Die Farn- und Blütenpflanzen Schleswig-Holsteins Rote Liste
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Bei insgesamt 125 Sippen, die schon zuvor in eine der<br />
Kategorie der <strong>Rote</strong>n <strong>Liste</strong> eingestuft waren, hat sich die<br />
Situation derartig verschlechtert, dass die Einstufung<br />
verschärft werden musste. Manche schon vormals sehr<br />
seltene Arten weisen heute nur noch winzige Restpopulationen<br />
auf, die nur mit gezielten Pflegemaßnahmen erhalten<br />
werden können, so etwa die Färber-Scharte (Serratula<br />
tinctoria) oder die Niedrige Schwarzwurzel (Scorzonera<br />
humilis).<br />
27 Sippen, die während des Bearbeitungszeitraumes<br />
der letzten <strong>Rote</strong>n <strong>Liste</strong> von 1990 noch vorhanden waren,<br />
sind inzwischen verschollen oder ausgestorben.<br />
Zu den verschollenen Arten gehört beispielsweise die<br />
Strand-Zaunwinde (Calystegia soldanella), eine der<br />
streng geschützten Arten.<br />
<strong>Die</strong> neue Kategorie V („Vorwarnliste“), die nicht Bestandteil<br />
der eigentlichen <strong>Rote</strong>n <strong>Liste</strong> ist, umfasst solche<br />
Arten, die zwar merklich zurückgegangen, aber aktuell<br />
noch nicht gefährdet sind. Bei Fortbestehen der bestandsreduzierenden<br />
Einwirkungen ist in naher Zukunft<br />
eine Einstufung in die Kategorie „gefährdet“ <strong>und</strong> damit<br />
die Aufnahme in die <strong>Rote</strong> <strong>Liste</strong> wahrscheinlich. Insgesamt<br />
umfasst die Vorwarnliste 82 Taxa. Hier finden sich<br />
vor allem Sippen, die zwar noch regelmäßig <strong>und</strong> teilweise<br />
sogar noch recht häufig in der Landschaft zu beobachten<br />
sind, die seit der Erarbeitung der letzten Fassung<br />
der <strong>Rote</strong>n <strong>Liste</strong> aber nennenswerte bis starke<br />
Rückgänge hinnehmen mussten, wie z. B. die Kleine Bibernelle<br />
(Pimpinella saxifraga), die Wiesen-Witwenblume<br />
(Knautia arvensis), der Sumpf-Hornklee (Lotus pedunculatus)<br />
<strong>und</strong> selbst das vor nicht allzu langer Zeit<br />
noch allgegenwärtige Wiesen-Schaumkraut (Cardamine<br />
pratensis). Zudem wurden solche Sippen in die Vorwarnliste<br />
aufgenommen, die zwar starke Rückgänge in der<br />
Landschaft zeigen, von denen jedoch Populationen in<br />
größerem Maße entweder durch gezielte Naturschutzmaßnahmen<br />
gesichert erscheinen, oder die zugleich Refugien<br />
in geschützten bzw. mehr oder weniger konstant<br />
bleibenden Lebensräumen aufweisen. Als Beispiel sei<br />
auf die Besenheide (Calluna vulgaris) verwiesen, die<br />
zwar auch heute noch Rückgänge in der Landschaft auf-