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atw - International Journal for Nuclear Power | 1.2024

Rückbau und Abfallbehandlung

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Report<br />

87<br />

Behälter öffnung vorgesehen?“ einem Thema, das<br />

in der Öffentlichkeit, auch der Fachöffentlichkeit<br />

häufig im Zusammenhang mit der verlängerten<br />

Zwischen lagerung angesprochen wird.<br />

Stuke berichtet zunächst, dass es in der Vergangenheit<br />

bereits Öffnungen von Behältern<br />

für bestrahlte Brenn elemente gegeben habe, in<br />

Deutschland, den Vereinigten Staaten und Japan<br />

zur Demonstration der Trockenlagerung. In<br />

Deutschland habe dies von 1982 bis 1984, in den<br />

USA von 1985 bis 1999 stattgefunden. Es seien<br />

verschiedene Behälter typen geöffnet worden und<br />

man habe keine Gasfreisetzung sowie eine<br />

einwandfreie Behälter- und Dichtungsintegrität<br />

feststellen können. Ein aktuelles Forschungsprogramm<br />

mit Behälter öffnung werde in den USA<br />

vom Department of Energy und dem Electric<br />

<strong>Power</strong> Research Institute (EPRI) durchgeführt,<br />

mit Einlagerung 2017 und vorgesehener Öffnung<br />

2027. Es sollen dabei einzelne Stäbe gezogen<br />

und zerstörenden Prüfungen der Hüllrohre und<br />

der Brennstoff tabletten unterzogen werden. In<br />

Japan seien Versuche am Standort Fukushima<br />

Daiichi mit Beladung im Becken 1995 und Inspektionen<br />

2000, 2005 und 2011 nach dem Tsunami<br />

durchgeführt worden. Auch hier habe es –<br />

einschließlich nach Flutung des Zwischenlagergebäudes<br />

durch den Tsunami – keine Auffälligkeiten<br />

gegeben.<br />

Stuke hält fest, dass es in Deutschland ver schiedene<br />

Inventare, DWR- und SWR-Brennelemente, unterschiedliche<br />

Hüllrohrmaterialien und Abbrandhistorien<br />

gebe, so dass bei einem Prüfprogramm<br />

eine große Zahl von Behältern geöffnet werden<br />

müsse. Kein Behälter sei älter als 40 Jahre, so dass<br />

mit einer Öffnung nur die aktuellen Nachweise<br />

bestätigt werden könnten. Darüber hinaus seien<br />

bloße Sichtkontrollen nicht ausreichend, um das<br />

Materialverhalten zu kontrollieren. Es wäre also<br />

eine kerntechnische Groß<strong>for</strong>schungseinrichtung<br />

notwendig, um Behälter zu öffnen und zerstörende<br />

Untersuchungen am Inventar durchführen zu<br />

können sowie die Abfallkonditionierung zu<br />

gewährleisten. Diese müsste erst errichtet werden.<br />

Die Hochabbrand-Brennelemente würden zudem<br />

erst seit ca. 20 Jahren in Behälter eingelagert.<br />

Daher seien andere Forschungsvorhaben zur<br />

Untersuchung der Einhaltung der Schutzziele<br />

effizienter.<br />

Stuke nennt hier als Beispiel das Programm LEDA<br />

(Long-Term Experimental Dry Storage Analysis),<br />

bei dem Experimente zum Hüllrohrverhalten<br />

unter Bedingungen der verlängerten Zwischenlagerung<br />

durchgeführt und Modelle zu seiner<br />

Vorhersage abgeleitet werden, wie bereits von<br />

einem Vorredner erwähnt. Dabei stünden insbesondere<br />

hohe Abbrände über 55 GWd/tSW und<br />

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Vol. 69 (2024)

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