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Glückauf - Georgsmarienhütte GmbH

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ANLAGENBAU<br />

Rangierfahrzeug mit wartungsfreiem, batterie-elektrisch betriebenem Drehstromantrieb. Standort: Vereinigte Schweizer Rheinsalinen.<br />

Park & Charge<br />

Windhoff · Neuartiger batterie-elektrischer Antrieb<br />

Für das Zustellen, Positionieren<br />

und Durchtakten ihrer<br />

Waggons an der neuen Salzverladung<br />

haben sich die Vereinigten<br />

Schweizer Rheinsalinen (VSR) Verstärkung<br />

geholt: ein Rangierfahrzeug<br />

der Baureihe RW 70 AEM. Im<br />

Mai 2005 ausgeliefert hat es die<br />

Windhoff Bahn- und Anlagen-<br />

„Sehr zufrieden“<br />

technik <strong>GmbH</strong>, gebaut in nicht<br />

einmal fünf Monaten.<br />

Die Gleisanlage verläuft überwiegend<br />

bogenförmig. Der Radius<br />

beträgt 140 m. Rangiert werden<br />

Waggongruppen mit insgesamt<br />

480 t Gewicht.<br />

Die max. Zugkraft beträgt 70 kN.<br />

Das Dienstgewicht des Rangier-<br />

Wenn jemand weiß, wie gut die neue Rangiereinrichtung funktioniert<br />

oder auch nicht, dann er: VSR-Werkleiter Karl Abt.<br />

glück auf: Sind Sie mit der Windhoff-Rangiereinrichtung zufrieden?<br />

Abt: Wir bestätigen gern, dass wir mit dem Rangierfahrzeug sehr zufrieden<br />

sind. Die Montage und Inbetriebnahme wurde von Ihrem Personal<br />

fachgerecht und ohne irgendwelche Beanstandungen durchgeführt. Das<br />

Fahrzeug ist solide verarbeitet und für Wartungsarbeiten gut zugänglich<br />

ausgeführt.<br />

Gab es Probleme bei der Inbetriebnahme bzw. Abnahme des Fahrzeugs?<br />

Abt: Zugelassen und abgenommen wurde die Rangier-Einrichtung durch<br />

die Schweizer Bundesbahn, ohne dass es irgendeine Beanstandung gab.<br />

Ist der Einsatz weiterer Geräte geplant?<br />

Abt: Bei Bedarf an weiteren Geräten werden wir Sie natürlich zur Angebotsabgabe<br />

