Die Farn- und Blütenpflanzen Schleswig-Holsteins Rote Liste
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Bild 20:<br />
Cardamine pratensis.<br />
Früher eine<br />
landschaftsprägende<br />
Art des Feuchtgrünlandes,<br />
heute<br />
auf der Vorwarnliste:<br />
das Wiesenschaumkraut.Entwässerung<br />
<strong>und</strong><br />
Nutzungsintensivierung,<br />
vor allem<br />
aber zu frühe<br />
Mahdtermine bewirken<br />
einen Rückgang<br />
der Art.<br />
(Foto:<br />
N. Dassonville)<br />
112<br />
ten bei. <strong>Die</strong>se Entwicklung ist auch Folge des Verlustes<br />
historischer Kulturlandschaften zugunsten intensiv bewirtschafteter<br />
Großflächen. <strong>Die</strong> heute aus der Nutzung<br />
entlassenen Flächen, z. B. extensiv genutzte Niedermoorgrünlandparzellen,<br />
stellen häufig gerade besonders<br />
wertvolle Pflanzenlebensräume <strong>und</strong> Refugien für seltene<br />
Arten in der Kulturlandschaft dar. Mit dem Übergang<br />
zu Brachestadien verschwindet ein Großteil der gefährdeten,<br />
konkurrenzschwachen, auf die Extensivbewirtschaftung<br />
angewiesenen Arten wie z.B. Caltha palustris,<br />
Viola palustris <strong>und</strong> Potentilla palustris zugunsten hochwüchsiger,<br />
konkurrenzstarker Sippen.<br />
<strong>Die</strong> intensive landwirtschaftliche Nutzung hat – im Zusammenspiel<br />
mit Industrie <strong>und</strong> Verkehr – eine Reihe<br />
von indirekten Auswirkungen zur Folge. So werden<br />
auch die noch vorhandenen Reste nährstoffärmerer Lebensräume<br />
wie Heiden, Trocken- <strong>und</strong> Magerrasen sowie<br />
Hochmoore vom Stickstoffeintrag über die Luft hinsichtlich<br />
der Zusammensetzung ihrer Vegetationsdecke<br />
verändert. <strong>Die</strong> Folge dieser unabsichtlichen Düngung<br />
ist die Ausbreitung konkurrenzstarker Sippen auf Kosten<br />
solcher Arten, die auf nährstoffärmere Lebensbedingun-