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Brandenburg ( PDF , 4 MB ) Hinweis - BARMER GEK Krankenkasse ...

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138<br />

Geschlechts- und Altersstandardisierung<br />

Mit dem Begriff Standardisierung werden in der Epidemiologie vorrangig zwei Verfahren<br />

bezeichnet, die einen inhaltlich adäquaten Vergleich von Kennzahlen aus unterschiedlichen<br />

Populationen trotz bekannter Strukturunterschiede erlauben. Relativ<br />

häufig wird eine Standardisierung für die Merkmale Geschlecht und Alter vorgenommen.<br />

Erst nach einer entsprechenden Standardisierung lassen sich beispielsweise<br />

Erkrankungsraten oder Sterbeziffern aus Entwicklungsländern im Sinne von Gesundheitsindikatoren<br />

mit denen aus Industrienationen vergleichen. Vergleiche unstandardisierter<br />

Kennzahlen könnten demgegenüber, trotz einer geringen Lebenserwartung<br />

und ausschließlich als Folge einer jungen Bevölkerung, für bestimmte Entwicklungsländer<br />

geringere Sterbeziffern und Erkrankungsraten als in Industrienationen<br />

mit hoher Lebenserwartung aufzeigen, welche dann jedoch wenig über die gesundheitlichen<br />

Lebensbedingungen (sondern mehr über die Altersstruktur) aussagen<br />

würden. Vergleichbare Probleme können grundsätzlich auch bei Gegenüberstellungen<br />

von unterschiedlichen Versichertengruppen von <strong>Krankenkasse</strong>n eine Rolle spielen.<br />

Direkte Standardisierung<br />

Ein überwiegender Teil der Ergebnisdarstellungen im Gesundheitsreport zeigt<br />

direkt alters- und geschlechtsstandardisierte Ergebnisse. Bei der direkten Standardisierung<br />

muss zunächst, und in gewissen Grenzen immer willkürlich, eine Standardpopulation<br />

gewählt werden. Anschließend werden für alle betrachteten Gruppen<br />

(z.B. für Versicherte in einzelnen Bundesländern) Ergebnisse ermittelt, die in den betrachteten<br />

Gruppen bei der (fiktiven) Annahme der Geschlechts- und Altersstruktur<br />

der Standardpopulation zu erwarten gewesen wären. Hierzu müssen die gewünschten<br />

Kennzahlen in jeder betrachteten Population zunächst für alle Geschlechts- und<br />

Altersgruppen (bei den vorliegenden Auswertungen für 20 Gruppen) jeweils separat<br />

berechnet werden. Erst anschließend können die Ergebnisse, unter Annahme bestimmter<br />

Bevölkerungsanteile in den einzelnen Geschlechts- und Altersgruppen entsprechend<br />

den Anteilen in der ausgewählten Standardpopulation, wieder als standardisierte<br />

Werte zusammengefasst werden. Bezogen auf die beispielhaft genannten<br />

Bundesländer wird damit sinngemäß also so getan, als hätten Versichertengruppen<br />

aus allen Bundesländern eine identische (fiktive) Geschlechts- und Altersstruktur,<br />

nämlich genau die der anfangs ausgewählten Standardpopulation.<br />

Die im Gesundheitsreport dokumentierten Unterschiede zwischen den Bundesländern<br />

lassen sich damit nicht mehr (oder, streng genommen, allenfalls in geringem<br />

Umfang) mit einer unterschiedlichen Geschlechts- und Altersstruktur von Versicher-<br />

<strong>BARMER</strong> <strong>GEK</strong> Gesundheitsreport 2012

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