Teilnehmerhandbuch: Businessplan (PDF) - promotion Nordhessen
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Kapitel 1 Die acht Elemente des Geschäftsplans | Finanzplanung<br />
7.2 Finanzierung<br />
Um Zahlungsunfähigkeit zu vermeiden, die die Insolvenz<br />
bedeutet, muss Ihr Unternehmen stets „fl üssig“ sein. Nur<br />
eine präzise Finanzplanung ermöglicht Ihnen eine durchgängige<br />
Sicherung der Finanzierung Ihres Unternehmens.<br />
Das Prinzip ist einfach: Liquide bleibt Ihr Unternehmen<br />
dann, wenn für diesen Zeitraum die Summe der Einzahlungen<br />
größer ist als die Summe der Auszahlungen. Um<br />
das zu gewährleisten, muss eine sehr kurzfristige Finanzplanung<br />
durchgeführt werden. In der Praxis werden größere<br />
Zahlungsbewegungen tagesgenau geplant. Für eine<br />
Finanzplanung auf mittlere Sicht bis zu einem Jahr wird als<br />
Planungseinheit i.d.R. der Monat gewählt. Bei längerfristiger<br />
Vorschau werden die Planungsintervalle entsprechend<br />
größer. Hierbei handelt es sich dann immer nur um die Gewährleistung<br />
einer durchschnittlichen Liquidität.<br />
In den allermeisten Fällen kann das Unternehmerteam<br />
für den Aufbau und für das Wachstum des neu gegründeten<br />
Unternehmens nur einen Bruchteil der benötigten Mittel zu<br />
dessen Finanzierung und damit zur Aufrechterhaltung der<br />
Liquidität selbst aufbringen. Die erfolgreiche Suche nach<br />
Investoren wird somit zur Überlebensfrage für das Unternehmen.<br />
Prüfen Sie dazu zunächst, welche Eigenmittel Sie einsetzen<br />
können und wie hoch der verbleibende Fremdfi nanzierungsbedarf<br />
ist. Für den Fremdfi nanzierungsbedarf wählen<br />
Sie aus der Vielzahl der Finanzierungsquellen die für Ihr<br />
Unternehmen richtige Mischung in Abhängigkeit von den<br />
Entwicklungsstadien Ihres Unternehmens aus.<br />
Wichtige Finanzierungsquellen sind:<br />
1. Fremdkapital<br />
_Familiendarlehen (Kredit von nahe stehenden Personen)<br />
_Öffentliche Mittel (ERP-Kredite)<br />
_Darlehen der Deutschen Ausgleichsbank, der Kreditanstalt<br />
für Wiederaufbau oder Landesdarlehen der Bundesländer<br />
_Zuschüsse von EU, Bund oder Bundesland<br />
_Hypotheken<br />
_Leasing<br />
_Bankkredite (einschließlich Kontokorrentkredit)<br />
2. Eigenkapital<br />
_Eigene Ersparnisse, Barvermögen<br />
_Bausparguthaben<br />
_Bankguthaben, Wertpapiere, Beteiligungen etc.<br />
_Haus- und Grundbesitz<br />
_Lebensversicherungen<br />
_So genannte Eigenmittel-Surrogate (Ersatz) wie z.B. unmittelbare<br />
betriebsnotwendige Sacheinlagen oder auch<br />
Eigenleistungen<br />
_Venture Capital = Risikokapital von professionellen Risikokapitalgesellschaften<br />
(Venture Capitalists), privaten<br />
Investoren (z.B. Business Angels), etablierten Firmen (Corporate<br />
Venture Capitalists)<br />
_Börsengang (über Initial Public Offering)<br />
Zur Sicherstellung der laufenden Zahlungsfähigkeit Ihres<br />
Unternehmens sollten Sie bei der Finanzplanung nicht zu<br />
knapp kalkulieren, sondern eine „echte“ Sicherheitsreserve<br />
einplanen, und zwar sowohl in zeitlicher Hinsicht als<br />
auch bezüglich der Höhe des Kapitals. Dies erreichen Sie<br />
z.B. dadurch, dass Sie in Ihrer Finanzplanung nicht den gesamten<br />
Kontokorrentkreditrahmen ausschöpfen, sondern<br />
einen Teil des Kreditrahmens für kurzfristige, unerwartete<br />
Zahlungsabfl üsse vorsehen.