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Die Gemeinde - Israelitische Kultusgemeinde Wien

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© Denise Feiger<br />

Plastikflaschen-Container in Israels Straßen<br />

nen der Gebäude geleitet wird. Das so<br />

gesammelte nass soll hauptsächlich<br />

für die Toiletten und Waschräume<br />

verwendet werden.<br />

Laut Yechieli nutzt der Staat lediglich<br />

ein Fünftel des vorhandenen Regen -<br />

was sers. Er ist überzeugt davon, dass<br />

seine initiative an Schulen und in Pri -<br />

vathaushalten millionen Kubikmeter<br />

Trinkwasser und eine menge Geld<br />

einsparen könnte. Außerdem verstärke<br />

sein Projekt bei Eltern und Schülern<br />

das Bewusstsein für Umweltpro ble me,<br />

da diese aktiv an installation und<br />

Hand ling beteiligt werden.<br />

natürlich ergeben sich daraus auch<br />

Probleme wie die Frage, wie das Re -<br />

gen wasser behandelt werden muss,<br />

um es für den menschlichen Ge brauch<br />

unbedenklich zu machen.<br />

Doch vor allem zeigt Amir Yechielis<br />

Projekt das Potenzial, das private<br />

initiativen haben können.<br />

Entsalzung – Des Rätsels Lösung?<br />

<strong>Die</strong> idee, dem meerwasser das Salz<br />

zu entziehen und daraus Trinkwasser<br />

zu machen, entsprang einer einfachen<br />

Kalkulation – an irgendeinem Punkt<br />

in der nahen Zukunft würde die nach -<br />

frage nach Trinkwasser das Angebot<br />

zu übersteigen beginnen. Dafür muss -<br />

te eine machbare Lösung gefunden<br />

werden.<br />

Entsalzungsanlagen haben zwei<br />

grund legende Vorteile: Das notwendige<br />

Rohmaterial ist in unbegrenzten<br />

mengen vorhanden und die Ergeb nis -<br />

se können bis zum letzten Tropfen<br />

genau kalkuliert werden.<br />

<strong>Die</strong> idee des Entsalzens ist auch nicht<br />

WISSENSCHAFT • ISRAEL<br />

neu. Schon David Ben-Gurion träumte<br />

davon, die Wüste negev zu besiedeln<br />

und das meerwasser zu entsalzen.<br />

1966 wurde der Gedanke aufgrund<br />

einer anhaltenden Trockenperiode<br />

besonders aktuell.<br />

Dennoch dauerte bis zum Jahr 2000,<br />

bis die israelische Regierung dem Bau<br />

umfassender Entsalzungsanlagen zu -<br />

stimmte, denn billig ist das Ganze<br />

nicht.<br />

<strong>Die</strong> Errichtung einer 100 mio. Kubik -<br />

me ter Wasser pro Jahr umfassenden<br />

Anlage kostet 1,5 mrd niS (etwa 270<br />

mio. Euro), während Regen gratis<br />

vom Himmel fällt – wenn er vom Him -<br />

mel fällt. Außerdem muss der Staat<br />

das entsalzte Wasser kaufen, während<br />

das Regenwasser einfach gesammelt<br />

Entsalzungsanlage in Hadera<br />

und dann in die staatlichen Wasser -<br />

roh re gepumpt werden kann.<br />

Je nach Wetter und Regenstatus wurden<br />

die Entsalzungspläne aus den<br />

Schubladen hervorgeholt und wieder<br />

fallen gelassen. Gab es ein regenreiches<br />

Jahr hieß es im Finanzministerium<br />

gleich „Viel zu teuer!“. Doch kam die<br />

nächste Trockenheit, wurde auch die<br />

notwendigkeit eines raschen Entsal -<br />

zungs anlagenbaus wieder aktuell.<br />

So geschehen im Jahr 2000: Damals war<br />

das Ziel, 400 mio. Kubikmeter Wasser<br />

jährlich zu entsalzen. nach den enormen<br />

Regenfällen der Jahre 2003 und<br />

2004 wurde die menge allerdings<br />

rasch auf 315 mio. reduziert.<br />

Doch nachdem einige Unternehmen,<br />

die Aufträge zum Bau großer Entsal -<br />

zungsanlagen erhalten hatten, dies<br />

nicht bewerkstelligen konnten, musste<br />

auch das reduzierte Produktionsziel<br />

fallengelassen werden.<br />

<strong>Die</strong> Errichtung der Anlagen ist eine<br />

schwierige Angelegenheit. Vom Be -<br />

ginn der Planungsphase bis zur endgültigen<br />

Ausschreibung muss man<br />

fünf bis sieben Jahre einrechnen, da es<br />

eine Vielfalt an Schwierigkeiten zu<br />

überwinden und interessen zu be rück -<br />

sichtigen gilt. Zuallererst braucht<br />

man eine große Landfläche am meer,<br />

was sich bei einem Land mit begrenzter<br />

Küstenfläche nicht allzu einfach<br />

gestaltet. <strong>Die</strong> Landverwaltung gab<br />

sich bisher auch eher zögerlich bei der<br />

Bewilligung entsprechender Flächen.<br />

Hinzu kommt der hohe Energiever -<br />

brauch, den die Anlagen aufweisen.<br />

36 August 2009 - Aw/Elul 5769<br />

©Moshe Shai

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