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NEU! - Zahnärztekammer Niedersachsen

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PRESSE & MEDIEN<br />

vor 40 Jahren. Herz- oder<br />

Nierenerkrankungen sind<br />

therapierbar geworden und<br />

führen nicht mehr unmittelbar<br />

zum Tod. Die medizinische<br />

Leistung hat sich stark<br />

entwickelt. Außerdem ist die<br />

Notfallversorgung für alle<br />

gegeben. Nur bei elektiven<br />

Eingriffen gibt es einen Unterschied<br />

zwischen gesetzlich<br />

und privat, aber das ist<br />

auch in Ordnung.<br />

Entließe man die Kassen in<br />

den Wettbewerb, wo läge<br />

dann der Beitragssatz?<br />

Zwischen 13,5 und 13,8<br />

Prozent, also mindestens<br />

einen Prozentpunkt unter<br />

dem jetzt mit Steuergeld<br />

bezuschussten Satz. Man<br />

müsste den Leistungskatalog<br />

bereinigen. Alle Leistungen,<br />

die medizinischen Fortschritt<br />

abdecken, gehören<br />

da hinein, aber Zahnbehandlung<br />

zum Beispiel nicht. So<br />

spart man 12 Milliarden Euro,<br />

das macht etwa 1,2 Prozentpunkte.<br />

Im Krankenhaus<br />

gibt es eine Effizienzreserve<br />

von etwa 20 Prozent aus 50<br />

Milliarden Euro, das ergibt<br />

noch einmal 10 Milliarden<br />

Euro. Zudem würde ich vom<br />

Patienten – außer in sozialen<br />

Härtefällen – für jeden Arztbesuch,<br />

nicht im Quartal, 8<br />

Euro kassieren. Das spart<br />

zusätzlich. In Schweden gehen<br />

die Menschen im Durchschnitt<br />

2,3-mal im Jahr zum<br />

Arzt, in Deutschland 17-mal.<br />

Und in Schweden ist die<br />

Lebenserwartung höher.<br />

Das Gespräch führte<br />

Holger Appel.<br />

faz, 8.10.2009<br />

Zahnpasta<br />

aus Krabbenschale<br />

Wie Biotechnologie im Alltag<br />

nützlich sein kann, zeigt das<br />

Emder Institut für Umwelttechnik<br />

(Eutec) der Fachhochschule<br />

Emden/Leer am<br />

Beispiel einer neuen Zahncreme:<br />

In der Paste steckt<br />

aus Krabbenschalen gewonnenes<br />

Chitosan. Der nachwachsende<br />

Rohstoff aus<br />

dem Meer bindet schädliche<br />

Bakterien, die Karies verursachen.<br />

Außerdem fördert<br />

er die Wundheilung. Das<br />

Chitosan wird in einer Anlage<br />

in der Fischereiindustrie<br />

gewonnen und als reiner<br />

Naturstoff der Zahnpasta<br />

»Dentachin« zugeführt. Ergebnis:<br />

ein strahlendes Lächeln<br />

dank Biotechnologie.<br />

haz, 7.10.2009<br />

Im Bundeshaushalt<br />

klaffen Milliardenlöcher<br />

Steuerentlastung<br />

bleibt richtig<br />

Union und FDP machen<br />

Kassensturz. An allen Ecken<br />

und Enden fehlt das Geld.<br />

Was ist den Bürgern vor der<br />

Wahl nicht alles versprochen<br />

worden, angefangen<br />

von Steuerentlastungen über<br />

ein neues Betreuungsgeld<br />

für unter Dreijährige bis hin<br />

zu Ausnahmen bei der Mehrwertsteuer<br />

für das Hotel-<br />

und Gaststättengewerbe.<br />

Doch nun haben die Haushälter<br />

der künftigen Koalition<br />

zu rechnen begonnen –<br />

und es graust sie. Denn auch<br />

ohne die in Aussicht gestellten<br />

Wohltaten tun sich große<br />

Löcher im Bundesetat auf.<br />

Selbst wenn die Wirtschaft<br />

in den kommenden<br />

Jahren wieder schneller<br />

wächst – was noch keineswegs<br />

ausgemacht ist –,<br />

muss der künftige Finanzminister<br />

