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NEU! - Zahnärztekammer Niedersachsen

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BERUFSSTÄNDISCHES<br />

Papierkrieg<br />

Kampf gegen überbordende Bürokratie und Verwaltungsschikane<br />

Auch Private Krankenversicherungen<br />

nerven mit Papierkrieg.<br />

»Nicht mehr der Zahn-<br />

Arzt soll gemeinsam mit Ihnen<br />

entscheiden, was für Ihre Gesundheit<br />

richtig ist.«<br />

Mit dieser Erklärung beginnen die<br />

Beiträge zur Rubrik »Ver-Unsicherungen«<br />

auf der website www.oldenBurk.<br />

de unseres Kollegen Dr. Wolfgang Burk<br />

in oldenburg (die Domain verrät es ja<br />

schon).<br />

Bereits wenige Zeilen später folgt ei-<br />

Fortsetzung von Seite 715:<br />

der Angelegenheit, sofort reagiert und<br />

bei dem Vorstand der großen Versicherung<br />

Beschwerde über das Verhalten<br />

des Herrn S. geführt. Vielleicht ist es<br />

von Interesse für Sie zu erfahren, dass<br />

uns nach circa 1 1/2 Monaten ein Antwortschreiben<br />

von dort, bestehend aus<br />

insgesamt vier (!) Sätzen, erreichte mit<br />

dem Tenor, man habe Herrn S. befragt<br />

und der habe unsere Behauptungen<br />

bestritten.<br />

Ein Schelm, wer jetzt Böses dabei<br />

denkt ...<br />

Eines wird jedoch auch hier wieder<br />

deutlich: Der wahre »Herr Kaiser« hätte<br />

solch ein unseriöses Angebot nicht<br />

gemacht. Heike Nagel<br />

Assistentin des Justitiars l<br />

neUnterlassungserklärung, die der<br />

Kollege zur Abwendung<br />

finanzieller<br />

Risiken abzugeben<br />

hatte: »Ich betone<br />

und stelle bedauernd<br />

richtig: Die<br />

D BV-Winter thur<br />

Krankenversicherung<br />

erpresst nicht.<br />

… Sie betreibt auch<br />

keine Antiwerbung<br />

Dr. Wolfgang<br />

Burk<br />

und ist auch nicht Erfüllungsgehilfe für<br />

Lauterbach & Co.«. Was steckt hinter<br />

dieser Unterlassungserklärung?<br />

Der Kollege betreibt in oldenburg<br />

seit 1981 eine Privatpraxis für Zahnheilkunde,<br />

die sehr breitfächerig aufgestellt<br />

ist. Zwangsläufig ist der größere<br />

Teil seiner Patienten bei einer privaten<br />

Krankenversicherung versichert.<br />

Leidvoll musste er über die vergangenen<br />

Jahre erleben, dass deren Erstattungspraxis<br />

immer groteskere Züge<br />

annimmt. Nicht nur bei den Beihilfestellten<br />

des öffentlichen Dienstes, auch<br />

in den Verwaltungen der Versicherungskonzerne<br />

werden immer mehr<br />

Sachbearbeiter/innen eingesetzt, um<br />

mit Nachfragen, Erläuterungsanforderungen<br />

und weiteren teilweise schikanösen<br />

Schreiben, die aus vorgefertigten<br />

Textblöcken mit mehr oder weniger<br />

Sachverstand zusammengesetzt wur-<br />

foto: PrivAt<br />

Dr. Karl-<br />

Hermann<br />

Karstens<br />

foto: ZKn-ArCHiv<br />

den, den bürokratischen<br />

Aufwand in<br />

unseren Praxen zu<br />

steigern.<br />

Zur Information<br />

seiner eigenen und<br />

anderer Patienten,<br />

im Grunde aller<br />

Bürger unserer Republik,<br />

über diese<br />

zunehmende Praxis<br />

– auch von namhaftenVersiche-<br />

rungen wie der DBV-Winterthur, die inzwischen<br />

von der AXA-Versicherung<br />

(»Einfach gut versichert«) übernommen<br />

wurde – stellte er einen offenen<br />

Brief in seine website. Diesen Brief, eine<br />

Antwort auf einen immer wiederkehrenden<br />

Fragenkatalog der DBV-<br />

Winterthur zu geplanten oder durchgeführten<br />

zahnmedizinischen Maßnahmen,<br />

nahm die Versicherung zum<br />

Anlass, von unserem Kollegen eine Unterlassungserklärung<br />

zu verlangen.<br />

Wenn Sie ebenfalls von den allgemein<br />

gängigen Taktiken der<br />

Versicherung(en) genervt sind, sollten<br />

Sie der website: www.oldenBurk.de einen<br />

Besuch abstatten. Es könnten sich<br />

dort unter Leistungsspektrum /Veröffentlichungen/Ver-Un-Sicherungen<br />

hilfreiche Informationen für Sie finden.<br />

KHK l<br />

Gehwegräumpflicht<br />

Alle Jahre wieder ....<br />

der Winter<br />

und mit ihm<br />

die Frage, wer<br />

eigentlich dafür<br />

…kommt<br />

zuständig ist,<br />

die Gehwege von Schnee und Eis zu befreien.<br />

Grundsätzlich sind die Gemeinden<br />

bzw. Städte verpflichtet, die öffentlichen<br />

Gehwege zu räumen. Dieser<br />

Grundsatz findet jedoch leider nur sehr<br />

selten Anwendung, da die Kommunen<br />

regelmäßig mittels Satzung die<br />

Räumpflicht auf die jeweiligen Grundstückseigentümer<br />

übertragen.<br />

In diesen Fällen ist also der Hauseigentümer<br />

