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Hg. Gisela Burckhardt

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Bekleidung<br />

Kollektivverhandlungen werden in keiner Fabrik gewährt, doch war die<br />

Durchsetzung dieses Rechts laut Evaluierung auch kein Ziel des WE Projekts.<br />

Vielmehr sollte es zunächst um die Schaff ung von Vertrauen und<br />

den Aufb au von Dialogstrukturen gehen.<br />

3. Verbesserung des wirtscha� lichen Erfolgs<br />

Die Zulieferer Tchibos in China und Th ailand gaben an, dass Unfälle<br />

und die Fehlerquote zurückgegangen seien sowie die Abwesenheits- und<br />

Fluktuationsrate der Beschäft igten abgenommen habe. Die Fabriken<br />

in China waren sogar der Meinung, dass ihre Produktivität um 5-15 %<br />

gestiegen sei. Die Manager in Bangladesch konnten keine Angaben<br />

machen, da sie keine Daten zu diesen Aspekten erheben.<br />

4. Verbreitung des Trainingsansatzes<br />

Aufgrund seiner Länge und Kosten ist eine Verbreitung des WE Ansatzes<br />

nicht wie geplant erfolgt. Zwar konnten einige TrainerInnen in China<br />

Teile des WE Trainings vermarkten, doch weder in Bangladesch noch<br />

Th ailand gelang dies den Trainerinnen.<br />

Schlussfolgerungen und Einschätzung<br />

5<br />

CSR Maßnahmen von Unternehmen und ihre Wirkungen<br />

Die Evaluierung 11 zeigt die besten Ergebnisse, wo es um die Verbesserung<br />

des wirtschaft lichen Erfolgs geht. In China konnten mehr Fortschritte<br />

bei der Umsetzung von Sozialstandards erreicht werden als in Bangladesch,<br />

weil in China von staatlicher Seite stärker auf die Verbesserung der<br />

Arbeitsbedingungen Wert gelegt wird. Wenn Regierungen gesetzliche<br />

Rahmenbedingungen nicht nur formulieren, sondern auch auf ihre Einhaltung<br />

achten, kann dies also wesentlich zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen<br />

beitragen. Es gab Verbesserungen, die leichter umzusetzen<br />

sind, wie Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz, aber andere wichtige<br />

Bereiche wie erzwungene Überstunden, Arbeitsverträge, Diskriminierung<br />

und Lohn haben sich gar nicht oder nur wenig verbessert. 12<br />

Warum hat das WE Projekt keine besseren Ergebnisse, insbesondere in<br />

Bangladesch, zur Umsetzung von Sozialstandards erreicht? Folgende<br />

Aspekte könnten dazu beigetragen haben:<br />

• Viele Fabrikbesitzer, insbesondere in Bangladesch, haben den Trainingsansatz<br />

nicht ausreichend mitgetragen. Dies zeigte sich a) an der<br />

hohen Fluktuation unter den Teilnehmern an den Workshops und<br />

b) daran, dass die Inhalte nicht in ganzer Breite in die Fabrik getragen<br />

wurden. Diese Schlussfolgerungen lassen sich vor allem aus<br />

den Empfehlungen der Evaluierung ableiten, nämlich dass zukünft ig<br />

jede Fabrik dazu verpfl ichtet werden soll, eine stabile Gruppe an<br />

Teilnehmern zu benennen und dass die Fabriken langfristige Ziele<br />

selbst bestimmen sollen, um die „ownership“ zu erhöhen statt den<br />

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