auffordern. Außerdem sind wir gerne bereit, zukünftigen<br />

Kunden Ihres Unternehmens Auskünfte über das Fahrzeug zu erteilen.<br />

Die Dampfturbinen-Gehäuse<br />

für Siemens-Mülheim sind<br />

kein Auftrag wie jeder andere. Sie<br />

verlangen den Mitarbeitern der<br />

IAG Industrie-Anlagen-Bau <strong>Georgsmarienhütte</strong><br />

<strong>GmbH</strong> alles ab.<br />

Nicht nur, weil sie im Gegensatz<br />

zu Serien-Gasturbinen genau den<br />

Gegebenheiten im Kraftwerk angepasst<br />

werden müssen. Immens<br />

ist auch die Belastung, denen die<br />

Gehäuse im späteren Betrieb ausgesetzt<br />

sind: Der Dampf rauscht<br />

mit Schallgeschwindigkeit durch<br />

die Turbine.<br />

Die Gehäuse werden jeweils<br />

zweiteilig auf Spannfeldern montiert,<br />

verspannt und verschweißt.<br />

Das wechselseitige Schweißen und<br />

ständige Vermessen der Bauteile<br />

gewährleistet, dass sich das aufgespannte<br />

Gehäuse nicht verzieht.<br />

Denn nur so kann es anschließend<br />

bei Siemens-Mülheim gut mechanisch<br />

bearbeitet werden. Um Eigenspannungen<br />

klein zu halten,<br />

Transport eines Gehäuseoberteiles zur Spannungsarmglühung<br />

fahrzeugs liegt bei 42 t. Auf einem<br />

gerade und horizontal verlegten<br />

Gleis können Waggongruppen zwischen<br />

1.200 t und 1.400 t Gewicht<br />

bewegt werden. Das Vortakten und<br />

Rangieren der Waggons erfolgt per<br />

Funk. Eingesetzt wird das Rangierfahrzeug<br />

im Zwei-Schicht-Betrieb.<br />

Besonders auffällig ist das Antriebskonzept<br />

des Fahrzeugs: ein<br />

moderner, emissionsfreier, batterie-elektrischer<br />

Antrieb, wartungsfreieDrehstromgetriebebremsmotoren<br />

in Aufsteck ausführung. Zur<br />

Drehzahlregelung ist eine Invertersteuerung<br />

der neusten Baureihe<br />

installiert.<br />

Die Batterieladetechnik ist wartungsfrei.<br />

Das Ladegerät, ein Hochfrequenzlader,<br />

ist im Fahrzeug untergebracht.<br />

Wenn das Fahrzeug<br />

parkt, wird die Batterie automatisch<br />

über einen im Fahrzeug integrierten<br />

Stromabnehmer aufgeladen.<br />

Er fährt berührungssicher in<br />

eine stationäre Schleifleitung mit<br />

Netzanschluss ein. Bei Ladeende<br />

wird der Elektrolytfüllstand der<br />

Batterie automatisch korrigiert.<br />

Der zu querende Bahnübergang<br />

ist mit Halbschranken, Andreaskreuz,<br />

Blinklicht bestückt und zusätzlich<br />

über einen automatischen<br />

Hemmschuhaufleger abgesichert.<br />

Angesteuert werden Schranke,<br />

Blinklicht und Hemmschuhaufleger<br />

vom Bediener der Rangiereinrichtung<br />

über Funk.<br />

Heribert Bielefeld<br />

glück auf · 4/2005 .......... 43<br />

Gebeizter Edelstahl<br />

IAG · Leichtsiederkolonne für Degussa gefertigt<br />

Ausgeliefert wurde sie Ende November<br />

an die Degussa AG in<br />

Marl, gefertigt hatte sie die IAG<br />

Industrie-Anlagen-Bau <strong>Georgsmarienhütte</strong><br />

<strong>GmbH</strong>: eine 67 t schwere<br />

Leitsiederkolonne. Sie ist innen<br />

mit 40 Tragringen für Einbauten<br />

auf verschiedenen Ebenen und<br />

außen mit zwölf so genannten Vakuumringen<br />

bestückt.<br />

Ein 40 m langer Kolonnenmantel<br />

besteht aus zwölf Mantelschüssen,<br />

die gewalzt und zusammengeschweißt<br />

sind. Um die Kolonne<br />

auf den verfahrenstechnischen<br />

Teil ebenen begehbar zu machen,<br />

erhielt sie fünf „Mannlöcher“.<br />

Durchmesser: 600 mm.<br />

So ist im Gas- und Flüssigkeits-<br />

Eintrittsstutzen (Durchmesser: 700<br />

mm) zu der Doppelwandigkeit ein<br />

Strömungskonditionierer installiert.<br />

Er wurde im Rohreingangsbogen<br />

montiert und zwingt Stromfäden<br />

durch eine Umlenkung zu<br />

gleich langen Wegen.<br />

Das heißt: Die Teilchen, die am<br />

Innenradius des Rohrbogens durch<br />

den Konditionierer strömen, legen<br />

den gleichen Weg zurück wie die<br />

Technische Daten<br />

Markante technische Daten<br />

zweier Dampfturbinengehäuse:<br />

DC-LOOK<br />

Material: P265GH, 16 MOo3,<br />

X3CrNiMo13-4<br />

Wandstärken: 25 bis 250 mm<br />

Gewicht: 86 t<br />

ALTBACH<br />

Material: P265GH, 16 Mo3<br />

Wandstärken: 20 bis 240 mm<br />

Gewicht: 75,6 t<br />

wird an bestimmten Bauteilen sogar<br />

mit Spannungsarmglühung gearbeitet.<br />

Siemens baut bei sich im<br />

Werk die so genannten Leitschaufeln<br />

in das Gehäuse ein. Sie haben<br />

die Funktion, den mit Schallgeschwindigkeit<br />

durchströmenden<br />

Dampf zu führen – was punktuell<br />

den Gehäusemantel extrem beansprucht.<br />

Diese Punkte werden bei<br />

Technische Daten<br />

Länge: 37.332 mm<br />

Durchmesser: 3.300 mm<br />

Wandstärke: 16 mm<br />

Transportgewicht: 67 t<br />

Werkstoff: Kolonne 1.4571;<br />

Standzarge P265GH<br />

Teilchen, die am Außenradius des<br />

Rohrbogens strömen – um das Strömungsbild<br />

am Kolonneneintritt zu<br />

vergleichwertigen. Isoliert wird der<br />

Stutzen durch ein Vakuum, das im<br />

Zwischenraum des doppelwandigen<br />

Stutzens erzeugt wird.<br />

Die Kolonne aus Edelstahl ist<br />

gebeizt und passiviert. Ein Korrosionsanstrich<br />

schützt die Standzarge<br />

aus so genanntem schwarzen<br />

Material. Vorgaben waren die Vorschriften<br />

der AD 2000, DGRL und<br />

die technischen Standards der Degussa.<br />

Die Kolonne komplettiert in<br />

Marl eine Acrylsäure- und Acrylate-<br />

Anlage.<br />

Ira Reglin<br />

Fast 40 m lange Leichtsiederkolonne, gefertigt von der IAG Industrie-Anlagen-Bau<br />

<strong>Georgsmarienhütte</strong> <strong>GmbH</strong> für das Chemiewerk in Marl<br />

Mit Schallgeschwindigkeit durchs Turbinengehäuse<br />

IAG · Werkstücke für Siemens in Mülheim an der Ruhr müssen so spannungsfrei wie möglich geschweißt werden<br />

der IAG mit speziellen verschleißfesten<br />

Schweißzusatzwerkstoffen<br />

plattiert. Um effizient zu arbeiten,<br />

werden die Dampfturbinengehäuse<br />

im Drei-Schicht-Betrieb und sieben<br />

Tage die Woche hergestellt. So umgeht<br />

man unnötige Aufwärm- und<br />

Abkühlungsphasen. Durchschnittlich<br />

arbeiten 40 Schlosser und<br />

Schweißer an dem Projekt.<br />

Geschweißt wird im UP-(Unterpulver),<br />

MAG- und E-Hand-<br />

Schweißverfahren. Das Schweißnahtgewicht<br />

beträgt etwa 5 t. Alle<br />

Schweißnähte werden einer hundertprozentigen<br />

zerstörungsfreien<br />

Prüfung per Ultraschall- und Farbeindringverfahren<br />

unterzogen.<br />

Die gut funktionierende Turbinenfertigung<br />

hat Siemens bewogen,<br />

andere aufwändige Schweißkonstruktionen<br />

bei IAG anfertigen<br />

zu lassen. Ein entsprechender Vorbereitungs-Workshop<br />

ist bereits auf<br />

den Weg gebracht.<br />

Detlef Bachmann

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