Hg. Gisela Burckhardt
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Bekleidung<br />
berechtigt mitentscheiden und ein Vetorecht haben. Und sicherlich<br />
auch damit, dass wir lange Lieferantenbeziehungen pfl egen<br />
und die ZL unterstützen, immer besser zu werden. Aber trotzdem:<br />
Wenn wir das Konzept eines Grundbedürfnislohns nach<br />
den Kriterien der AFW zugrunde legen und sagen: da müssen<br />
zwei Erwachsene und zwei Kinder von einem Vollzeitlohn ihren<br />
Grundbedarf abdecken können, dann ist noch viel zu tun.<br />
In wie vielen Fabriken wird bei der Konfektionierung für eine reguläre<br />
Arbeitswoche ein Grundbedürfnislohn gezahlt?<br />
HN: Leider haben wir für einige Länder keine Angaben, wie hoch<br />
ein Grundbedürfnislohn ist. Für China verfügen wir über die<br />
Zahlen. Dort liegen wir beim durchschnittlich gezahlten Lohn 30%<br />
über dem von der AFW geforderten Lohn. Und in Th ailand erreichen<br />
wir das AFW-Niveau.<br />
Klaus Hohenegger, Unternehmensberater, argumentiert: Für ein in<br />
� ailand hergestelltes Outdoor-Funktions-T-Shirt von 45 € im Geschä�<br />
müsste man der Näherin nur etwa 30 Cents mehr an Lohn<br />
bezahlen, um auf den AFW-Lohn zu kommen.<br />
HN: Die große Frage ist hier die des technischen Ablaufs. Wie bekommt<br />
denn die Näherin die 30 Cents? Wenn wir sie von Anfang<br />
an auf die Kosten drauf schlagen, kommen am Ende 1,50 € Mehrkosten<br />
heraus, weil alles prozentual nach oben geht. Man müsste<br />
die 30 Cents „parken“, aus der Kalkulation herausnehmen – aber<br />
da haben wir ein EDV-Problem. Schwierig. Auch müssten die<br />
Mehr-Zahlungen überprüfb ar, also transparent sein. Da ist nicht<br />
jeder ZL begeistert. Wir wollen sicher gehen, dass ein Mehrpreis<br />
auch tatsächlich bei den NäherInnen ankommt. Hier würden wir<br />
ein gemeinsames Projekt mit anderen Unternehmen begrüßen.<br />
Gerade beim Th ema Lohn sollte dies relativ einfach zu realisieren<br />
sein, da es um überschaubare Produktionsstrukturen geht.<br />
+ + + +<br />
Ausblick: Wer zahlt die Rechnung?<br />
5<br />
CSR Maßnahmen von Unternehmen und ihre Wirkungen<br />
Wer bezahlt die höheren Löhne der NäherInnen? Die Zulieferfabrik? Der<br />
Auft raggeber? Die KäuferInnen? Wenn ein Konzern wie z.B. die Adidas<br />
AG im Jahr 2010 einen Gewinn von 567 Millionen Euro einfährt, so tut<br />
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