Brandenburg ( PDF , 4 MB ) Hinweis - BARMER GEK Krankenkasse ...
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Editorial<br />
Ein fester Bestandteil der <strong>BARMER</strong> <strong>GEK</strong> Versorgungsforschung ist die Auswertung<br />
unserer Arbeitsunfähigkeitsdaten. Wie im Vorjahr haben wir das Hannoveraner Institut<br />
für Sozialmedizin, Epidemiologie und Gesundheitssystemforschung (ISEG) mit einem<br />
spezifischen <strong>BARMER</strong> <strong>GEK</strong> Gesundheitsreport für die einzelnen Bundesländer<br />
betraut. Das Wissenschaftlerteam um Dr. Thomas Grobe hat die Analyse der Arbeitsunfähigkeitsdaten<br />
2011 noch einmal verfeinert: Sie finden einen reichen Datenfundus,<br />
der aufschlussreiche Vergleiche zum Vorjahr sowie auf Länder- und Kreisebene<br />
ermöglicht – dies übrigens auch diagnosebezogen. Hinzu kommen in diesem<br />
Jahr branchen- und berufsgruppenbezogene Auswertungen. Herrn Dr. Grobe und<br />
seinem Team danken wir für die sorgfältige und vielseitige Analyse.<br />
Ein zentrales Ergebnis ist die relativ deutliche Zunahme der Fehlzeiten. Hier spiegelt<br />
sich die Arbeitswelt im Umbruch: Offenbar steigen vielerorts die Anforderungen und<br />
Belastungen in den Betrieben. Treiber dieser Entwicklung sind vor allem die psychischen<br />
Erkrankungen. Sie legen überdurchschnittlich zu. Für Unternehmen bedeutet<br />
das: Betriebliches Gesundheitsmanagement gewinnt zunehmend an Bedeutung für<br />
nachhaltige Personalpolitik. Neben klassische Angebote der Gesundheitsförderung<br />
und Analysen von Arbeitsunfähigkeitsdaten müssen neue Angebote zur Stärkung der<br />
psychischen Gesundheit treten.<br />
Zur Wahl des diesjährigen Schwerpunktthemas: Wenn heute von Alkoholproblemen<br />
die Rede ist, denkt man oft zuerst an das „Komasaufen“. Aber riskanter Alkoholkonsum<br />
ist kein exklusives Jugendphänomen. In Unternehmen betreiben etwa 5 Prozent<br />
der Mitarbeiter einen riskanten Alkoholkonsum. Mit spürbaren Folgen für Unternehmen<br />
und Verwaltungen: Das Betriebsklima leidet, Leistungsfähigkeit und Arbeitsqualität<br />
sinken, es kommt zu krankheitsbedingten Fehlzeiten und Arbeitsausfällen. Gerade<br />
in turbulenten Zeiten versuchen viele Beschäftigte, Hektik und Stress mit Suchtmitteln<br />
zu bewältigen.<br />
<strong>Krankenkasse</strong>ndaten liefern kein vollständiges Bild des Alkoholkonsums von Erwerbstätigen.<br />
Die umfassenden Analysen zu alkoholbedingten Fehlzeiten sowie<br />
Krankenhausaufenthalten machen aber schlagartig die Größenordnung für Unternehmen<br />
deutlich. Zwar finden sich „nur“ bei 1,2 Prozent der Erwerbspersonen direkte<br />
<strong>Hinweis</strong>e auf Alkoholprobleme. Gleichzeitig zeigen die Auswertungen aber auch,<br />
dass Erwerbspersonen mit nachweislichen Alkoholproblemen durchschnittlich etwa<br />
vierzig Tage länger krankgeschrieben sind als andere Arbeitnehmer.<br />
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