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atw - International Journal for Nuclear Power | 1.2024

Rückbau und Abfallbehandlung

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Decommissioning and Waste Management<br />

41<br />

Abb. 6.<br />

Poster zu den ersten sechs<br />

Arbeitsgruppen<br />

Konzeption und Test<br />

Diese beiden Projektphasen<br />

liefen nicht nacheinander<br />

ab, sondern zu<br />

vielen verschiedenen<br />

Themen wurden insgesamt<br />

zwölf Arbeitsgruppen<br />

vom Projektteam<br />

beauftragt, die jeweils<br />

Soll­ Konzepte erarbeitet,<br />

erprobt, manchmal verworfen<br />

oder verbessert<br />

und letztlich dem Projektteam<br />

oder – bei gravierenden<br />

Entscheidungen<br />

– dem Lenkungsausschuss<br />

zur Entscheidung<br />

vor gelegt haben.<br />

Umsetzung<br />

Viele der umgesetzten Soll-Konzepte betreffen<br />

die Kommunikation und Zusammenarbeit:<br />

Wöchentliche Koordinierungsgespräche zwischen<br />

Demontage, Betrieb und Instandhaltung, tägliche<br />

Kurzbesprechungen zwischen Demontage und<br />

Strahlenschutz und morgendliche Abstimmung<br />

des aktuellen Tages wurden beispielsweise eingeführt,<br />

um einen reibungsloseren Ablauf zu erreichen,<br />

gegenseitiges Unterstützen zu organisieren<br />

und mehr Transparenz über das Geschehen in<br />

der Anlage zu bekommen. Diese Optimierungen<br />

konnten ohne großen Aufwand etabliert werden.<br />

Eine ganz wesentliche Änderung betrifft aber die<br />

grundsätzliche Arbeitsweise: Der Rückbau des<br />

AVR, der selbstverständlich in einzelne Vorhaben<br />

gegliedert ist, wird seit dem AWiR-Projekt in Teilprojekten<br />

organsiert. Jedes Teilprojekt wird von<br />

einem Planer oder einer Planerin geleitet und von<br />

der Vorhabenanzeige bis zum Abschluss verantwortlich<br />

betreut. Zu jedem Teilprojekt sind (sofern<br />

benötigt) Mitarbeitende aus dem Betrieb, der<br />

Instandhaltung, der Demontage und dem Strahlenschutz<br />

fest zugeordnet. Diese projektorientierte<br />

Arbeitsweise ist über Monate in der Arbeitsgruppe<br />

„Zuständigkeiten“ in unterschiedlichen Varianten<br />

erprobt worden. In Kombination mit der optimierten<br />

Regelkommunikation wurde auch das<br />

Organigramm und damit auch Stellenbeschreibungen<br />

und Stellenbewertungen überarbeitet, benötigte<br />

Kapazitäten neu definiert, Qualifizierungs-Pläne<br />

erstellt und mit deren Umsetzung begonnen.<br />

Abschluss<br />

Zum Abschluss des Projektes wurde erneut eine<br />

Befragung der Belegschaft durchgeführt, insbesondere<br />

um eines der gesteckten Ziele bewerten zu<br />

können. Ein Lessons-Learned- Workshop im Projektteam,<br />

eine Abschlussveranstaltung mit allen<br />

AVR-Beschäftigten sowie eine letzte Sitzung des<br />

Lenkungsausschuss bildeten den <strong>for</strong>malen Abschluss<br />

des Projekts, gefolgt von einem gemeinsamen<br />

Grillfest für die gesamte Belegschaft des AVR.<br />

Neue Arbeitsweise und<br />

zukunftsfähiges Organigramm<br />

Neben einer <strong>for</strong>mal nicht sichtbaren Veränderung<br />

des „Mindsets“ der Mitarbeitenden, die in der<br />

täglichen Zusammenarbeit über die ehemaligen<br />

Organisationsgrenzen hinweg spürbar ist, wurde<br />

die Arbeit in Teilprojekten etabliert (siehe Abbildung<br />

7):<br />

Direkt dem Leiter „AVR-Rückbauprojekt“ zugeordnet<br />

sind die „aktiven“ Teilprojekte mit jeweils<br />

einer Teilprojektleitung. Je nach Art, Umfang und<br />

Komplexität gibt es zu jedem dieser Teilprojekte<br />

ein darauf zugeschnittenes Team, dem je nach<br />

Er<strong>for</strong>dernis, notwendigem Knowhow und freien<br />

Kapazitäten, Mitarbeitende aus den verschiedenen<br />

Gruppen und Teams zugeordnet werden.<br />

Die TP-Leitenden sind in der Regel Mitglieder des<br />

Planungsteams, die bis zum Abschluss des Teilprojektes<br />

Verantwortung für das TP übernehmen.<br />

Früher war es so, dass mit der Genehmigung der<br />

Vorhabensanzeige der Job der Planenden abgeschlossen<br />

war und die Umsetzung der Planung<br />

durch Andere erfolgte. Die daraus resultierenden<br />

Effekte haben wir in der Ausgangslage schon<br />

beschrieben.<br />

Es ist durchaus so, dass sowohl die TP-Leitenden als<br />

auch die Mitglieder im TP in der Regel in mehreren<br />

Teilprojekten arbeiten, was die Kom plexität der<br />

Steuerung erhöht. Dafür sind aber innerhalb der<br />

Teilprojekte Schnittstellen weitgehend eliminiert.<br />

Während in Abbildung 7 die Arbeitsweise dargestellt<br />

ist, zeigt Abbildung 8 das neue Organigramm,<br />

das die gewünschte Arbeitsweise möglichst<br />

gut unterstützen soll, aber nicht ohne<br />

Zuordnung von Mitarbeitenden zu Organisationseinheiten<br />

und Führungskräften auskommt.<br />

Zunächst ganz wichtig: Es gibt nur noch eine Abteilung<br />

und auch nur noch einen Abteilungsleiter.<br />

Faktisch war das wegen der Personalunion zwar<br />

schon vorher so, aber das Organigramm teilte sich<br />

eben auch darunter in zwei (mehr oder weniger<br />

stark) konkurrierende Zweige.<br />

Die Teilprojekt-Leitendenden sind disziplinarisch<br />

direkt dem Abteilungsleiter zugeordnet. Neben<br />

dem Abteilungsleiter wird wegen der eben genannten<br />

Komplexität eine weitere Instanz benötigt, die<br />

sich um TP-übergreifende Fragestellungen kümmert:<br />

Der Projektkoordinator. Insbesondere der<br />

Blick auf das gesamte Rückbauprojekt, aber auch<br />

Vol. 69 (2024)

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