<br />

Mittlerweile liefern die Bochumer<br />

ein Drittel ihrer Produktion in den<br />

nach wie vor boomenden chinesischen<br />

Markt.<br />

Die starke Position des Bochumer<br />

Vereins beim chinesischen<br />

Eisenbahnministerium wirkt sich<br />

Im Reich der Mitte<br />

gut Fuß gefasst<br />

GMHütte · Auf der Suche nach Nischenprodukten<br />

In den letzten fünf Jahren hat die<br />

<strong>Georgsmarienhütte</strong> <strong>GmbH</strong> die<br />

positive Entwicklung auf dem chinesischen<br />

Automobilsektor in angemessener<br />

Weise begleiten können.<br />

Von entscheidender Bedeutung<br />

war dabei das Engagement<br />

deutscher und europäischer Automobilhersteller<br />

sowie deren in<br />

China gelegenen Zulieferschmieden.<br />

So konnte die GMHütte das<br />

Mengenvolumen in den letzten<br />

fünf Jahren um über 200 Prozent<br />

steigern. Zu Beginn waren es zwei<br />

bis drei chinesische Schmiedekunden,<br />

mit denen man den Grundstein<br />

des China-Geschäftes gelegt<br />

hatte.<br />

Heute zählen sieben bis acht<br />

namhafte Schmieden im Raum<br />

Shanghai, Changchun und Baicheng<br />

zum dauerhaften Kundenstamm<br />

– Geschäftsbeziehungen,<br />

die es erfordern, sich regelmäßig<br />

über kaufmännische und technische<br />

Themen auszutauschen.<br />

Die erfolgreiche Strategie der<br />

GMHütte besteht bisher darin,<br />

hochwertige „Nischenprodukte“<br />

für die Automobilindustrie aufzu-<br />

auch auf die GMH-Gruppe und<br />

Partnerunternehmen positiv aus,<br />

weil sie deren Wettbewerbsposition<br />

verbessert. Dies gilt speziell für<br />

das Rollende Bahnmaterial und die<br />

Systemlieferanten Bombardier und<br />

Siemens bei der Lieferung von Radsätzen.<br />

Dadurch konnte auch die Radsatzfabrik<br />

Ilsenburg über Bombardier<br />

einen ersten Auftrag über die<br />

Lieferung von 500 Radsätzen erhalten.<br />

Weitere Projekte stehen kurz<br />

vor dem Abschluss. Ein ähnlicher<br />

Effekt könnte sich bei der Lieferung<br />

von Radsätzen für 60 neue Hochgeschwindigkeitszüge<br />

ergeben, mit<br />

dem das chinesische Eisenbahnministerium<br />

Siemens beauftragt<br />

hat. Hier kann sich der BVV beste<br />

Chancen ausrechnen.<br />

Insgesamt gesehen eröffnet sich<br />

in den nächsten Jahren in China<br />

ein Marktpotenzial von 2.000 Radsätzen<br />

pro Jahr. Dies zeigt, welche<br />

Bedeutung der chinesische Markt<br />

als einer der wichtigsten Wachstumsmärkte<br />

für Räder und Radsätze<br />

für den Geschäftsbereich<br />

Rollendes Bahnmaterial hat – eine<br />

Bedeutung, die in den nächsten<br />

Jahren nicht nur bestehen bleiben,<br />

sondern sogar zunehmen wird.<br />

Dank ihrer Markterfolge sind die<br />

Unternehmen der GMH-Gruppe<br />

für diese Herausforderungen gut<br />

gerüstet.<br />

Jochen Müller<br />

spüren. Dieser Aspekt ist besonders<br />

vor dem Hintergrund wichtig, dass<br />

im Jahre 2005 die chinesische Inlands-Stahlproduktion<br />

drastisch<br />

angewachsen ist, denn:<br />

– Die Rohstahl-Produktion der<br />

Stahlwerke stieg um etwa 18 Prozent<br />

– von etwa 272 Mio. t auf<br />

etwa 322 Mio. t (Prognose für<br />

2005).<br />

– Allein bis Ende Juli 2005 lag die<br />

chinesische Rohstahlproduktion<br />

bei etwa 194 Mio. t – was rund<br />

30,5 Prozent der gesamten Welt-<br />

Rohstahlproduktion entspricht.<br />

Auch im Hinblick auf die geplante<br />

Mengensteigerung wird den<br />

Spezialprodukten der GMHütte eine<br />

immer größere Bedeutung beigemessen,<br />

um gegen chinesische<br />

und koreanische Wettbewerber<br />

weiter bestehen zu können.<br />

Die GMHütte kann sich selbstbewusst<br />

diesen stets wachsenden<br />

Herausforderungen stellen. Denn<br />

mit ihrem technischen Standard<br />

und mit ihrem Kundenservice ist<br />

sie darauf hervorragend vorbereitet.<br />

Wolfgang Amelingmeyer

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