«Die gerade Linie ist unterbrochen» - il portale di "rodoni.ch"
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Lieber Leo Kestenberg, 264<br />
Ihren Brief 265 genoss ich durchhaus und we<strong>il</strong> ich bald - nach dem Empfang<br />
desselben - re<strong>ist</strong>e, beantwortete ich ihn nicht. Es wird Sie vielleicht nicht<br />
überraschen, dass <strong>di</strong>e Erwiderung aus der Schweiz datiert <strong>ist</strong>: in <strong>di</strong>esem<br />
Augenblick dürfte <strong>di</strong>e Nachricht meiner europäischen Landung zu Ihnen<br />
gedrungen sein. -Immerhin - ich bin genau so entfernt von Ihnen, als<br />
sonst, aber Sie sind mir näher!<br />
Hier wurde ich herzlichst empfangen, man scheint meine Anwesenheit zu<br />
schätzen und <strong>ist</strong> gew<strong>il</strong>lt, sie nicht unbenutzt verstreichen zu lassen. -<br />
Aber mein Leben hat einen Riss, und oft erkenne ich es kaum als das<br />
eigene.<br />
Gottlob, ich bin gesund und wach; mein Köfferchen <strong>ist</strong> mit M.M.S.S. 266<br />
gefüllt und mein Kopf beherbergt gute Pläne.<br />
Ich werde froh sein, wenn Sie mir schreiben und würde glücklich sein,<br />
wenn Sie mich besuchen. Egon versuche ich durch Engagements hierher<br />
zu locken - obwohl ich nicht recht weiss, ob ihm daran liegt. (Es <strong>ist</strong> bald<br />
ein halbes Jahr her, dass Nichts von ihm erfahre. 267 )<br />
Benni musste in Amerika zurückbleiben, 268 und wir sind hier zu dreien:<br />
Lello reck[en]haft aufgeschossen und fast bäurisch erstarkt. 269<br />
Für den Augenblick - und vielleicht den Winter über - lagern wir in Zürich,<br />
wenn nicht bedeutende Wendungen es anders fügen. -<br />
Leben Sie inzwischen wohl. Wir grüssen Sie (beide) auf das<br />
Freundschafstlichste.<br />
Ihr herzlich ergebener<br />
Ferruccio Busoni<br />
263<br />
Quin<strong>di</strong> Busoni non si trovava ancora nell’appartamento in Scheuchzerstrasse 36.<br />
264<br />
Leo Kestenberg (1882-1962), pian<strong>ist</strong>a, <strong>di</strong>datta e scrittore ebreo <strong>di</strong> origine<br />
ungherese, fu allievo <strong>di</strong> Busoni a Weimar (frequentò un Me<strong>ist</strong>erkurs nel 1900).<br />
Intensi contatti tra i due art<strong>ist</strong>i si ebbero poi a partire dal 1905 a Berlino. Nel 1918<br />
venne nominato presidente del <strong>di</strong>partimento musicale del Min<strong>ist</strong>ero prussiano della<br />
Scienza, Cultura ed Educazione. Due anni più tar<strong>di</strong> ebbe un ruolo decisivo nel<br />
convincere Busoni ad accettare la <strong>di</strong>rezione della classe superiore <strong>di</strong> composizione<br />
nella «Akademie der Künste» berlinese. Cfr. Kestenberg, pp. 16-17, 22 e 40 ss. Sui<br />
rapporti con Busoni, cfr. anche infra <strong>il</strong> testo allegato alla lett. n. 3.<br />
265<br />
Non conservata o irreperib<strong>il</strong>e. Del periodo zurighese sono conservati soltanto<br />
due telegrammi, <strong>il</strong> primo dei quali <strong>di</strong>mostra l’affetto che Leo e la moglie Grete<br />
nutrivano per Busoni. Ecco <strong>il</strong> testo del telegramma che i Kestenberg gli scrissero, da<br />
Berlino, in occasione del suo 50º compleanno (<strong>il</strong> 1º apr<strong>il</strong>e 1916): «Wie wohl <strong>ist</strong> mir,<br />
o Freund der Seele, wenn ich in deiner Liebe ruh. - Heute wie immer in herzlichster<br />
Liebe. Verherung und Dankbarkeit mit tausend Wünschen bei Ihnen, als dem Stab<br />
und der Lichte unseres Lebens!» (Mus. ep. L. Kestenberg 4, Busoni-Nachl. B II)<br />
266<br />
Manoscritti, soprattutto musicali.<br />
267<br />
Si tratta ovviamente <strong>di</strong> Egon Petri. Cfr. la no. 86.<br />
268<br />
Benni è <strong>il</strong> nomignolo del primogenito <strong>di</strong> Busoni, Benvenuto (cfr. no. 40). Nei<br />
primi mesi del 1917, egli dovette prestare servizio m<strong>il</strong>itare negli Stati Uniti. Questo<br />
fatto contribuì a rendere più profonda la depressione <strong>di</strong> cui Busoni era affetto in<br />
quel periodo. Cfr. Dent, p. 238.<br />
269<br />
Lello è <strong>il</strong> nomignolo del figlio minore Raffaello <strong>di</strong> 15 anni. Cfr. la lettera<br />
successiva del 13 novembre (Mus. ep. F. Busoni 561): «Lello (der sich sehr<br />
erfreulich entwickelt) geht hier zur Schule. (Die Schulen sind in <strong>di</strong>esem Land gut<br />
und b<strong>il</strong>dend). Ein Beispiel des Tones. Der Lehrer mit drohend erhobenem Finger<br />
gegen <strong>di</strong>e Klasse: Bürschli, Bürschli! - Ihr möchtet wohl lieber Herrli, Herrli? - Aber<br />
eigentlich seid Ihr Lümpli!! - (Keiner verzieht eine Miene, Lello ausgenommen).» La<br />
lettera n. 7 <strong>di</strong> questa piccola antologia è in<strong>di</strong>rizzata proprio a Raffaello.<br />
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