30.01.2013 Aufrufe

April 2009 als pdf herunterladen - Israelitische Kultusgemeinde Wien

April 2009 als pdf herunterladen - Israelitische Kultusgemeinde Wien

April 2009 als pdf herunterladen - Israelitische Kultusgemeinde Wien

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

ORADEA/GROSSWARDEIN/<br />

NAGYVÁRAD<br />

Oradea liegt 15 km hinter der un -<br />

garischen Grenze, weit im Westen<br />

des Landes und ist heute die<br />

Haupt stadt des rumänischen Krei -<br />

ses Bihor mit rund 210.000 Ein -<br />

wohnern. Die habsburgerische Ar -<br />

chitektur im alten Kern der ehemaligen<br />

österreichischen Stadt erin -<br />

nert stark an <strong>Wien</strong>.<br />

Nach dem Ersten Weltkrieg musste<br />

Ungarn laut Vertrag von Trianon<br />

auch Oradea an das neue Groß-Ru -<br />

mänien abtreten. Durch den Zwei -<br />

ten <strong>Wien</strong>er Schiedsspruch fiel Ora -<br />

dea 1940 an Ungarn zurück.<br />

Anfang des 20. Jahrhunderts erlebte<br />

die Stadt einen großen wirtschaftlichen<br />

Aufschwung, nicht zuletzt<br />

dank der relativ hohen Zahl jüdischer<br />

Einwohner, die kurz vor dem<br />

Zweiten Weltkrieg fast ein Drittel<br />

der dam<strong>als</strong> 100.000 Bürger stellte.<br />

Im Mai 1944 wurden aus zwei<br />

Ghettos im Stadtgebiet – nach Bu -<br />

da pest die größte Zusammenpfer<br />

chung von Menschen – etwa<br />

38.000 Juden aus Oradea nach<br />

Auschwitz deportiert. Erst am 12.<br />

Oktober 1944 wurde die Stadt durch<br />

rumänische und sowjetische Truppen<br />

eingenommen und ge hört<br />

seit her wieder zum rumänischen<br />

Staatsgebiet.<br />

JÜDISCHE WELT • AUSLAND<br />

Verein „HILFE UND HOFFNUNG“<br />

sucht neues Lokal<br />

„Seit dem Tod meiner Eltern, Eeva-Elisheva und Adalbert Huber-Huber am<br />

18.04.2008 
habe ich die Leitung des Vereins „Hilfe und Hoffnung“ gemeinsam<br />

mit dem finnischen Ehepaar Anne und HannuYlitalo übernommen“, erzählt<br />

Tamara Huber-Huber, die bereits <strong>als</strong> junges mädchen ihre Eltern begleitet<br />

hat, <strong>als</strong> diese Hilfstransporte an notleidende jüdische menschen und Ge -<br />

meinden in Rumänien und moldawien geliefert haben.<br />

Seit dem plötzlichen Verlust ihrer Eltern bei einem schrecklichen Auto -<br />

unfall im <strong>April</strong> 2008 hat sie selbst sieben Hilfstransport nach Rumänien<br />

organisiert und durchgeführt. „Wir betreuen vor allem das Jüdische Alters heim<br />

in Arad das Kinder- und Jugendzentrum in Oradea. Aber fahren auch zu den<br />

Gemeinden in Cluj Napoca, Timisoara, Brasov, Gheorgheni, Iasi, Piatra Neamt,<br />

Tirgu Mures und viele andere.“ Tamara Huber-Huber sorgt sich derzeit be -<br />

sonders um Frau mehler in Vatra Dornei, sie ist die Präsidentin der jüdischen<br />

Gemeinde vorort, die schwer krank ist und diverse Behandlungen<br />

braucht. „Für sie sowie zwei weitere Familien sammeln wir Geld, da sie dringend<br />

ärztliche Behandlung benötigen“, so Tamara Huber-Huber.<br />

Derzeit erhält „Hilfe und Hoffnung“ die größte finanzielle Unter stüt zung<br />

aus Finnland von einem humanitären Verein, doch private Spenden<br />

kom men auch aus Österreich. „Einige ehrenamtliche Helfer aus Finnland un -<br />

terstützen unsere Arbeit weiterhin tatkräftig und bleiben sogar mehrere Wo chen<br />

und Monate in <strong>Wien</strong>, um zu helfen.“ Benötigt werden hauptsächlich medi -<br />

ka mente, Lebensmittel und Hygieneartikel.<br />

Die Suche nach einem neuen Vereinslokal ist zurzeit die Hauptsorge von<br />

Tamara, denn das magazin in der Schüttelstraße muss aufgegeben werden.<br />

„Das Lokal sollte gut gelegen sein, damit uns die Spender leicht erreichen<br />

können. So um die 70m², ebenerdig, mit leichter Zufahrt für das Lieferauto,“<br />

wünscht sich Tamara Huber-Huber, die dieses Jahr in Tirgu mures den<br />

Seder gefeiert hat. An jenem Ort und bei der Gemeinde, wo ihre Eltern<br />

letztes Jahr nicht mehr angekommen sind.<br />

Adalbert Huber-Huber<br />

beim Ausladen von<br />

Hilfsgütern im Hof des<br />

Gemeinde zentrums<br />

in Oradea<br />

Eeva-Elisheva Huber-Huber<br />

beim Besuch eines Ehepaars<br />

in Oradea, der sie Unter -<br />

stützung gebracht hat.<br />

<strong>April</strong> <strong>2009</strong> - Nissan/Ijar 5769 37

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!