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GESUNDHEITSPoLITIK<br />

Von Dr. Karl-Heinz Sundmacher<br />

Schwarz-gelbe Chance<br />

Gesundheitspolitik nach der Wahl:<br />

Endlich ein zukunftsfähiges Gesundheitswesen?<br />

Ich hoffe sehr, dass Sie die letzten<br />

Wochen gut überstanden haben<br />

und vor allem, dass Sie die Anmutungen<br />

der Wahlwerbung mit ihren<br />

Angriffen auf unseren Intellekt<br />

ohne bleibenden seelischen Schaden<br />

verkraftet haben.<br />

Knaller wie: Deutschland kann es<br />

besser, Unser Land kann mehr, In der<br />

Krise hilft nur grün, Kanzlerin wählen<br />

sprechen mit ihrer programmatischen<br />

Tiefe für sich.<br />

Nur eine Partei hat sich wohlwollend<br />

hervorgetan: die Linke. Sie hat<br />

dem Wähler klar gesagt, was er von ihr<br />

erwarten kann: Reichtum für alle. Sie<br />

Es besteht ein wenig<br />

Grund zur Hoffnung, aber<br />

kein Grund, zu glauben,<br />

alles wird gut.<br />

fotoS: CfW-ArCHiv / PSDgrAPHiCS; fvDZ / n. frAnKe (2)<br />

hat ihm aber auch mit ungeschminkter<br />

offenheit gesagt, wie sie das finanzieren<br />

will: Reichtum besteuern.<br />

Bei der bestechenden Klarheit dieses<br />

Zirkelschlusses – wir machen Dich<br />

reich und besteuern Dich arm – verwundert<br />

das Ergebnis der Linken dann<br />

eigentlich schon. oder der Satz stimmt:<br />

Die dümmsten Schafe wählen ihren<br />

Metzger selber.<br />

Natürlich hatte ich mir wegen des<br />

heutigen Termins schon vor dem Wahltag<br />

Gedanken gemacht über eine griffige<br />

Formulierung für den jeweiligen<br />

Wahlausgang.<br />

Wäre etwas anderes herausgekom-<br />

men als schwarz-gelb, dann wäre »Die<br />

Hoffnung stirbt zuletzt« mein großer<br />

Favorit gewesen.<br />

Jetzt, da mit für mich doch überraschender<br />

Klarheit schwarz-gelb gewonnen<br />

hat, habe ich mich entschieden<br />

für »Es besteht ein wenig Grund<br />

zur Hoffnung, aber kein Grund, zu<br />

glauben, alles wird gut.«<br />

Ich bin notorischer optimist, aber<br />

aus Erfahrung in politischen Fragen<br />

nur verhalten optimistisch.<br />

Wo steht die CDU?<br />

Am Morgen nach der Wahl habe ich<br />

mich doch sehr gewundert, von ver-<br />

schiedenen CDU-Leuten zu lesen.<br />

» ... mit einer starken FDP an unserer<br />

Seite wird das Regieren auch nicht<br />

leichter.«<br />

Das Regieren mit der FDP wird also<br />

nicht leichter.<br />

Anstatt froh und erleichtert zu sein,<br />

dass man die nächsten Jahre mit einem<br />

neuen Partner – angeblich dem<br />

Wunschkandidaten – regieren kann,<br />

dessen politische Ziele in einem ähnlichen<br />

Sektor liegen, wird herumgejammert,<br />

dass das Regieren nun nicht<br />

leichter wird.<br />

Da muss man ja fast daraus schließen,<br />

dass das Regieren mit der SPD in<br />

den letzten vier Jahren ein Vergnügen<br />

war? Und dass man den Absturz der<br />

SPD und damit das Ende der großen Koalition<br />

richtig bedauert.<br />

Angesichts dieser Reaktion muss<br />

man sich die einfache aber entscheidende<br />

Frage stellen: Wo steht die CDU?<br />

Ist das noch die bürgerliche Volkspartei,<br />

als die sie sich gerne ausgibt?<br />

oder haben in der CDU tatsächlich die<br />

einst von Strauß so bezeichneten Herz-<br />

Jesu-Sozialisten die Überhand? Ich denke<br />

da an den selbst ernannten Arbeiterführer<br />

Jürgen Rüttgers und seinen<br />

Minister Karl-Josef Laumann, gleichzei-<br />

Die Zukunft unserer Gesellschaft entscheidet sich<br />

mit unseren Antworten auf die demographische Herausforderung.<br />

Das kann man nicht oft genug und nicht<br />

laut genug sagen.<br />

tig Vorsitzender der CDA, die beide<br />

schon heute nichts anderes mehr im<br />

Kopf haben als die Landtagswahl in<br />

Nordrhein-Westfalen Anfang Mai<br />

nächsten Jahres, also in sieben (7) Monaten.<br />

Dieser Hinweis soll genügen, um erneut<br />

zu verdeutlichen, dass es in der<br />

Politik immer weniger um die rationale<br />

Lösung von Sachproblemen geht,<br />

stattdessen in erheblichem Maße um<br />

Wiederwahl, Posten und Macht.<br />

Die Zukunft unserer Gesellschaft<br />

Dabei ist die Zahl und Schwere der Probleme<br />

für unsere Gesellschaft, für unsere<br />

Wirtschaft, unser Finanzsystem,<br />

unser Gesundheitssystem, für uns im<br />

letzten Jahr bekanntermaßen nicht geringer,<br />

sondern ungeheuer viel größer<br />

geworden.<br />

Ich erspare Ihnen die Aufzählung<br />

der diversen Fakten – jeden Morgen ge-<br />

nügt der Blick in die Tageszeitung, um<br />

das Spektrum zu erfassen.<br />

Nur zwei Punkte kann ich nicht auslassen,<br />

weil sie so eng miteinander verwoben<br />

sind und die Zukunft unserer<br />

Gesellschaft maßgeblich mit beeinflussen:<br />

Das ist der demographische Wandel<br />

und die Zukunft unserer sozialen Sicherungssysteme,<br />

hier meine ich natürlich<br />

vorrangig unser Gesundheitssystem.<br />

Nicht schon wieder demographischer<br />

Wandel – ich kann’s nicht mehr<br />

hören, werden einige denken. Was interessiert<br />

mich heute, was in zwanzig,<br />

dreißig Jahren ...<br />

Tut mir leid.<br />

Aber: Die Zukunft unserer Gesellschaft<br />

entscheidet sich mit unseren<br />

Antworten auf die demographische<br />

Herausforderung. Das kann man nicht<br />

oft genug und nicht laut genug sagen.<br />

684 · ZKN mit teiluNgeN · 11 | 2009 11 | 2009 · ZKN mit teiluNgeN · 685

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