atw - International Journal for Nuclear Power | 1.2024
Rückbau und Abfallbehandlung
Rückbau und Abfallbehandlung
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Decommissioning and Waste Management<br />
Tc-99m hat eine Halbwertzeit von 6,01 Stunden. Es<br />
geht unter Aussendung eines sehr gut messbaren<br />
Gamma-Signals bei 141 keV in das Tochternuklid<br />
Tc-99 über (Halbwertzeit Tc-99: 210000 Jahre) 3 . In<br />
der Diagnostik wird das Tc-99m über das Gamma-<br />
Signal im behandelten Patienten gemessen, und es<br />
klingt mit der Halbwertzeit von 6,01 Stunden sehr<br />
schnell ab. In Abbildung 1 ist dargestellt, wie aus<br />
anfänglich eingesetzten 10 Millionen Bq Tc-99m<br />
nach sieben Tagen 0,3 Bq des Tochternuklids Tc-99<br />
entstanden sind.<br />
5 Technische Anwendung<br />
Zu Beginn der Prozesskontrolle wird die Aerosolquelle<br />
mit Tc-99m dotiert/markiert. Im skizzierten<br />
Beispiel in Abbildung 3 sind es Probenober flächen,<br />
die abrasiv behandelt werden. Zur Dotierung/<br />
Tracerung werden 10 +08 Bq Tc-99m eingesetzt.<br />
Die einzelnen Vorbereitungsschritte sind in Abbildung<br />
2 skizziert. Zu Beginn, während der Durchführung<br />
und nach deren Abschluss werden die<br />
relevanten Systeme beprobt, die Tc-99m-Aktivitäten<br />
werden bestimmt. Die Bestimmung der Tc-99m-<br />
Konzentrationen erfolgt typischerweise mit entsprechenden<br />
Gamma-sensitiven Messsystemen<br />
(Spektrometern, Zählern), welche die 141-keV-Linie<br />
des Tc-99m empfindlich genug erfassen können.<br />
Die Messergebnisse werden zur Auswertung<br />
Zerfallszeit-korrigiert (Bezugsdatum und -zeit).<br />
Diese messtechnische Verfolgung findet in einem<br />
Kontrollbereich statt. Sieben Tage nach Beginn<br />
der Untersuchungen ist das eingesetzte Tc-99m<br />
„zerfallen“ zu Tc-99; alle Komponenten, Anlagenteile,<br />
Materialien und Räumlichkeiten, die zu<br />
Beginn mit Tc-99m in Kontakt kamen, zeigen keine<br />
Aktivitätskontaminationen mehr, und die verbleibenden<br />
0,3 Bq Tc99 liegen von Aktivitätsniveau<br />
her unterhalb der Freigrenzen für die uneingeschränkte<br />
Freigabe von festen und flüssigen<br />
Stoffen 4 .<br />
Nach einer entsprechenden Wartezeit (Tc-99m<br />
Abkling-Fenster) ist das Tc-99m vollständig zerfallen.<br />
Die zuvor mit Tc-99m beaufschlagten Systeme,<br />
Komponenten, Räumlichkeiten (= Kontrollbereich)<br />
und auch die bei der Durchführung<br />
entstandenen Abfälle (Putztücher, -papiere, Schutzanzüge,<br />
-masken) sind dann wieder Tc-99m-frei.<br />
Sie können entsprechend unter Berücksichtigung<br />
der geltenden Regelwerke (StrlSchV) freigegeben<br />
werden.<br />
Abb. 2.<br />
In dieser Abbildung beschreibt eine prinzipielle Vorgehensweise. Die vorbereitenden Schritte (1) können<br />
vor Tc-99m-Zugabe inaktiv spezifiziert werden. Die Überprüfung der Tc-99m-Verteilung ist optional.<br />
3 Karlsruher Nuklidkarte, 7. Auflage 2006<br />
4 StrlSchV, Anlage 4, Tabelle 1 „Freigrenzen, Freigabewerte für verschiedene Freigabearten, Werte für hochradioaktive Strahlenquellen,<br />
Werte der Oberflächenkontamination“<br />
Ausgabe 1 › Januar