Old Master Paintings Part 1
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LEONARDO COCCORANTE,
1680 NEAPEL – UM 1750, ZUG.
Coccorante war ein bedeutender Vertreter der Ruinenlandschaft
bzw. der Ruinencapricci. Seine Werke unterscheiden
sich jedoch stilistisch entschieden von den
römischen Malern wie Ricci oder Piranesi, denn Coccorante
wirkte weit früher, und steht damit eigentlich
am Beginn dieses Genres. Er studierte zunächst in
Neapel unter Nicola Carissa und dem Flamen Jan Frans
van Bloemen (1662-1749), war dann Mitarbeiter von
Viviano Codazzi. Zusammen mit Angelo Maria Costa
(1670-1721) wandte er sich allerdings den bühnenbildartigen
Capricci zu, die damals europaweit sehr
gefragt waren. Das Studium schloss er bei Gabriele
Richiardelli ab. Bald zählte er zu den erfolgreichsten
Malern dieses Genres in seiner Heimatstadt. Zahlreiche
Werke seiner Hand, die sich in Neapolitanischen
Sammlungen finden, bestätigen dies. Erstmals
hat Oreste Ferrari (1954) und dann Sergio Ortolani
(1970) auf die Bedeutung des Malers hingewiesen.
Zudem wurde er weithin bekannt und gewürdigt durch
die Ausstellung der Neapolitanischen Malerei des Settecento
1979 und die darauf folgenden Erkenntnisse
von Nicola Spinosa und Leonardo di Mauro. Was den
Erfolg Coccorantes betrifft, so wissen wir, dass er im
Künstlerkreis für Carlo di Borbone, König beider Sizilien
wirkte, so etwa für Dekorationen im Palazzo Reale di
Caserta, anlässlich der Vermählung Karls VII mit Maria
Amalia von Sachsen, 1738. Darüber hinaus sind zahlreiche
seiner Werke nach Frankreich, Spanien und
England gegangen, wie beispielsweise in öffentliche
Sammlungen: Museo Regionale Agostino Pepoli (Trapani),
Pinacoteca del Castello Sforzesco (Mailand),
Louvre, Musée départemental de l‘Oise (Beauvais),
Museum Grenoble, The Lowe Art Museum (Coral
Gables, Florida), sowie Honolulu Museum of Art.
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