«Die gerade Linie ist unterbrochen» - il portale di "rodoni.ch"
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der mir <strong>di</strong>e Möglichkeit bot, meine Idee von der : "Erziehung zur<br />
Menschlichkeit mit und durch Musik" praktisch und unmittelbar zu<br />
verwirklichen. Mit H<strong>il</strong>fe der sozialdemokratischen Arbeitervereine, der<br />
Gewerkschaften, der Freien Volksbühnen, des Arbeiter-Sängerbundes,<br />
des Berliner Volkschores, des Vereins für Frauen und Mädchen der<br />
Arbeiterklasse etc. etc. organisierte ich in den Jahren von 1905 an bis<br />
Februar 1933 viele künstlerische Veranstaltungen, und ich wirkte an fast<br />
all <strong>di</strong>esen Abenden sowohl als Vortragender wie auch als Pian<strong>ist</strong> mit.<br />
Einen ganz eigenartigen und ungeahnten Erfolg hatten <strong>di</strong>e alle zwei<br />
Wochen veranstalteten Mittagskonzerte in der "Volksbühne" in dem im<br />
Anfang des 1. Weltkrieges vom Architekten Oscar Kaufmann aus<br />
Arbeitergroschen erbauten "Theater am Bülowplatz ", dem schönsten<br />
Theaterbau von Berlin. Dort hatte ich Gelegenheit, einen künstlerisch<br />
klaren und für ein ganzes Jahr gültigen Plan zur Durchführung zu bringen<br />
und dafür <strong>di</strong>e besten in Deutschland zur Verfügung stehenden Künstler,<br />
Orchester und Chöre heranzuziehen. Jedes Konzert des grossen, 2000<br />
Personen fassenden Hauses war bis zum letzten Platz von einer<br />
andächtig lauschenden Zuhörerschak gefüllt, <strong>di</strong>e sich hauptsächlich aus<br />
der Arbeiterschaft zusammensetzte.<br />
Diese Veranstaltungen haben im Februar 1915 begonnen. Das erste<br />
Konzert wurde von Oscar Fried, dem bekannten Dirigenten und<br />
Kompon<strong>ist</strong>en des »Ernteliedes« von Richard Dehmel, geleitet, und Artur<br />
Schnabel spielte das Es-dur-Konzert von Beethoven. Es <strong>ist</strong> in <strong>di</strong>esen<br />
Konzerten neben vorklassischen, klassischen und romantischen<br />
Orchesterwerken auch Kammermusik, <strong>di</strong>e besonders häufig von der<br />
Kammermusikvereinigung der damals noch Königlichen Kapelle der Oper<br />
vorgetragen wurde, aufgeführt worden. Dabei war ich bestrebt, auch<br />
Werke zeitgenössischer Kompon<strong>ist</strong>en zur Geltung zu bringen, wie z. B.<br />
Strawinskys "Geschichte vom Soldaten", <strong>di</strong>e Hermann Scherchen<br />
<strong>di</strong>rigierte. Die 2., 3. und 4. Sinfonie von Gustav Mahler standen ebenfalls<br />
in den Programmen der Matineen, wie auch Werke von Arnold Schönberg,<br />
dessen Kammer-Sinfonie zweimal hintereinander aufgeführt wurde.<br />
Vorerst möchte ich <strong>di</strong>e grossen Dirigenten nennen, <strong>di</strong>e ich zur Leitung<br />
<strong>di</strong>eser Konzerte eingeladen hatte, an ihrer Spitze Richard Strauss, der<br />
wiederholt auch seine eigenen Werke auf unsere Programme setzte. Wir<br />
hatten <strong>di</strong>e Freude, noch Arthur Nikisch in <strong>di</strong>esem Rahmen zu hören,<br />
ebenfalls Siegmund von Hausegger, Fritz Steinbach, Leo Blech, Erich<br />
Kleiber, Dr. Fritz Stiedry, Max von Sch<strong>il</strong>lings und wiederholt den schon<br />
erwähnten Hermann Scherchen. [...]<br />
Von den Sol<strong>ist</strong>en seien hier nur erwähnt: Wanda Landowska, <strong>di</strong>e<br />
bedeutende Cembal<strong>ist</strong>in, Egon Petri, der "Die In<strong>di</strong>anische Fantasie" von<br />
Ferruccio Busoni spielte. Michael von Zadora und Gottfried Galston<br />
brachten auf zwei Klavieren Busonis "Fantasia contrappunt<strong>ist</strong>ica" zur<br />
Aufführung.<br />
4. BUSONI A DESTINATARIO NON MENZIONATO 291<br />
291<br />
Si tratta quasi sicuramente, tenendo conto del tono molto confidenziale della<br />
lettera, <strong>di</strong> Isidor Ph<strong>il</strong>ipp. Fa parte dell’Archivio Rodoni.<br />
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