Hg. Gisela Burckhardt

Suhasini Singh
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ArbeiterInnen gemeinsam handeln. Das eklatante Machtgefälle zwischen
Arbeitgebern und Arbeitnehmern kann lediglich durch ein von den
Gewerkschaft en bereitgestelltes Tarifverhandlungssystem verringert werden.
Verhaltenskodizes bieten den Unternehmen einen willkommenen
gesichtswahrenden Fluchtweg, sobald die unbefriedigenden Arbeitsbedingungen
der Lieferanten bekannt werden, ohne die Käufer jedoch
in Protagonisten für eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen zu
verwandeln. Wenn die Kodizes Legitimität von Seiten der Regierung
gewinnen sollten, würden die Unternehmen anfangen, die Notwendigkeit
der Gewerkschaft en zu hinterfragen.
Die bloße Einführung von Verhaltenskodizes reicht nicht aus, um die
Arbeitsbedingungen der Menschen zu verbessern. ArbeiterInnen können
sich sehr wohl um ihre Angelegenheiten kümmern. Wenn sich auch
einzelnen ArbeiterInnen der technologische Fortschritt des Arbeitsprozesses
nicht erschließen mag, der ihnen durchaus zugute kommt,
so weiß doch auch die Analphabetin genau, welche menschenwürdige
Behandlung oder Verbesserung des Arbeitsplatzes sie will. Wenn die
ArbeiterInnen mit einer Stimme sprechen, dann ist es schwer, ihre
Forderungen zu unterdrücken. Von Käufern ausgearbeitete Verhaltenskodizes
sind von oben verordnet und sind weder demokratisch in ihrer
Entwicklung, noch partizipativ in ihrer Anwendung. Wenn es das Ziel ist,
Arbeitsbedingungen für die Beschäft igten fairer zu gestalten, wird eine
erzwungene Gefügigkeit nicht zum Erfolg führen.
Anmerkungen
1 Interview mit Shanta (Name geändert), November 2009
2 Interview mit Gayatriamma (Name geändert), November 2009
3 Interview with Saroja K. (Name geändert), November 2009
4 Indisches Gewerkschaft sgesetz 1926
5 Arthurs 1996
6 Freeman und Medoff 1984
7 Blackett 2001