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atw - International Journal for Nuclear Power | 1.2024

Rückbau und Abfallbehandlung

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<br />

Education and Training<br />

Die Heraus<strong>for</strong>derung des Wissenstransfers<br />

in der Kerntechnik<br />

Mit der steigenden Anzahl an neuen Mitarbeitenden<br />

in der Kerntechnik wird gleichzeitig in<br />

wenigen Jahren ein Großteil der Kompetenzträger<br />

in den Ruhestand treten. Dieser gegenläufige Effekt<br />

macht deutlich, wie wichtig es ist, eine gute Strategie<br />

im Hinblick auf den Wissenstransfer zu haben,<br />

da die Zeit für den Transfer endlich und irreversible<br />

ist. Die Not ist also groß, den Übergang so<br />

zu gestalten, dass er nachhaltig und effizient ist,<br />

damit die Kernkompetenzen (Company Value) bestmöglich<br />

erhalten und weitergegeben werden.<br />

Folgende Trans<strong>for</strong>mationsaspekte erschienen uns<br />

wichtig und wurden näher betrachtet:<br />

Generation Z: Die Bedürfnisse, hinsichtlich der<br />

Art der Lernumgebung, unterscheidet sich heute<br />

grundlegend von den bisherigen Lernmethoden<br />

vorheriger Generationen (X & Y). Wo große Seminarräume<br />

in noblen Hotels unterschwellig noch als<br />

Statussymbol galten und ein 8-stündiges Seminar<br />

mit Frontalunterricht und unzähligen Folien alternativlos<br />

waren, sind heute digitale On-Demand<br />

Medien, interaktive Methoden und soziale Elemente<br />

angesagt. Dabei haben zweifelsfrei die sozialen<br />

Medien wie Facebook, Instagram und TikTok Einfluss<br />

auf die Aufmerksamkeitspanne genommen<br />

(Nicholas 2020). Waren es früher noch lange Vorträge<br />

oder Seminarreihen, Spielfilme in Überlänge<br />

oder Romane mit mehreren hundert Seiten, so sind<br />

es heute Mini-Serien, YouTube-Tutorials und digitale<br />

Master-Classes – online versteht sich. Schon<br />

hier sieht man die Diskrepanz zwischen den Generationen<br />

bzw. den Methoden wie Wissen vermittelt<br />

wurde bzw. wird. Unternehmen tun gut daran<br />

eine Methode zu entwickeln, die die Empfänger<br />

(GenZ) akzeptieren und konsumieren möchten.<br />

Eine „ unattraktive“ Methode Wissen zu transferieren,<br />

führt bei der Generation Z häufig nicht zum<br />

gewünschten Erfolg. Selbstverständlich sind nicht<br />

alle Mitglieder der Generation Z gleich und es gibt<br />

individuelle Unterschiede in der Nutzung digitaler<br />

Medien. Dennoch ist die grundsätzliche Affinität<br />

zu digitalen Medien bei der Generation Z deutlich<br />

erkennbar. Ein akzeptierter Trend zurück zum<br />

analogen Frontalunterricht mit monologen Vortragstechniken<br />

ist daher nicht zu erwarten.<br />

Die folgende Abbildung (Ab bildung 2) zeigt Unterschiede<br />

beider Generationen (X, Z) hinsichtlich der<br />

gewohnten Lernmethoden. Diese Unterschiede machen<br />

schnell deutlich, welche Veränderungen in<br />

der Lernumgebung in den letzten Jahrzehnten eingetreten<br />

sind.<br />

Digitalisierung: Die Generation Z ist mit digitalen<br />

Technologien aufgewachsen und nutzt diese intensiv<br />

für das Lernen. Spätestens Corona hat der analogen<br />

Wissensvermittlung in Sachen digitaler<br />

Kommunikation, Kollaboration und Vermittlung<br />

von Wissen an Rang abgelaufen. Die heutige Generation<br />

bevorzugt den Zugriff auf In<strong>for</strong>mationen<br />

über Online-Platt<strong>for</strong>men, Websites, E-Books/<br />

(Grous 2022)<br />

Videos und andere digitale Ressourcen.<br />

Da kerntechnisches Wissen komplex und vielfältig<br />

ist, werden aufgrund der Fülle an In<strong>for</strong>mationen<br />

kurze und prägnante Lerninhalte bevorzugt. Die<br />

Tendenz geht dahin, dass In<strong>for</strong>mationen in kurzen<br />

Lerneinheiten aufgenommen werden, zum Beispiel<br />

in Form von E-Learning Videos, Podcasts,<br />

Infografiken oder zusammengefassten Kurztexten;<br />

neudeutsch: Nugget-Learning.<br />

Flexibilität und On-Demand-Zugang: Flexibilität<br />

und die Möglichkeit, jederzeit und überall zu<br />

Arbeiten und dabei auf Lerninhalte zurückgreifen<br />

zu können, hat einen hohen Wert. (Grous 2022) Wa r u m?<br />

Weil bei On-Demand-Lernangeboten jeder sein<br />

eigenes Tempo und Intensität bestimmen und<br />

Inhalte wiederholen kann. Diese Form erhöht die<br />

Aufnahme von Wissen und schafft gleichzeitig ein<br />

tieferes Verständnis für die Materie. Gerade in der<br />

Abb. 2.<br />

Unterschiedliche Lernmethoden der Generationen X & Z.<br />

Ausgabe 1 › Januar

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