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Hg. Gisela Burckhardt

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Einführung und Überblick<br />

Von <strong>Gisela</strong> <strong>Burckhardt</strong><br />

Niemand bestreitet, dass große Kapitalgesellschaft en heute eine dominierende<br />

Rolle in der Weltwirtschaft ausüben und mit ihren Geschäft<br />

spraktiken beachtlichen Einfl uss auf Arbeits- und Lebensbedingungen<br />

von Millionen von Menschen haben. Doch wem gegenüber sind<br />

diese Unternehmen verantwortlich? „� e social responsibility of business<br />

is to increase its pro� ts“ schrieb Milton Friedman 1970 im New York<br />

Times Magazine. Profi t, Ertrag und Nutzen lassen sich sehr unterschiedlich<br />

defi nieren. Manche verstehen darunter allein die monetäre Rendite<br />

von Investment. Andere erwarten Nutzen für die Umwelt, für die Allgemeinheit.<br />

Th omas Jorberg schreibt in seinem Vorwort: „Ökonomie und Gewinn sind<br />

kein Selbstzweck. Sie können – richtig verstanden – nicht im Widerspruch<br />

zu sozialen oder ökologischen Zielen stehen. In diesem Sinne steht das<br />

heutige Verständnis von Gewinn und Ökonomie auf dem Kopf.“ Immer<br />

mehr Menschen erheben ihre Stimme gegen unsere die Umwelt<br />

zerstörende und Menschenrechte und Sozialstandards oft missachtende<br />

Produktionsweise und stellen die Philosophie des Wachstums<br />

an sich in Frage. Ethische Fragen erhalten zunehmend an Bedeutung,<br />

was den Druck auf Unternehmen erhöht, sich den weltweiten<br />

Auswirkungen ihrer Tätigkeit zu stellen. Das Reputationsrisiko wird<br />

mittlerweile für eines der größten Risiken in Unternehmenskreisen gehalten.<br />

Corporate Social Responsibility (CSR) – gesellschaft liche Verantwortung<br />

von Unternehmen – ist eine Antwort auf diese Herausforderung.<br />

Was genau versteckt sich hinter dem Begriff CSR, der so in Mode gekommen<br />

ist? Sind es moralische Appelle oder überprüfb are Versprechen?<br />

Während einige Unternehmen ernsthaft die gesellschaft liche Verantwortung<br />

für ihre gesamte Lieferkette übernehmen und diese Verantwortung<br />

auch in ihrer Strategie und in der Managementstruktur verankern wollen,<br />

täuschen andere bewusst die Öff entlichkeit. Philanthropische Projekte<br />

wie das Sponsoring von lokalen Fußballvereinen werden vielfach<br />

genauso als CSR bezeichnet wie die Social business-Idee von Joghurtbechern<br />

(siehe Beitrag über Danone in diesem Buch) oder das Vorgaukeln<br />

der Einhaltung von Sozial- und Umweltstandards durch Produzenten<br />

in Niedriglohnländern. CSR-Abteilungen der Unternehmen sind in der<br />

Einführung und Überblick<br />

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