15.05.2013 Views

ello - KOPS - Universität Konstanz

ello - KOPS - Universität Konstanz

ello - KOPS - Universität Konstanz

SHOW MORE
SHOW LESS

You also want an ePaper? Increase the reach of your titles

YUMPU automatically turns print PDFs into web optimized ePapers that Google loves.

Das neutrale Pronomen <strong>ello</strong> im dominikanischen Spanisch 19<br />

(20) [CP Gestern [C' wurdei [IP proexpletiv [VP getanzt ti]]]]<br />

In einer umfangreichen Diskussion dieser Analyse konnte allerdings gezeigt werden, dass<br />

diese Postulierung leerer Expletiva für Sätze wie (18b) oder (19b) weder aus theoretischen<br />

noch aus empirischen Gründen notwendig ist (vgl. hierzu Eguzkitza & Kaiser 1990). Eine<br />

mögliche Alternative zur Grewendorf’schen pro-drop-Analyse stellt die Arbeit von Cabredo<br />

Hofherr (2000) dar, in der für Sätze wie (19) ein leeres, sogenanntes „cognate object“<br />

postuliert wird, so dass die Subjektsposition in diesen Sätzen nicht verfügbar ist:<br />

(21) (a) [CP Es [C' wurdei [IP [VP gestern e[cognate]j getanzt ti]]]]<br />

(b) [CP Gestern [C' wurdei [IP [VP e[cognate]j getanzt ti]]]]<br />

Für unsere Diskussion von <strong>ello</strong> im dominikanischen Spanisch ist die Tatsache hervorzuheben,<br />

dass die Auslassung expletiver Pronomina im Deutschen abhängig ist von der Art der unper-<br />

sönlichen Konstruktion. So ist beispielsweise in Konstruktionen mit Wetterverben die Auslas-<br />

sung stets ungrammatisch, unabhängig davon, ob das expletive Subjektspronomen die erste<br />

Satzposition einnimmt oder nicht:<br />

(22) (a) *(Es) regnete gestern.<br />

(b) Gestern regnete *(es).<br />

Einen möglichen Erklärungansatz für diesen Unterschied im Deutschen könnte die von<br />

Chomsky (1981) vorgeschlagene grundsätzliche Unterscheidung zwischen zwei Arten von<br />

Pronomina unpersönlicher Konstruktionen, den quasi-argumentalen und den nicht-argu-<br />

mentalen Pronomina, liefern. Demnach unterscheidet Chomsky (1981: 325) einschließlich der<br />

rein referenziellen Pronomina zwischen drei unterschiedlichen Typen von Pronomina, die er<br />

am Beispiel des Englischen illustriert:<br />

(23) (a) It is on the table. = „echtes“ argumentales Pronomen<br />

(b) It is raining. = quasi-argumentales Pronomen<br />

(c) It seems that John is here. = nicht-argumentales Pronomen<br />

Chomskys Unterscheidung basiert auf der Beobachtung, dass sich die so genannten Quasi-<br />

Argumente insofern identisch zu referenziellen Pronomina verhalten, weil sie leere Subjekte<br />

eingebetteter infiniter Sätze kontrollieren können, während rein expletiven Pronomina dies<br />

nicht möglich ist (Chomsky 1981: 325):<br />

13 Für das Fehlen expletiver Pronomina im Rätoromanischen, einer Nicht-Nullsubjektsprache, vgl. Eguzkitza &<br />

Kaiser (1990) und Kaiser (2003).

Hooray! Your file is uploaded and ready to be published.

Saved successfully!

Ooh no, something went wrong!