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Brandenburg ( PDF , 4 MB ) Hinweis - BARMER GEK Krankenkasse ...

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��Arbeitsunfähigkeit als Folge gesundheitlicher Einschränkungen entspricht<br />

der primären und direkten Interpretation einer gemeldeten Arbeitsunfähigkeit als<br />

<strong>Hinweis</strong> auf den gesundheitlichen Zustand des Betroffenen. Ob dabei die gesundheitlichen<br />

Einschränkungen ihrerseits Folge der Berufstätigkeit sind, oder anderweitige<br />

Gründe haben, muss im Einzelfall in der Regel zunächst offen bleiben. Relativ<br />

eindeutig sind entsprechende Zusammenhänge lediglich bei Arbeits- und<br />

Wegeunfällen, die allerdings nur eine kleinere Teilmenge der erfassten Arbeitsunfähigkeiten<br />

bilden. Wichtig erscheint in diesem Kontext zudem der <strong>Hinweis</strong>, dass<br />

gesundheitliche Einschränkungen erst ab einer bestimmten Schwelle zu einer Arbeitsunfähigkeit<br />

mit Fernbleiben vom Arbeitsplatz führen. Ein Arbeitnehmer kann<br />

beispielsweise durchaus schon lange unter leichteren Kopfschmerzen gelitten haben,<br />

ehe er sich wegen zunehmender Beschwerden krankschreiben lässt.<br />

��Arbeitsunfähigkeiten in Abhängigkeit von tätigkeitsspezifischen Anforderungen<br />

Unterschiedliche Tätigkeiten stellen unterschiedliche mentale und körperliche<br />

Anforderungen. Während beispielsweise eine leichtere Fußverletzung bei<br />

ausschließlicher Bürotätigkeit am Schreibtisch weitgehend ohne Fehlzeiten verheilen<br />

kann, kann eine identische Verletzung bei körperlich belastenden Tätigkeiten,<br />

beispielsweise bei Briefträgern, zu unzweifelhaft begründeten mehrwöchigen Arbeitsausfällen<br />

führen.<br />

��Gesundheit als Folge von tätigkeitsspezifischen Anforderungen Für sehr<br />

belastende oder herausgehobene und verantwortungsvolle Tätigkeiten werden<br />

oftmals überdurchschnittlich gesunde Personen ausgewählt, deren vergleichsweise<br />

gute Gesundheit und ggf. geringe Arbeitsunfähigkeit dann keinesfalls Rückschlüsse<br />

auf besonders günstige Arbeitsplatzbedingungen erlaubt. Entsprechende<br />

Selektionseffekte, die zu scheinbar paradoxen Ergebnissen führen können, werden<br />

in der Epidemiologie englischsprachig als „Healthy Worker Effekt“ bezeichnet.<br />

��Weitere primär erkrankungsunabhängige Einflüsse Auswirkungen auf Kennzahlen<br />

zu Arbeitsunfähigkeiten können eine Reihe weiterer Faktoren haben. Nach<br />

der Beobachtung von typischerweise gegenläufigen Zyklen der Konjunktur und<br />

Krankenständen lassen sich bei negativer konjunktureller Entwicklung mit zunehmender<br />

Arbeitsplatzunsicherheit rückläufige Krankenstände erwarten und umgekehrt.<br />

Das Klima am Arbeitsplatz dürfte unterschiedliche Auswirkungen haben. Höhere<br />

Krankenstände können Folge eines schlechten Betriebsklimas oder allgemein hoher<br />

Belastungen am Arbeitsplatz sein. Zählt man Angst um den Erhalt des Arbeitsplatzes<br />

als einen Aspekt des Betriebsklimas, kann ein negatives Betriebskli-<br />

<strong>BARMER</strong> <strong>GEK</strong> Gesundheitsreport 2012

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