Four Essays on University Economics - KOPS - Universität Konstanz

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Determinanten des beruflichen Erfolgs verändert haben können, habe ich Regressionen für die verschiedenen Kohorten, die nach dem Jahr des Abschlusses gebildet sind, durchgeführt. Die Regressionsergebnisse, die in Tabelle 4.12 im Anhang dargestellt sind, deuten darauf hin, dass Absolventinnen der Abschlussjahrgänge 1984-1996 und 2002-2006 nicht signifikant länger nach ihrer ersten Stelle gesucht haben als ihre männlichen Kollegen. Nur für die Gruppe der Absolven- ten, die ihren Abschluss zwischen 1997 und 2001 gemacht haben, ist eine signifikant kürzere Suchdauer der männlichen Absolventen zu verzeichnen. Praktika und Stellen als Wissenschaftliche Hilfskraft – aber auch ehrenamtliches Engagement – haben erst für Absolventen der Kohorten 1997-2001 und 2002-2006 signifikante Auswirkungen auf die Suchdauer. Im Gegensatz zu den Absolventen früherer Jahrgänge haben Absolventen dieser Kohorten mit besseren EDV Kenntnissen aber nicht signifikant schneller eine Stelle gefunden. EDV Kenntnisse sind heutzutage wohl weiter verbreitet und werden oft als selbstverständlich vorausgesetzt. Bessere Abschlussnoten und eine auf eine bestimmte Region fokussierte Stellensuche haben die Suchdauer von Absolventen fast aller Kohorten signifikant verkürzt. Die Schätzergebnisse in Tabelle 4.1 (1) deuten darauf hin, dass die Abiturnote keinen signifikanten Einfluss auf die Dauer der Stellensuche hat. In Deutschland wird aufgrund des föderalen Schulsystems häufig darüber diskutiert, ob Abiturabschlüsse der unter- schiedlichen Bundesländer qualitativ gleichwertig und die Abiturnoten über Bundeslän- dergrenzen hinweg vergleichbar sind. Insbesondere die Bundesländer Baden-Württemberg und Bayern stehen in dem Ruf, anspruchsvolle Schulsysteme zu haben. In der Befragung wurde auch das Bundesland, in dem die Absolventen ihr Abitur gemacht haben, erfragt. Die meisten Absolventen kommen aus den Bundesländern Baden-Württemberg, Bayern und Nordrhein-Westfalen. Wenn das Bundesland, in dem das Abitur gemacht wurde, in die Regression über die Suchdauer einbezogen wird (siehe Tabelle 4.1 (2)), stellt sich heraus, dass Absolventen, die ihr Abitur in Baden-Württemberg, Bayern oder Nordrhein- Westfalen gemacht haben, signifikant kürzere Suchdauern haben. Dies kann darauf hin- deuten, dass potentielle Arbeitgeber darauf achten, in welchem Bundesland der Abiturab- schluss gemacht wurde, und bevorzugt Personen anstellen, die einen Abiturabschluss in einem Bundesland mit einem anspruchsvolleren Schulsystem gemacht haben. Allerdings gehört Nordrhein-Westfalen wohl nicht zu den Ländern mit anspruchsvolleren Schulsys- 89
Determinanten des beruflichen Erfolgs temen. Eine andere Erklärungsmöglichkeit ist die, dass Absolventen besonders mit dem Bundesland, in dem sie Abitur gemacht haben – und in dem sie mit hoher Wahrschein- lichkeit aufgewachsen sind – verbunden sind, bevorzugt in diesem Bundesland nach Stellen suchen und in den Bundesländern Bayern, Baden-Württemberg oder Nordrhein-Westfalen vergleichsweise viele offene Stellen zur Verfügung stehen. Kreuter (2000) hat eine Absolventenstudie für den Fachbereich Politik- und Verwal- tungswissenschaften an der Universität Konstanz durchgeführt. Auch in dieser Studie haben Absolventen, die gute EDV Kenntnisse haben, die während ihres Studiums Praktika gemacht haben oder die als wissenschaftliche Hilfskraft gearbeitet haben, eine signifikant höhere Wahrscheinlichkeit, schnell eine Stelle zu finden. Allerdings gilt dies auch für Ab- solventen der Politik- und Verwaltungswissenschaften, die während ihres Studiums einer Tätigkeit mit Studienbezug nachgegangen sind. Kreuter stellt keine signifikanten Unter- schiede zwischen männlichen und weiblichen Absolventen des Fachbereichs Politik- und Verwaltungswissenschaften bei der Suchdauer nach der ersten Stelle fest. Aber Absolven- ten des Fachbereichs Politik- und Verwaltungswissenschaften, die länger studiert haben, haben eine niedrigere Wahrscheinlichkeit, schnell eine Stelle zu finden. 4.4 Objektive Maße des derzeitigen beruflichen Erfolgs: Einkommen und Weisungsbefugnis 4.4.1 Mögliche Einflussfaktoren Da in der Befragung zeitliche Unterbrechungen der Berufstätigkeit z.B. aufgrund von Geburt und Kindererziehung nicht erfasst wurden, haben Frauen möglicherweise ein gerin- geres Einkommen und weniger Personalverantwortung als Männer. Absolventen, die vor ihrem Studium bereits eine gewerbliche Ausbildung oder ein anderes Studium abgeschlossen haben, haben häufig schon berufliche Erfahrungen gesammelt und steigen eventuell schneller auf. Auch im Rahmen ehrenamtlichen Engagements werden Kompetenzen erworben, die für den beruflichen Erfolg hilfreich sind. Die Variable Ehrenamt kann als Proxy für Human- und Sozialkapital der Absolventen dienen. Ich untersuche, ob es zwischen den Absolventen der drei Studiengänge und zwischen den Absolventen, die unterschiedlich gute Abschlussnoten hatten, signifikante Unterschiede im 90
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