in dieser Legislaturperiode<br />

mindestens 30<br />

Milliarden Euro einsparen.<br />

Steuerentlastungen sind<br />

dabei noch nicht einmal eingerechnet.<br />

Auch stecken im<br />

Bankensektor nach wie vor<br />

erhebliche Finanzrisiken für<br />

den Bund. Vorsorglich raten<br />

die Fünf Wirtschaftsweisen<br />

der Bevölkerung, sich lieber<br />

auf Steuererhöhungen denn<br />

auf Entlastungen einzustellen.<br />

Schließlich lassen sowohl<br />

die Schuldenbremse,<br />

die Bundestag und Bundesrat<br />

im Frühjahr beschlossen<br />

hatten, als auch der Europäische<br />

Stabilitätspakt keinen<br />

ungebremsten Gang in die<br />

Staatsverschuldung mehr<br />

zu.<br />

Zwingt die Realität Union<br />

und FDP, die in Aussicht gestellte<br />

Steuerreform kleinlaut<br />

wieder abzusagen? Hat<br />

die Wirtschafts- und Finanzkrise<br />

jede Hoffnung auf<br />

Entlastung auf Jahre hinaus<br />

begraben? Das wäre fatal.<br />

Das Ziel eines einfachen und<br />

leistungsfördernden Steuersystems<br />

bleibt auch in<br />

schwierigen Zeiten richtig.<br />

Es ist jedoch schwieriger zu<br />

erreichen. Nur wenn der<br />

Staat konsequent seine Ausgaben<br />

zurückfährt, wird er<br />

sich bei den Steuern mäßigen<br />

können. Geboten sind<br />

vor allem nachhaltige Sozialreformen.<br />

Denn die steigenden<br />

Bundeszuschüsse<br />

für die Rentenkasse und den<br />

Gesundheitsfonds engen<br />

den Handlungsspielraum<br />

eines Finanzministers immer<br />

mehr ein. Schon wieder<br />

erschallt der Ruf, noch mehr<br />

Steuergeld in das marode<br />

Krankenkassensystem zu<br />

buttern. Doch der Bürger ist<br />

es leid, für die Reformverweigerung<br />

der Politik zu<br />

zahlen. Dorothea Siems<br />

die welt, 9.10.2009<br />

Die neue<br />

Kranken karte:<br />

Ein Graus für Datenschützer<br />

Vermutlich liegen alleine<br />

CSU und FDP in Bayern richtig<br />

(Die kranke Karte, 30.<br />

September): Eine neue<br />

Krankenversichertenkarte<br />

ja, mit Bild – aber ohne Microchip<br />

und Erfassungswahn.<br />

Die Bedenken der<br />

Bürger gegen das monströse<br />

Projekt wurden zum Teil<br />

mit Schwindelei zerstreut:<br />

Transfusionen sollten im<br />

Notarzt-Wagen schneller<br />

Leben retten können, weil<br />

die neue Karte die Blutgruppe<br />

enthalte. Völliger Unsinn,<br />

denn Blutkonserven verderben,<br />

wenn sie nicht absolut<br />

vibrationsfrei gelagert werden<br />

und der Todkranke dürfte<br />

sicherlich nicht die sechsstellige<br />

Geheimzahl auswendig<br />

dahersagen können,<br />

die alleine den Zugang zur<br />

e-card ermöglicht. Dies gilt<br />

vermutlich für jeden Notfall.<br />

Also muss es einen »Generalschlüssel«<br />

geben, der<br />

irgendwo zentral hinterlegt<br />

wird. Ein Graus für Datenschützer,<br />

die sich elegant<br />

aus der Affäre ziehen, indem<br />

sie auf Gesetze verweisen.<br />

Die Versicherten wissen gar<br />

nicht, was auf sie zukommt.<br />

Für jedes einzelne Medikament<br />

muss am Praxis-<br />

Schalter der Arzt digital signieren,<br />

unter Einlegen seines<br />

Heilberufs-Ausweises.<br />

Soll er diesen samt zugehöriger<br />

PIN-Nummer dort hinterlegen?<br />

Darf er nicht. Sollen<br />

die Patienten für jedes<br />

Rezept in die Sprechstunde?<br />

