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Hg. Gisela Burckhardt

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Bekleidung<br />

des Th emas Grundbedürfnislohn. Wir sprachen darüber mit Stefanie<br />

Santila Karl, CSR-Project-Managerin, und Rolf Heimann, dem Leiter der<br />

Abteilung Innovation und Ökologie, beide von hessnatur. 5<br />

Interview:<br />

+ + +<br />

Wie gingen Sie bei Ihrer Lohnstudie vor?<br />

hessnatur (HN): Wir haben alle unsere Zulieferer angeschrieben<br />

und sie u.a. gefragt, was der niedrigste, der höchste und der<br />

Durchschnittslohn einer NäherIn für die Regelarbeitszeit (netto),<br />

also ohne Überstunden und Boni, ist. Dabei haben wir alle<br />

Lieferanten oder Produzenten gleich behandelt – ob die Fabrik<br />

in Deutschland, China oder Bangladesh liegt. In einem zweiten<br />

Schritt haben wir alle verfügbaren Daten zu Löhnen in den<br />

verschiedenen Produktionsländern gesammelt. Diese Daten<br />

wurden für jeden Zulieferer in die Lohnleiter eingetragen:<br />

Armutsgrenze, staatlicher Mindestlohn, niedrigster, höchster<br />

und Durchschnittslohn pro Betrieb, Living Wage oder<br />

Asia Floor Wage (AFW) – falls verfügbar. So konnten wir<br />

abbilden, wo eine Vollzeit-NäherIn aktuell bei jedem ZL steht.<br />

Was waren die Hauptschwierigkeiten?<br />

HN: Es liegen oft mals extrem unterschiedliche Vergleichszahlen<br />

für ein Gebiet vor, was z.B. ein Grundbedürfnislohn sein sollte.<br />

Ein regelrechtes Zahlen-Wirrwarr. Aber auch, dass es für manche<br />

Regionen oder Länder gar keine Vergleichszahlen gab.<br />

Was sind die Haupterkenntnisse?<br />

5<br />

CSR Maßnahmen von Unternehmen und ihre Wirkungen<br />

HN: Dass wir auch nicht-asiatische Länder in den Fokus unserer<br />

Diskussionen nehmen müssen. Hier lagen die Löhne oft mals weit<br />

unter einem Grundbedürfnislohn-Niveau. Im Gegensatz z.B. zu<br />

China, obwohl die vorherrschende Meinung sagt: „China, das<br />

ist problematisch.“ Aber nicht unbedingt. Unsere ZL in China<br />

schnitten sehr gut ab. Ebenso wie Th ailand. Insofern bringen<br />

die Ergebnisse unserer Studie einige Vorurteile ins Wanken. Die<br />

Studie hilft , Bilder zu objektivieren. Eine wichtige Erkenntnis<br />

für uns war auch, dass Audits alleine, also ohne den Fokus auf<br />

das Th ema Löhne zu legen, zu keiner Lohnerhöhung führen.<br />

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