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atw - International Journal for Nuclear Power | 1.2024

Rückbau und Abfallbehandlung

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Decommissioning and Waste Management<br />

29<br />

Laserparameter<br />

Mittlere Leistung<br />

auf der Oberfläche<br />

P m<br />

91 W<br />

Für ein zweifaches Scannen der Oberfläche (eine<br />

Auf- und Abwärtsbewegung des gescannten Laserstrahls<br />

über ein und dieselbe Fläche) wurde die<br />

Abtragstiefe bestimmt.<br />

Pulsspitzenleistung<br />

bei 12 kHz<br />

P max<br />

110 kW<br />

Pulsfolgefrequenz f P 12 kHz<br />

Scanfrequenz f S 50 Hz<br />

Scanbreite d s 60 mm<br />

Tab. 1.<br />

Den Ergebnissen zugrunde liegende Laserparameter<br />

(30 mm) und einer Vorschubgeschwindigkeit<br />

(10 mm‧s -1 ), die eine hundertprozentige Ab deckung<br />

der Fläche mit Laserpulsen darstellt, durchgeführt.<br />

Die Bestimmung des Dekontaminationsgrads<br />

D D als Verhältnis der aufgebrachten Aktivität<br />

A b und der Aktivität nach der Bear beitung A a<br />

wurde über die Formel<br />

ermittelt.<br />

Im Unterschied zu den im Kontrollbereich stattgefundenen<br />

Arbeiten musste der Laserstrahl über<br />

ein Fenster in eine Box, in der sich die zu dekontaminierende<br />

Probe befand, eingekoppelt werden,<br />

um eine Kontamination der Umgebung zu verhindern<br />

(Abbildung 1).<br />

Abb. 2.<br />

Abtragstiefe nach zweifachem Scannen der Oberflächen mit Laserstrahlung<br />

In Abbildung 2 ist das Ergebnis als Mittelwert<br />

über 10 Versuche grafisch aufbereitet. Die Abtragstiefe<br />

beträgt bei den blanken metallischen Oberflächen<br />

zwischen 140 und 450 nm, bei Lackschichten<br />

rund 40 µm. Die Abtragstiefe bei oxidierten<br />

Oberflächen konnte messtechnisch nicht erfasst<br />

werden, da sie um Potenzen geringer als die Rauigkeit<br />

der Oberfläche war (R a ≈ 13 µm).<br />

Edelstahl<br />

Baustahl<br />

BS<br />

verzinkt<br />

BS<br />

oxidiert<br />

BS<br />

lackiert<br />

Co-60 90 68 98 93 99<br />

Cs-137 100 99 99 97 100<br />

Sr-85 90 94 94 97 100<br />

Am-241 90 93 93 99 100<br />

Tab. 2.<br />

Erreichter Dekontaminationsgrad in % im Labormaßstab nach zwei Scans<br />

In Tabelle 2 sind die im Labormaßstab mit der<br />

Arbeitsbox erreichten Dekontaminationsgrade<br />

nach zweifachem Scannen der Oberfläche dargestellt.<br />

Eine Steigerung des Dekontaminationsgrades<br />

war durch eine Wiederholung der Bearbeitung<br />

möglich. Diese Ergebnisse konnten unter<br />

realen Bedingungen, ohne Arbeitsbox, deutlich<br />

übertroffen werden (siehe 5.4).<br />

Abb. 1.<br />

Versuchsaufbau zum Abtrag von Radionukliden<br />

auf Metalloberflächen im Labormaßstab<br />

Das Absaugen der Abtragsprodukte erfolgte quer<br />

zur Probenoberfläche (80 Nl‧min -1 ); für das Auffangen<br />

stand ein Zwei-Filter-System (Vorfilter:<br />

PALL Corp., 2500 Quat Partikelgröße 300 nm,<br />

Abscheidegrad 99,98 %; Hauptfilter: FST GmbH,<br />

EFST-XXN, Partikelgröße 10 nm, Abscheidegrad<br />

99,9995 %) zur Verfügung. Die Auswahl der Filter<br />

basiert auf Analysen der Partikelgrößenverteilung<br />

der Abtragsprodukte [20] .<br />

4 Genehmigungsverfahren<br />

Infolge der hier durchgeführten Vorversuche<br />

konnte die KTE die Beantragung zur Einführung<br />

dieser Laserabtragtechnologie vornehmen. Mit<br />

dem langwierigen und teils zähen Änderungsvorhaben<br />

WAK-2021-007 konnte erstmals in<br />

Deutschland die Freigabe für die laserbasierte<br />

Dekontamination in einer kerntechnischen Anlage<br />

erzielt werden.<br />

Bei dem Vorhaben handelt es sich um ein Modellvorhaben<br />

mit begrenzter zeitlicher Dauer, beschränkter<br />

Radioaktivität sowie mit der örtlichen<br />

Vol. 69 (2024)

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