Die Farn- und Blütenpflanzen Schleswig-Holsteins Rote Liste
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(Viola persicifolia) genannt, das nach dem Anschnitt tiefer<br />
Torfschichten bei der Ausbaggerung von Naturschutz-Tümpeln<br />
in der Hörner-Au-Niederung offensichtlich<br />
aus der Samenbank keimte (ROMAHN & KIECKBUSCH<br />
2001). Einige Arten, wie die beiden verschollen geglaubten<br />
Laichkräuter Potamogeton x angustifolius <strong>und</strong> Potamogeton<br />
x nitens, konnten bei detaillierten Unterwasser-Untersuchungen<br />
im Rahmen der schleswig-holsteinischen<br />
Seen-Beobachtungsprogramme wiedergef<strong>und</strong>en<br />
werden.<br />
Gleichzeitig mussten jedoch viele Sippen neu in die<br />
<strong>Rote</strong> <strong>Liste</strong> aufgenommen werden. Insgesamt wurden<br />
48 Taxa mit Gefährdungsstufen versehen, die 1990<br />
noch als „ungefährdet“ galten. Ein Großteil entfällt hierbei<br />
auf solche Sippen, die noch vor einigen Jahrzehnten<br />
häufige oder gar prägende Bestandteile der Kulturlandschaft<br />
waren, die aber mittlerweile stark zurückgegangen<br />
sind. Viele dieser vormals häufigen Arten haben sich<br />
größtenteils auf Sonderstandorte wie Kanalböschungen,<br />
Kiesgruben oder in speziell gepflegte Naturschutzgebiete<br />
zurückgezogen. Exemplarisch seien das Echte Tausendgüldenkraut<br />
(Centaurium erythraea) <strong>und</strong> das Berg-<br />
Sandglöckchen (Jasione montana) genannt. Stark im<br />
Rückgang begriffen sind auch viele Arten trockener Säume<br />
wie der Große Odermennig (Agrimonia procera). Besonders<br />
augenfällig ist jedoch der Rückgang der früher<br />
landschaftsprägenden Arten des Feuchtgrünlands. Sowohl<br />
durch intensive Entwässerung als auch durch Nutzungsaufgabe<br />
<strong>und</strong> Verbrachung bedroht, zeigen diese<br />
Arten sehr starke Rückgänge in der Fläche <strong>und</strong> sind teilweise<br />
nurmehr in Restbeständen z. B. an Grabenrändern<br />
zu finden. So mussten etwa die früher weit verbreitete<br />
<strong>und</strong> häufige Kuckucks-Lichtnelke (Silene flos-cuculi) <strong>und</strong><br />
die Sumpf-Schafgarbe (Achillea ptarmica) in die Gefährdungsstufe<br />
3 eingeordnet werden. Nicht zuletzt gehen<br />
aufgr<strong>und</strong> der Umwandlung von Weideflächen in Silagegrünland<br />
auch solche Arten stark zurück, die noch vor<br />
kurzem auf Weiden zumindest stellenweise häufig waren.<br />
Es bleibt zu hoffen, dass sich die Situation einiger<br />
dieser Arten durch die in den letzten Jahren begonnene<br />
Etablierung extensiver Weidesysteme („Halboffene Weidelandschaften“)<br />
entschärfen wird.<br />
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