Undenkbar. Patienten stehen<br />

jetzt am Beginn des<br />

Quartals in den Praxen<br />

Schlange; die Zwangsabgabe<br />

von 10 Euro für die Kas-<br />

sen blockiert die Abläufe<br />

und zeigt ihnen, wohin administrative<br />

Willkür führt. Mit<br />

der e-card addiert sich die<br />

Kehrarbeit von Minuten zu<br />

Stunden, die der medizinischen<br />

Versorgung verloren<br />

gehen. Hoffen wir, dass sich<br />

der bayrische Sachverstand<br />

durchsetzt.<br />

Dr. Hans-Georg Fritz,<br />

Berlin<br />

süddeutsche zeitung,<br />

12.10.2009<br />

Datenpanne beim<br />

Finanzdienstleister<br />

AWD<br />

Hannover. Beim Finanzdienstleister<br />

AWD wurden<br />

offenbar zehntausende Kundendaten<br />

entwendet. Dem<br />

Hörfunksender NDR Info<br />

wurden insgesamt 27.000<br />

Datensätze zugespielt.<br />

Diese enthalten laut NDR<br />

Info Kundennummer, Adresse,<br />

Telefonnummer, Berufsbezeichnung,<br />

Geburtstag<br />

und die Vertragsabschlüsse<br />

der einzelnen Kunden.<br />

AWD-Kommunikationschef<br />

Bela Anda sagte dazu,<br />

dass man an der Authenzität<br />

des Datenpakets zweifele.<br />

Bei den Daten seien keine<br />

sensiblen Konto- oder Bankverbindungen<br />

enthalten.<br />

NDR Info habe dem Unternehmen<br />

Daten von 17 Kunden<br />

und 36 Anträgen übergeben,<br />

die man überprüft<br />

habe. Anda sagte, es handele<br />

sich zum Teil um veraltete<br />

Daten, etwa aus Büros, die<br />

in den 90er Jahren geschlossen<br />

worden seien,<br />

oder von Kunden, die den<br />

Wohnort gewechselt hätten.<br />

Der AWD hat den Landesdatenschutzbeauftragten<br />

informiert und Strafanzeige<br />

gegen unbekannt erstattet.<br />

Anda sagte, der Datenschutzbeauftragte<br />

hätte<br />

dem Unternehmen bestätigt,<br />

dass es sich nicht um sensible<br />

Daten im Sinne des Datenschutzgesetzes<br />

handele.<br />

»Wir haben ein hohes Interesse<br />

an einer Aufklärung«,<br />

sagte der Kommunikationschef.<br />

Laut NDR Info ist aus den<br />

Datensätzen unter anderem<br />

ersichtlich, welche Kunden<br />

eine Lebensversicherung<br />

abgeschlossen und wie viel<br />

Geld sie angelegt haben. Ein<br />

großer Teil der Verträge soll<br />

noch gültig sein.<br />

Wie die Informationen in<br />

Umlauf geraten konnten, ist<br />

unklar. Aus dem Umfeld des<br />

Finanzdienstleisters hieß es<br />

laut NDR Info, dass nur hochrangige<br />

Mitarbeiter Zugriff<br />

auf eine derart große Menge<br />

an Datensätzen hätten.<br />

Der niedersächsische<br />

Datenschutzbeauftragte bestätigte,<br />

dass der AWD ihn<br />

bereits über den Vorfall informiert<br />

habe. Sollte es sich<br />

bestätigen, dass die Daten<br />

direkt aus der Firma kamen<br />

und nicht etwa durch ein<br />

Call-Center in Umlauf gebracht<br />

wurden, dann sei<br />

dieser Fall von besonderer<br />

Bedeutung. ink<br />

neue Presse, 16.10.2009<br />

Merkels jüngster Minister<br />

Philipp Rösler (36)<br />

»Das glaub ich nicht«,<br />

sagte meine Frau<br />

BILD­Interview mit dem<br />

neuen Shootingstar in<br />

Merkels Kabinett: Bundesgesundheitsminister<br />

Philipp Rösler (36)<br />

BILD: Was waren die ersten<br />

Worte Ihrer Frau, als Sie ihr<br />

das Ministeramt »gebeichtet«<br />

haben?<br />

Philipp Rösler: Sie hat<br />

spontan gerufen: »Das glaube<br />