zur Schnee- und Eisbeseitigung<br />

verpflichtet. Allerdings hat er die<br />

Möglichkeit, zum Beispiel durch eine<br />

entsprechende Regelung im Mietvertrag,<br />

seine Räumpflichten auf den Mieter<br />

zu übertragen.<br />

Wurde von dieser option Gebrauch<br />

gemacht, obliegt es nunmehr dem<br />

Mieter, den Gehweg und den Hauseingang<br />

schnee- und eisfrei zu halten.<br />

Ganz aus dem Schneider ist der Vermieter<br />

in diesen Fällen jedoch auch<br />

nicht, da er trotz Übertragung noch<br />

verpflichtet ist, die Einhaltung der<br />

Räumpflicht, zumindest stichprobenartig,<br />

zu kontrollieren. Dies gilt übrigens<br />

auch, wenn der Eigentümer einen<br />

Dritten, zum Beispiel einen Winter-<br />

dienst oder Hausmeisterservice, mit<br />

der Räumung beauftragt hat. Kann die<br />

Einhaltung der Überwachungspflicht<br />

nicht nachgewiesen werden, drohen<br />

dem Eigentümer im Schadensfalle Ansprüche<br />

der geschädigten Person/en.<br />

Neben der Frage der Zuständigkeit<br />

ist jedoch auch der Umfang der<br />

Räumpflicht von Bedeutung. Häufig<br />

enthalten die lokalen Straßenreinigungssatzungen<br />

entsprechende Vorgaben.<br />

Im Allgemeinen wird gefordert,<br />

dass in der Zeit von 7.00 bis 20.00 Uhr<br />

so viel des Gehweges geräumt wird,<br />

dass zwei Erwachsene nebeneinander<br />

hergehen können. Dies dürfte einer<br />

Breite von circa 1 bis 1, 5 m entsprechen.<br />

Sollte es im betreffenden Zeitraum<br />

wiederholt schneien oder gefrieren, ist<br />

die Räumtätigkeit gegebenenfalls zu<br />

wiederholen. Dies gilt auch für Berufstätige,<br />

die sich um eine Vertretung bemühen<br />

müssen. Analoges gilt, wenn<br />

ein Räumverpflichteter urlaubsbedingt<br />

abwesend ist.<br />

Wird die Räumpflicht nicht oder<br />

nicht ordnungsgemäß erfüllt, können<br />

im Schadensfall erhebliche Forderungen<br />

auf den Verpflichteten zukommen.<br />

Man denke in diesem Zusammenhang<br />

an Heilkosten und an Schmerzensgeld.<br />

Kommt es zu einer dauerhaften Schädigung,<br />

kommen auch lebenslange<br />

Rentenzahlungen in Betracht. In diesem<br />

Zusammenhang sei<br />

erwähnt, dass die meistenHaftpflichtversicherungenAusschlussklauseln<br />

für den Fall von grober<br />

Fahrlässigkeit oder<br />

Vorsatz enthalten.<br />

Als Fazit kann festgehalten<br />

werden, dass man<br />

die Einhaltung der<br />

Räumpflicht nicht auf die<br />

leichte Schulter nehmen<br />

sollte. Michael Behring<br />

Abteilungsleiter Aus- und<br />

Fortbildung l<br />

716 · ZKN mit teiluNgeN · 11 | 2009 11 | 2009 · ZKN mit teiluNgeN · 717<br />

foto: K. SCHirBort<br />

Unbewusste<br />

Steuerhinterziehung<br />

Urteil:<br />

Praxisausfallversicherung<br />

ist nicht als<br />

Betriebsausgabe<br />

absetzbar<br />

Nach einem Urteil des Bundesfinanzhofs<br />

(BFH) vom 20.5.2009 (Az. VIII R<br />

6/07) laufen auch Zahnärzte Gefahr,<br />

mit ihrer Praxisausfallversicherung<br />

Steuerbetrug zu begehen<br />

Die Richter bestätigten die ständige<br />

Rechtsprechung, wonach eine Praxisausfallversicherung<br />

– auch Betriebsausfallversicherung<br />

genannt –<br />

für den Fall von Krankheit oder<br />

Unfall ereignis des Freiberuflers der privaten Lebensführung<br />

zuzurechnen ist. Wer entsprechende<br />

Versicherungsprämien von der Steuer absetzt,<br />

setzt sich dem Verdacht der Steuerhinterziehung<br />

aus.<br />

»Das Problem ist, genau zu dieser Praxis leiten<br />

seit Jahren zahlreiche Versicherer durch ihre Werbebroschüren<br />

und entsprechende Schulung ihrer<br />

Vermittler an«, sagt Rechtsanwalt Dr. Johannes Fiala<br />

aus München www.fiala.de), der sich mit Dipl.-<br />

Math. Peter A. Schramm, Sachverständiger für<br />

Versicherungsmathematik (www.pkv-gutachter.<br />

de), mit dieser Materie beschäftigt.<br />

Nur wenn betriebliche Risiken, etwa die Schließung<br />

einer Zahnarztpraxis wegen Seuchengefahr,<br />

oder Betriebsschließung nach Brand, Sturm<br />

oder Einbruch, versichert seien, komme eine anteilige<br />

Zuordnung im betrieblichen Bereich in Frage,<br />

führt der Münchner Rechtsanwalt weiter aus.<br />

Anderenfalls handele es sich um Kosten der privaten<br />

Lebensführung, für die ein Abzugsverbot in §<br />

12 Einkommensteuergesetz (EStG) zu finden sei.<br />

Natürlich sollte der Steuerberater des Zahnarztes<br />

über dieses Prozedere informiert sein. »Aber<br />

nur, wenn er den Auftrag zu einer materiellen Be-

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