Brandenburg ( PDF , 4 MB ) Hinweis - BARMER GEK Krankenkasse ...
Brandenburg ( PDF , 4 MB ) Hinweis - BARMER GEK Krankenkasse ...
Brandenburg ( PDF , 4 MB ) Hinweis - BARMER GEK Krankenkasse ...
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
74<br />
Die genannten Kategorien beziehen sich auf erwartbare längerfristige Auswirkungen<br />
eines regelmäßigen Alkoholkonsums unter „normalen Umständen“.<br />
Situativ, beispielsweise kurzfristig bei einer Teilnahme am Straßenverkehr oder mittelfristig<br />
während einer Schwangerschaft, sind weitere potenzielle Auswirkungen des<br />
Alkoholkonsums zu bedenken (z.B. Organschäden oder reduziertes Wachstum des<br />
Embryos, auch als „Fetales Alkoholsyndrom“ bekannt).<br />
Zudem würde der Konsum einer aufgesparten „risikoarmen“ Monats-Ration an Alkohol<br />
an nur einem Tag rechnerisch zu zweifelsfrei tödlichen Blutalkoholspiegeln führen.<br />
Die zeitliche Verteilung des Konsums spielt also auch eine wesentliche Rolle.<br />
Verteilung des Alkoholkonsums in der Bevölkerung<br />
Die eingangs genannten Zahlen zum durchschnittlichen pro Kopf Konsum von Alkohol<br />
in Deutschland lassen kaum Rückschlüsse auf Bevölkerungsanteile mit einem<br />
potenziell gesundheitsgefährdenden oder schädlichen Alkoholkonsum zu. Ein Teil<br />
der Bevölkerung dürfte kaum oder nie Alkohol konsumieren. Dies sollte durchgängig<br />
für Säuglinge und Kinder sowie Schwangere gelten, betrifft aber sicher auch eine<br />
Reihe von Erwachsenen.<br />
Umgekehrt muss ein anderer Teil der Bevölkerung auch Alkoholmengen deutlich<br />
oberhalb des genannten durchschnittlichen pro Kopf Konsums trinken. Angaben zum<br />
individuellen Alkoholkonsum können in der Regel ausschließlich im Rahmen von Befragungen<br />
erhoben werden. Der von der WHO entwickelte Selbsttest (AUDIT = Alcohol<br />
Use Disorders Identification Test) kann beispielsweise einer ersten Einschätzung<br />
eigener Trinkgewohnheiten dienen und erlaubt eine Abgrenzung von „problematischem<br />
Alkoholkonsum“, der auch episodisch erhöhten Alkoholkonsum berücksichtigt.<br />
Um die Aussagen auf Bevölkerungsgruppen zu übertragen, müssen repräsentative<br />
Erhebungen in der Bevölkerung durchgeführt werden.<br />
Nach Befragungsergebnissen von mehr als 7.000 18- bis 59-Jährigen in Deutschland<br />
konnte 2009 bei 30,6 Prozent der Männer und 8,4 Prozent der Frauen ein problematischer<br />
Alkoholkonsum innerhalb der vergangenen 12 Monate festgestellt werden (Epidemiologischer<br />
Suchtsurvey; vgl. die bereits zu Grenzwerten zitierte Quelle). Ein<br />
mengenmäßig riskanter Alkoholkonsum innerhalb der letzten 30 Tage ließ sich bei<br />
15,3 Prozent der Männer und 12,8 Prozent der Frauen ermitteln. Von gefährlichem<br />
Konsum oder Hochkonsum waren nach den Berechnungen zudem 2,8 Prozent der<br />
Männer und 1,3 Prozent der Frauen betroffen. Die zuvor zitierten Zahlen beschreiben<br />
die bevölkerungsbezogene Verteilung des Alkoholkonsums in Deutschland. Im Rahmen<br />
der „Studie zur Gesundheit Erwachsener in Deutschland“ (DEGS), zu der am<br />
<strong>BARMER</strong> <strong>GEK</strong> Gesundheitsreport 2012