ich jetzt nicht!« Aber sie<br />

freut sich natürlich mit mir.<br />

Ich bin am Freitagabend<br />

noch zu ihr und meinen<br />

Töchtern gefahren.<br />

BILD: Was sagen Sie den<br />

Kritikern, die meinen, 36 Jahre<br />

Lebensalter und ein halbes<br />

Jahr Regierungserfahrung<br />

seien ein bisschen wenig für<br />

dieses Amt?<br />

Rösler: Das Alter ändert<br />

sich mit der Zeit, würde ich<br />

zuerst sagen. Und diese Kritiker<br />

sind mir ein besonderer<br />

Ansporn, besonders fleißig<br />

und gut im neuen Amt zu<br />

sein.<br />

BILD: Wozu braucht es<br />

noch eine Kommission für die<br />

Planung der Gesundheitsreform?<br />

Liegen nicht alle Erkenntnisse<br />

und Zahlen längst<br />

auf dem Tisch?<br />

Rösler: Wir müssen jetzt<br />

nach und nach die Schritte<br />

festlegen, um aus dem bestehenden<br />

System in das<br />

neue hineinzukommen, ohne<br />

die Menschen zu überfordern.<br />

Dafür brauchen wir die<br />

Kommission.<br />

BILD: Wird die Gesundheitsreform<br />

DAS Markenzeichen<br />

der neuen Koalition? DIE<br />

Stelle, an der sich Schwarz-<br />

Gelb von Schwarz-Rot unterscheidet?<br />

Rösler: Ja, die Gesundheitsreform<br />

muss ein Markenzeichen<br />

von Schwarz-<br />

Gelb werden. Das ist der<br />

Auftrag: Wir sorgen jetzt<br />

endlich für ein Gesundheitssystem,<br />

das für über 80 Millionen<br />

Menschen in<br />

Deutsch land robust und<br />

gerecht ist.<br />

BILD: Wie viele Milliarden<br />

Steuergeld wird der gewünschte<br />

Sozialausgleich<br />

erfordern?<br />

Rösler: Dazu kann ich<br />

zum jetzigen Zeitpunkt keine<br />

Aussage machen. Auch hierfür<br />

brauchen wir die Regierungskommission,<br />

um diese<br />

Zahlen zu errechnen.<br />

BILD: Ist die dauerhafte<br />

Deckelung der Krankenkassenbeiträge<br />

der Arbeitgeber<br />

das Ende des Solidarprinzips<br />

in der gesetzlichen Krankenversicherung?<br />

Rösler: Nein, das sicher<br />

nicht. Solidarität heißt in der<br />

Krankenversicherung, die<br />

Gesunden helfen den Kranken.<br />

Und den Sozialausgleich<br />

muss es künftig über<br />

das Steuersystem geben –<br />

das wird es auch.<br />

BILD: Wie wichtig ist<br />

für Ihr Amt die unbedingte<br />

Rückendeckung durch die<br />

Kanzlerin?<br />

Rösler: Ich denke, die<br />

gesamte Koalition hat ein<br />

gemeinsames Ziel: ein stabiles<br />

und funktionierendes<br />

Gesundheitssystem auf die<br />

Beine zu bringen, das nicht<br />

alle zwei Jahre reformiert<br />

werden muss. Dafür steht<br />

die komplette Regierung,<br />

also auch die Kanzlerin.<br />

BILD: Sie hatten eine Art<br />

Vier-Augen-Gespräch mit der<br />

Kanzlerin. War das ein Vorstellungsgespräch?<br />

Rösler: Es war ein vertrauensvolles<br />

und offenes<br />

Gespräch zu Gesundheitsthemen.<br />

Der Vorschlag, mir<br />

das Amt zu übertragen, kam<br />

aber auf jeden Fall von Guido<br />

Westerwelle.<br />

Bild: Macht Sie die vor Ihnen<br />

liegende Aufgabe nervös?<br />

Rösler: Ich weiß, dass es<br />

sehr viel zu tun gibt. Deshalb<br />

würde ich am liebsten sofort<br />

anfangen zu arbeiten.<br />

Von A. Baldauf und<br />

N. Blome<br />

Bild.de, 26.10.2009<br />

726 · ZKN mit teiluNgeN · 11 | 2009 11 | 2009 · ZKN mit teiluNgeN · 727

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