Die Gemeinde - Israelitische Kultusgemeinde Wien
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Garde. Dahlan steht im Ruf, korrupt zu<br />
sein und im Gazastreifen sei ne Kon -<br />
tra henten gefoltert zu haben. Dah lan<br />
war der Sicherheitschef im Ga za strei -<br />
fen. innerhalb der Fatah ist er umstritten,<br />
weil er im Juni 2007 den Gaza strei -<br />
fen fast kampflos der Ha mas ausgeliefert<br />
habe und selber nach Ramallah<br />
geflohen sei.<br />
Ein weiterer bekannter name im Zen -<br />
tral komitee ist Nabil Schaath, der sich<br />
oft der Weltpresse stellt, um die Po li tik<br />
der Autonomiebehörde zu erklären.<br />
Salim Zanoun war Vorsitzender des<br />
Par laments der Autonomiebehörde.<br />
Othman Abu Gharbiya war Berater Ara -<br />
fats und gilt als ideologe der Fa tah.<br />
Den 18. Platz hat gemäß dem vorläufigen<br />
Wahlergebnis der Ökonom und<br />
Be rater von Präsident mahmoud Ab -<br />
bas, Dr. Muhammad Shtayeh, eingenommen.<br />
Er hatte nur eine Stimme mehr<br />
erhalten als der linksgerichtete Tayyib<br />
Ab dul Rahim, Diplomat und ehemaliger<br />
Direktor des Rund funk senders<br />
„Stimme Palästinas“.<br />
mit nur zwei Stimmen abgeschlagen<br />
wurde Ahmad Qureia, 72, ehemaliger<br />
ministerpräsident und Vertreter der<br />
„al ten Garde“. Qureias Privatfirma<br />
POLITIK • ISRAEL<br />
soll Zement aus Ägypten importiert<br />
und an israel verkauft haben für den<br />
Bau der international kritisierten is -<br />
rae lischen Sperrmauer. Entspre chen -<br />
de Gerüchte wurden 2004 von einem<br />
Untersuchungsausschuss des palästinensischen<br />
Parlaments bestätigt.<br />
Qureia hatte die ersten Geheim ver -<br />
hand lungen der PLO mit israel vor<br />
den „Osloer Verträgen“ und zuletzt<br />
die wöchentlichen Gespräche mit der<br />
ehemaligen Außenministerin Zipi<br />
Livni und mit Regierungschef Ehud<br />
Olmert geführt.<br />
Noch kein Ende<br />
Der Parteitag der Fatah-Organisation<br />
von Palästinenserpräsident mahmud<br />
Abbas musste wegen anhaltender<br />
Pro bleme bei der Feststellung einiger<br />
Wahlergebnisse um weitere drei Tage<br />
verlängert werden. So gibt es wegen<br />
des äußerst knappen Wahlausgangs<br />
zum höchsten Spitzengremium, dem<br />
Zentralkomitee, Einsprüche von Wahl -<br />
verlierern, so die Wahlkom mis sion am<br />
12. August.<br />
Demnach hat die Aus zäh lung für die<br />
80 Sitze im 120 mitglie der umfassenden<br />
Revolutionsrat erst am 13. Au gust<br />
be gonnen und soll An ga ben zu folge<br />
mindestens zwei Tage dauern.<br />
Auch die Wahl zum Zentralkomitee<br />
ist möglicherweise noch nicht abgeschlossen.<br />
nach informationen aus<br />
der Wahl kom mission hat einer der<br />
prominentesten Wahlverlierer, Ah med<br />
Korei, eine neuauszählung von einigen<br />
Wahl urnen verlangt. Korei, der<br />
zur alten Parteigarde gehört, fehlten<br />
den Angaben zufolge nur zwei Stim -<br />
men für einen Sitz im Zentralkomitee.<br />
HAMAS, FATAH, PLO UND ANDERE<br />
<strong>Die</strong> PLO (Palästinensische Befreiungsor ga nisation) wird international anerkannt<br />
als offizielle Repräsentantin des palästinensischen Volkes. Alle Verträge mit Is rael,<br />
etwa die Osloer Verträge, aus denen die Autonomiebehörde hervorging, wurden mit<br />
der PLO abgeschlossen. Der Prä si dent der Autonomie be hörde, früher Jassir Arafat<br />
und heute Mah moud Abbas, ist gleichzeitig Vorsit zender der PLO.<br />
<strong>Die</strong> PLO ist eine Dachorganisation für fast alle palästinensischen Parteien. <strong>Die</strong><br />
radi kal islamische Hamas ist nicht Mitglied in der PLO und bekämpft aus ideologischen<br />
Grün den jegliche Abkommen mit Israel, so auch die von Israel ge währte<br />
palästinensische Selbstverwaltung.<br />
Während die Hamas sich 1996 noch weigerte, an den Parlamentswahlen teilzu -<br />
neh men, weil das eine Anerkennung der Verträge mit Israel bedeutet hätte, entfiel<br />
dieses Ar gu ment bei den Wahlen im Januar 2006, als sie prompt die Mehr heit der<br />
Sitze im Par la ment gewann. <strong>Die</strong> Fa tah, wegen Korruption abgewählt, wollte das<br />
Er gebnis nicht ak zep tieren.<br />
<strong>Die</strong> internationale Gemeinschaft und Israel boykottierten die neue Hamas-Re gie -<br />
rung und später eine von den Saudis er zwungene „Einheitsregierung“, solange<br />
die Hamas nicht Israel und bestehende Verträge anerkannte und dem Terror ab -<br />
schwor. <strong>Die</strong> Span nungen wuchsen, bis die Hamas mit einem blutigen Coup die<br />
Fa tah-Gruppierungen in dem von Israel zuvor geräumten Gazastreifen be sieg te<br />
und vertrieb.<br />
Während Israel weiter mit dem ge schwäch ten PLO-Chef Abbas über ein Frie dens -<br />
ab kom men verhandelt, führte es infolge der Entführung eines Soldaten und we gen<br />
ständigem Raketenbeschuss geg en die machthabende Hamas einen scharfen<br />
Krieg mit gezielten Angriffen. Ägypten ver handelt ständig zwischen Fa tah, Hamas<br />
und Israel, mit begrenztem Erfolg. Ägypten befürchtet eine „Explo si on“ des Gaza -<br />
strei fens, wie das die Grenz durch brüche auf Weisung der Hamas zeig ten, als hun -<br />
derttausende Palästinenser un kon trolliert in den Sinai strömten. Zu gleich gefährdet<br />
der Waffenschmuggel vom Sinai unter der Grenze hinweg in den Gazastreifen den<br />
Friedensvertrag zwischen Israel und Ägypten. Israel verhäng te eine Wirtschafts -<br />
bloc kade gegen Gaza und sperrte seine Gren zen. Bis zur Ver kün dung eines von<br />
Ägypten vermittelten Waffenstillstandes vor einem Monaten ge langten nur Wei zen<br />
und humanitäre Güter zu den 1,5 Mio. Bewohnern des Küs tenstreifens.<br />
Jenseits der kämpferischen politischen Parteien mitsamt ihren Milizen, bestimmen<br />
auch die Machtansprüche schwerbewaffneter Familienclans und kleinere extre -<br />
mistische Gruppen wie der islamische Dschihad das Kampfgeschehen im Gaza -<br />
strei fen. UWS<br />
August 2009 - Aw/Elul 5769 25