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Old Master Paintings Part 1

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APOLLONIO FACCHINETTI,

AUCH GENANNT „DOMENICHINI“,

TÄTIG 1740 – UM 1770

Facchinetti, nach dem Vornamen seines Vaters Domenico

(1669-1743) auch Domenichini genannt, war ehemals

als „Meister der Fondazione Langmatt“ bekannt

geworden. Dreizehn Veduten der Langmatt-Stiftung

in Baden haben nach Vorschlag von Dario Succi zu

einer Benennung des Malers geführt. Sein Name wurde

ent deckt durch die Korrespondenz zwischen dem

britischen Minister Sir John Strange und dem venezianischen

Gemäldeagenten Maria Sasso. Als Vedutist

widmete sich Apollonio wohl ausschließlich der Stadt

Venedig. Vermutlich war er ein Schüler Carlevaris

(1663/65-1729/31), Francesco Albottos (1721/22-1757),

oder Michele Giovanni Marieschis (1696/1710-1743).

Der Zeitraum zwischen 1740 und 1750, in dem Giovanni

Antonio Canal, genannt „Canaletto“ (1697-1768) sich

in England aufhielt, kam Apollonio zugute, war er nun,

bei den Reisenden der Grand Tour mit seinen Veduten

äußerst beliebt. Bei etlichen Ausstellungen wurde die

Anerkennung der im Stilvergleich stehenden Werke

an Apollonio immer präziser.

DER CANAL GRANDE MIT DEM PALAZZO

MORO LIN

Öl auf Leinwand. Doubliert.

73,5 x 109,5 cm.

In vergoldetem, ornamental verzierten Rahmen.

Beigegeben ein Gutachten von Dario Succi, Gorizia, in

Kopie.

Von leicht erhöhtem Standpunkt fällt der Blick über

den mit zahlreichen Gondeln befahrenen Canal Grande

auf das bebaute Ufer mit dem massiven Bau des

Palazzo Moro Lin in der Mitte unter hohem blauen

Himmel mit großen Wolkenformationen. Dieser Bau ist

auch als „Palazzo delle tredici Finestre“ (der dreizehn

Fenster) bekannt und wurde 1670 von dem Toskaner

Sebastiano Mazzoni für den Maler Pietro Liberi errichtet.

Das Dachgeschoss wurde zwischen 1686 und 1703

angebaut. Mehrere Gebäude, teils mit rötlicher Fassade,

schließen an den Palazzo an. Im Hintergrund rechts

ist die Kirche Santa Maria della Carità mit ihren Glockenturm

zu sehen, der im Februar 1743, dem ante quem

des Gemäldes, einstürzte. Das Gemälde vereint eine

sichere perspektivische Anordnung, eine wirkungsvolle

Wiedergabe der architektonischen Elemente und

harmonische Farbtöne. Die Figuren auf den Booten

tragen dazu bei, die Komposition zu beleben und ein

Gefühl von räumlicher Tiefe zu vermitteln. Diese Ve nedig­

Ansicht, die vor 1743 entstanden sein wird, zeigt

eine Schaffenszeit des Künstlers, die durch zurückhaltende

Leuchtkraft mit besonderer Herausarbeitung

der Hell­ Dunkel-Passagen gekennzeichnet ist.

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