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April 2009 als pdf herunterladen - Israelitische Kultusgemeinde Wien

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Räumungstermin zu übergeben. Ihr<br />

erspart es Ärger – und den Betroffe -<br />

nen Kosten. Denn die Rechnung für<br />

die bei einer Zwangsräumung anfallenden<br />

Kosten hat der mieter zu<br />

begleichen.<br />

Aktuell konstatiert Schabel: „Wir<br />

sehen natürlich die wirtschaftliche Ent -<br />

wicklung – für viele Mieter wird es zu neh -<br />

mend schwieriger, die Miete zu bezahlen.“<br />

Das sei eine schwierige Situation,<br />

denn: „Auch in der Gemeinde steigen die<br />

Ausgaben, beispielsweise im Sozialbe reich.<br />

Und die Immobilieneinnahmen finanzieren<br />

hier quer.“ Schabel betont daher:<br />

„Wir können nicht die Aufgaben des So zi -<br />

alamts ersetzen.“ Beratung hinsichtlich<br />

der möglichkeit, von der IKG oder<br />

anderen Stellen, etwa der Gemeinde<br />

<strong>Wien</strong>, unterstützt zu werden, biete<br />

aber für Gemeindemitglieder das<br />

psychosoziale Zentrum ESRA an.<br />

Zum Thema Forderungsmanagement<br />

meint Schabel noch: dieses sei „wie<br />

Staub wischen: es fällt erst dann auf, wenn<br />

es nicht gemacht wird“. Ent spre chend<br />

sei die Anzahl der offenen Rech nun -<br />

gen, denen mit einer mahnung zu be -<br />

gegnen ist, auch immer nach der Rück -<br />

kehr aus einem Urlaub am höchsten.<br />

Als Schnittstelle nach außen fungiert<br />

Schabel beispielsweise bei großen<br />

Verträgen, die von Rechtsanwälten be -<br />

ziehungsweise Notaren ausgearbeitet<br />

werden. Die IKG-Hausjuristin küm-<br />

IN EIGENER SACHE • HINTER DEN KULISSEN<br />

mert sich dabei um die Bereitstellung<br />

der nötigen Unterlagen und ist erste<br />

Ansprechpartnerin für die externen Ju -<br />

risten. Eng zusammen arbeitet Scha bel<br />

auch mit Notaren, wenn es um Grund -<br />

buchseintragungen geht. Im Ge gen -<br />

satz zu ihr <strong>als</strong> Nicht-Anwältin kann<br />

der Notar solche Eintragungen via<br />

elektronischem Rechtsverkehr beantragen.<br />

„Und das beschleunigt die Sache<br />

sehr.“ Schriftliche Anträge würden<br />

manchmal einen monat oder länger<br />

liegen bleiben, elektronisch sei die<br />

Sache oft in ein paar Tagen erledigt.<br />

Nach innen ist Schabel in erster Linie<br />

beratend tätig. Damit solle vermieden<br />

werden, „dass wir uns selbst Probleme<br />

machen“ – vergleichbar etwa mit der<br />

Prävention im Bereich Gesundheit.<br />

Die Bandbreite von Schabels Exper -<br />

tise reicht hier vom Abklären einzelner<br />

Formulierungen, etwa in Förder an -<br />

trä gen, über die Gestaltung interner<br />

Vertragstexte wie beispielsweise eine<br />

Datenschutzerklärung oder eine Zu -<br />

satzklausel zu einem mietvertrag bis<br />

hin zum Prüfen von Verträgen, die<br />

von außen kommen. „Das kann zum<br />

Beispiel ein neues Kopiergerät sein, das<br />

wir kaufen oder leasen – auch das landet<br />

dann bei mir.“<br />

Die Juristin schätzt an ihrer Aufgabe<br />

in der IKG vor allem die Vielfäl tig -<br />

keit, „alle Lebensbereiche werden abgedeckt<br />

– vom Kindergarten bis zum Be -<br />

gräbnis“. Die Gesprächspartner seien<br />

dabei so unterschiedlich wie ihre Stim -<br />

mungen. „Die Kommunikation mit An -<br />

ge hörigen, die gerade einen Toten zu be -<br />

kla gen haben, verläuft natürlich anders<br />

<strong>als</strong> mit einem säumigen Mieter.“<br />

Auch die interne Kommunikation<br />

und Zusammenarbeit liegt Schabel<br />

sehr am Herzen, denn „<strong>als</strong> Ein-Frau-<br />

Abteilung könnte ich das vielfältige und<br />

umfassende Tätigkeitsgebiet der Rechts -<br />

ab teilung alleine niem<strong>als</strong> abdecken, wenn<br />

mich nicht alle Abteilungen so gut unterstützen<br />

würden“. Und dafür möchte<br />

sie sich bei dieser Gelegenheit „bei allen<br />

Kolleginnen und Kollegen bedanken“.<br />

zur Person<br />

dr. Bettina schabel, geb. 1977 in<br />

Niederösterreich, studierte nach<br />

der matura katholische Theologie<br />

und Germanistik, sattelte nach ei -<br />

ni gen Semestern jedoch auf Rechts -<br />

wissenschaften um.<br />

Nach dem Gerichtsjahr 2003/04<br />

war sie zunächst in einer Rechts -<br />

an waltskanzlei mit den Schwer -<br />

punkten miet- und Arbeitsrecht<br />

tätig, beendete parallel dazu ihr<br />

Doktoratsstudium und begann<br />

schließlich im Oktober 2007 für die<br />

IKG zu arbeiten.<br />

Schabel ist verheiratet, interessiert<br />

sich für Literatur und Kino und<br />

beschreibt sich <strong>als</strong> „überzeugten<br />

Stadtmensch“.<br />

<strong>April</strong> <strong>2009</strong> - Nissan/Ijar 5769 5

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